Ü30K

Mein erster Lauf über 30 Kilometer geht immer im Kreis herum im Central Park. Am Anfang ist es nur hügelig, aber mit der Zeit wird’s bergig. Morgens um fünf Uhr haben wir schon 23 Grad und entsprechend schmelze ich dahin – da tut eine Abkühlung aus dicken Wassersprengern gut! Blöd nur, dass ich danach mit nassen Schuhen weiterlaufen muss und mir Blasen unter zwei Fußnägeln hole …

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Das Marathontraining fängt an

Am Ende gibt es noch eine kleine Überraschung … Ich werde Anfang November meinen 40. Geburtstag feiern und mache mir selber ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk: die Teilnahme am NYC Marathon am 6. November dieses Jahres. Mit dem Training geht es jetzt, fünf Monate vorher, schon los … soll ja auch Spaß machen und nicht nur Quälerei sein. Die Einführungsveranstaltung bei meinem „Team“ habe ich schon hinter mich gebracht und ganz nebenbei sehr viel über das amerikanische Konzept von „fun“ gelernt. Hört sich vielversprechend an. Ich bin voller Vorfreude aufs Laufen und genieße es sehr, nach langer Zeit endlich mal ein Projekt zu haben, das nur mich angeht und bei dem ich mich nur auf mich selber verlassen muss 🙂 .

Marathon-Countdown, Juli 2011 – noch vier Monate bis zur Ziellinie

Wie viel ich schon gelaufen bin, ehe es überhaupt losgeht, und warum ich trotzdem auf meinen angeblichen „Hüftspeck“ angesprochen werde. Und was fast so viel Lauferei bedeutet wie das Training. Alles noch im Rahmen: 221 Kilometer gelaufen. Juli: Alles noch im Rahmen Es ist Juli – und damit habe ich noch 18,5 Wochen bis zum Marathon. Alles ist noch im Rahmen, diesen Monat bin ich bereits 221 Kilometer gelaufen! Wir sind im Deutschlandurlaub – es ist sooo schön kühl hier und herrlich flach! Ich kann wieder auf Bürgersteigen laufen, dafür muss ich allerdings um Nacktschnecken und Hundehaufen herumtänzeln. Mein rechtes Knie meldet sich neuerdings allerdings häufiger, vor allem bei Wochenend-Langläufen. Und davon gibt es diesen Monat immerhin drei. Und zwar über je 21 Kilometer … Was? Hüftspeck? Ich? Unsere liebe alte Nachbarin in Deutschland begrüßt mich am Morgen unserer Ankunft freudig auf der Straße: „Fräulein Britta, sind Sie wieder hier?! Ah, sind Sie ein bisschen dicker geworden um die Hüfte?!“ Was? Wie kann das sein, wo ich doch so viel laufe wie noch nie zuvor in meinem Leben? Tatsächlich ist beides nicht ungewöhnlich: zunehmen oder abnehmen. Das wurde uns jedenfalls bei der Einführung im Juni gesagt. Ich finde es nicht leicht, das Essen so zu regeln, dass die Bilanz stimmt. Sowohl die Esserei als auch die engen Hosen nerven mich gleichermaßen. Ob das nun mehr Muskeln an den Beinen sind oder es doch mehr Fett ist, weiß ich echt nicht … Laufen und sammeln Neben meinem Training bin ich ziemlich beschäftigt mit meinen Fundraising-Aktionen. Und die sind noch anstrengender als die Lauferei! Ich sammle im deutschen Kindergarten und in den Klassen unserer Kinder, auf Gartenpartys, in Marcs Büro, gehe von Haus zu Haus, schreibe E-Mails – das schlaucht und kostet Zeit. Aber ich freue mich ja auch, wenn es weitergeht! Erinnert ihr euch übrigens an den Tipp, die Banane abends schon in den Laufschuh zu stecken? Sie rutscht erstaunlich gut (auch schon um kurz vor sechs Uhr), dafür ist das Schale abpellen aber ganz schön tückisch, weil meine Finger unmittelbar nach dem Aufstehen um diese Uhrzeit komplett kraftlos sind … …

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Marathon-Countdown, Juni 2011 – noch fünf Monate bis zur Ziellinie

Warum so ein Marathon echt viel Vorbereitung bedeutet und welche Tipps es beim Einschwören gibt. Warum mein erstes Training trotz Regen nicht ins Wasser gefallen und wieso Marathon ein bisschen wie das Kinderkriegen ist.   Es geht los … 138 Kilometer gelaufen Marathon Basics Clinics: „Be smart, listen to your body and enjoy the run.” Ihr wisst, dass ich mich verpflichtet habe, der Organisation „Team for Kids“ 100 Dollar pro Meile zu geben – als Gegenleistung bekomme ich einen garantierten Startplatz beim New York Marathon dieses Jahr. Diesen Monat (Juni) geht es offiziell mit dem Training los. Und damit ich und die anderen (unerfahrenen) Hobbyläufer/innen auch Chancen haben, die Ziellinie zu erreichen, greift uns die Organisation bei der Vorbereitung frühzeitig unter die Arme. Anfang Juni findet die Einführungsveranstaltung in NYC statt, bei der uns erst mal einige Grundlagen erklärt und viele praktische Tipps gegeben werden. Die Leute dort sind ziemlich bunt gemischt vom Alter her, alle sehen „normal“ aus, einige auch eher etwas unsportlich um die Hüften, die allermeisten von ihnen sind wie ich „first-timers“, haben also wenig oder keine Ahnung von Langstreckenläufen. Fast das Wichtigste: einschwören! Zuerst Einschwören auf das Ziel (auf „Amerikanisch“) durch eine drahtige Frau: „You are a marathoner now … for many people it will be the hardest thing they´ll ever do in their lives. It takes a lot of hard work, it takes determination. We cannot make it easy but we will make it fun. Everyone has what it takes. We are going to take you on this five month journey. It´s a life-changing journey for runners. You are part of something really powerful and you can help so many kids … Whenever you have a journey you have to have a starting point. That´s where we are right now …“ Dann gibt´s noch Tipps von Expert/innen und unsere Trainer/innen stellen sich nacheinander vor: Coach Nancy (22 Marathons), Coach Vinny, Coach Ed … „Coach“ gehört hier quasi mit zum Namen – mir will das aber nicht so recht über die Lippen kommen in der direkten Anrede. Viele sind selbst Marathonläufer/innen (sogar eine Ironman-Frau) und viele …

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Der NYC Marathon

Durch welche Stadtteile der New York City Marathon die Läufer/innenr up und down führt, wie viele Aktive und Zuschauer/innen dabei sind und wie hoch das Preisgeld ist. Welche Promis schon dabei waren und wen die mannshohe Bronzestatue mit Baseballkappe und Bart darstellt, die auf ihre Armbanduhr schaut.   Der New York City (NYC) Marathon findet immer am ersten Sonntag im November statt und führt die Läuferi/nnen quer durch alle fünf Stadtteile von New York City: Staten Island, Brooklyn, Queens, Manhattan und die Bronx. Er zählt neben dem Boston-Marathon und dem Chicago-Marathon zu den wichtigsten und größten Laufveranstaltungen in den USA. 2010 starteten über 45.000 Läufer/innen, dieses Jahr (2011) werden es nach ersten Schätzungen noch mehr sein. Große Teile der Stadt sind an diesem Tag „im Marathonfieber“ und diesmal werden um die zwei Millionen Zuschauer erwartet, die die Sportlerinnen und Sportler über weite Teile der Strecke lautstark anfeuern, für sie Musik machen und ihnen Wasser und Essen anreichen. Auf dem Weg sind insgesamt fünf Brücken mit recht langen Aufstiegen zu überqueren und der NYC Marathon gilt daher als anspruchsvoller Lauf, der im Vergleich zu „flachen“ Marathons – wie z. B. in Berlin – fünf bis zehn Minuten langsamer gelaufen wird. Alle kennen die Bilder von dem farbenfrohen Strom der Läufer/innen auf der Verrazzano-Narrows-Bridge, der zwei Kilometer langen Hängebrücke, die Staten Island mit Brooklyn verbindet. Die Geburtsstunde des NYC Marathons Das erste Mal wurde der NYC Marathon 1970 durchgeführt, organisiert vom legendären rumänisch-amerikanischen Marathonläufer Fred Lebow. Damals nahmen nur 127 Männer teil und sie mussten einen Dollar Startgeld zahlen. Sie drehten ihre Runden im Central Park, lediglich 55 Läufer erreichten das Ziel – ja, der Central Park ist groß und auch hügelig! Da immer mehr mitmachen wollten, wurde das „Rundenzählen“ dann irgendwann zu kompliziert und unübersichtlich. 1976 wurde der Marathon daher auf alle fünf Stadtbezirke ausgeweitet, wobei man große Bedenken hatte, weil viele Bezirke als nicht sicher galten (NYC war damals sehr kriminell). Die Teilnehmerzahlen stiegen weiter an und der Lauf wurde immer populärer. Inzwischen sind auch schon zahlreiche Prominente mitgelaufen, wie z. B. Joschka Fischer, Lance Armstrong und ja, selbst Pamela …

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Was ihr über einen Marathon wissen solltet …

Warum ein Marathon 42,195 Kilometer lang ist. Und wieso das nichts mit dem griechischen Boten zu tun hat, der im 6. Jahrhundert v. Chr. der Legende nach von Marathon nach Athen gelaufen sein soll, um den Sieg der Griechen über die Perser zu verkünden. Warum der lange Lauf noch relativ jung ist und aus welchem Grund er oft die Königsdisziplin genannt wird.   Fangen wir mal entspannt an – mit den besten fun facts über Marathons: Warum ein Marathon 42,195 Kilometer lang ist In den olympischen Laufdisziplinen werden von den 100 bis zu den 10.000 Metern ausschließlich Distanzen zurückgelegt, die nach dem metrischen System „rund” sind. Nur die Königsdisziplin Marathon fällt mit einer Länge von 42,195 km aus dem Rahmen. Wie lässt sich das erklären? Man könnte es zwar annehmen, doch die Länge eines Marathonlaufs hat nichts mit dem griechischen Boten zu tun, der im 6. Jahrhundert v. Chr. der Legende nach von Marathon nach Athen gelaufen sein soll, um den Sieg der Griechen über die Perser zu verkünden. Geboren 1896 Der Marathonlauf als sportlicher Wettkampf ist eine recht junge Erfindung. Erst bei den ersten Olympischen Sommerspielen der Neuzeit in Athen 1896 feierte der Marathonlauf Premiere. Er führte über eine Länge von genau 40 Kilometern von Marathon nach Athen. Bei den folgenden Olympischen Spielen orientierte man sich an dieser Distanz, wich jedoch angesichts unterschiedlicher lokaler Begebenheiten stets etwas von den 40 Kilometern ab. Zufall Seine heute noch gültige Länge von 42,195 Kilometern verdankt der Marathonlauf der britischen Königsfamilie und zwei Streckenposten: Die Planungen der Organisatoren der Olympischen Sommerspiele 1908 in London sahen vor, dass der Start des Marathons am Schloss Windsor vor den Augen der Königsfamilie erfolgen sollte. Der Zieleinlauf sollte im neu erbauten Olympiastadion stattfinden. Jedoch stellten die Planer erst sehr spät fest, dass die Strecke deutlich länger als die angestrebten 40 Kilometer war, nämlich genau 42,195 Kilometer. An der Länge noch einmal etwas zu verändern, war in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich, zumal man der Königsfamilie keinesfalls den Blick auf das Rennen nehmen konnte und wollte. Vermutlich wäre diese Distanz, die also von einem Messfehler herrührt, …

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Marathon Countdown – Intro

Juni 2011 – mein Marathontraining So, und jetzt geht’s los mit meinem Marathontraining. Ab jetzt läuft die Zeit rückwärts – wie beim Kinderkriegen. 🙂 Das Ziel: 42,195 Kilometer durchhalten (in einer Zeit zwischen vier und fünf Stunden). Der Weg: Wir werden da abgeholt, wo wir stehen (in der ersten Woche ist kein Lauf länger als 14 Kilometer) und dann steigert sich das Laufpensum Woche für Woche, insbesondere bei den Langläufen am Wochenende. Wichtig sind die Erholungstage und die „step down weeks“ dazwischen, in denen sich der Körper erholen und an die ungewohnten Bedingungen anpassen kann – und damit leistungsfähiger wird (nennt sich Intervalltraining). Für mich heißt das: 4 mal pro Woche Laufen (mehr schaffe ich zeitlich nicht) zwei Dauerläufe (zwischen 10 und 15 Kilometern), einer auch mal schneller ein „quality workout“: Hier wird es ungemütlich, man muss Gas geben und an seine Grenzen kommen (im Klartext: Sprinten in allen möglichen Variationen), kurze, flotte Läufe unter zehn Kilometern Langläufe am Wochenende (die steigern sich auf über 30 Kilometer), man läuft gemütlich, aber dafür stundenlang 1 mal Kräftigungs- und Dehnungsprogramm zuhause mit Hanteln und Band 1 mal Fahrradfahren (wenn Zeit da ist) als Ausgleich Wenn alles glatt läuft, wird mein Herz „größer“ (gesteigertes Herzminutenvolumen), habe ich in fünf Monaten mehr Blutgefäße, mehr Blut und mehr Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) in den Zellen, wird meine Fettverbrennung besser und meine Laktatschwelle höher und dann schaffe ich die 42 Kilometer auch gut. Mein Wochen-Highlight: Training im schönsten Park der Stadt, dem Central Park Das Team for Kids bietet vier bis fünf Mal pro Woche Gruppentraining (team run) an. Mittwochnachmittags habe ich deshalb „familienfrei“ und darf nach NYC fahren. Dann steht ein „quality workout“ an, bei dem es nicht um eine hohe Distanz, sondern um Geschwindigkeit geht. Es gibt mehrere Schnelligkeitsgruppen – je nach Können schließt man sich der passenden Gruppe an (8 Minuten/Meile bis 10,5 Minuten/Meile).   Mein Marathon-Countdown Juni – noch fünf Monate Es geht los – 138 Kilometer gelaufen Juli – noch vier Monate Alles noch im Rahmen – 221 Kilometer gelaufen August – noch drei Monate Langsam geht’s RICHTIG los – …

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„Baseball is summer“

Baseball ist eine ziemlich verrückte Sache. Für Nicht-Amerikaner/innen mutet es an wie ein Buch mit sieben Siegeln, das man sich nicht so einfach „einverleiben“ kann wie z. B. amerikanische Freundlichkeit, amerikanischen Football oder amerikanisches Fastfood. Irgendwo ist da ein „disconnect“ zwischen Einheimischen und Zugereisten. Von vielen anderen Expats sind wir daher vorgewarnt worden: total langweilig… kann ewig dauern… ist doch kein Sport… stehen ewig auf dem Spielfeld herum… Bei unseren (männlichen) amerikanischen Freunden dagegen fangen die Augen an zu leuchten, wenn es um Baseball geht. Ich habe da noch nicht so richtig den Überblick, aber es hat wohl auch etwas mit Kindheitserinnerungen an unbeschwerte „summer“ zu tun – „Baseball is summer“ und der ist hier ja heilig! Einer fängt glatt an zu singen „Take me out to the ball game“ (alter Song von 1908), es fallen Namen wie Derek Jeter und Alex Rodriguez. Noch nie gehört? Ich auch nicht. Und unser Freund kann es kaum fassen! Ich habe mich bisher wirklich noch nie für Baseball interessiert, und mein ganzes Wissen darüber habe ich aus einer TV-Serie aus den 70er Jahren: In „Die Bären sind los“ bringt „Buttermaker“ alias Walter Matthau seiner Mädchenmannschaft Baseball bzw. Softball nahe. Aber damit kommt man nicht weit. Den „Einheimischen“ zuzuhören, wenn sie über Baseball fachsimpeln, hilft auch nicht gerade, weil man nur Bahnhof versteht. Viel zu viele Fremdworte drin, z. B. playoffs (immer und immer wieder), out, batter, pitcher, steal a base, strikes, umpire, strikeout, flyout, inning, world series … – keine Chance. In den letzten Wochen durften wir uns aber schon mal etwas einstimmen, denn Baseballschläger, der typische gigantische Lederhandschuh und der mit rotem Garn genähte Ball tauchen auch im öffentlichen Leben öfter auf. Im YMCA gibt es am Samstagmorgen den Einsteigerkurs für die Kleinsten – die stolzen Eltern stehen wie immer drum herum. Hier wird übrigens eine andere Variante, das „Softball“ (u. a. kleineres Feld, größerer Ball, leichtere Schläger …) geübt. Beim bus stop morgens werfen und fangen zwei Väter mit ihren Söhnen jetzt schon fleißig Bälle. Frühmorgens sehe ich beim Laufen ebenfalls einen Vater mit Sohn in einem der „Käfige“ stehen, wo …

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Das Wichtigste zu Baseball

Es gibt zwei Mannschaften à neun Spieler, von denen eine angreift (mit Baseballschläger „bat“ – daher auch „batting team“) und die andere verteidigt (die wirft den Ball am Anfang, hat keine Schläger, sondern nur Fänger auf dem Feld – daher „fielding team“). Nur die Angreifer können punkten (sogenannte „runs“), indem sie den Ball schlagen und dann die vier „bases“ „ablaufen“, die an den Eck-punkten des quadratischen Spielfeldes, im sogenannten „diamond“, liegen. Nach einer Umrundung gibt es einen Punkt (bzw. „run“). Die Verteidiger versuchen natürlich, diese „runs“ zu verhindern, indem sie den Schläger ins „Aus“ bekommen, z. B. indem ein Verteidiger den geschlagenen Ball direkt aus der Luft fängt. Das ist ein sogenannter „flyout“ (und nur eine von vielen Varianten – den Rest spare ich mir mal…).   Wenn drei Spieler der Angreifer „aus“ sind, wechseln die Mannschaften die Positionen, das heißt, die Angreifer gehen in die Verteidigung und umgekehrt. Insgesamt wechseln die Mannschaften neun Mal zwischen diesen Positionen (jede greift also neun Mal an und verteidigt neun Mal). Man spricht von neun „innings“. Die Mannschaft, die die meisten „runs“, also Umrundungen vom „diamond“ geschafft hat, gewinnt.

NY Yankees gegen Colorado Rockies

So, und dann ist es soweit: Wir haben Freikarten zu einem Baseballspiel der New York Yankees. Das ist ungefähr so, als ob man zu Bayern München nach München fährt, da die Yankees in ihrer Sportart super erfolgreich sind. Sie waren schon 40 Mal Sieger der „American League“ und 27 Mal erfolgreich bei den „World Series“. Wobei dieser Name eigentlich eine Mogelpackung ist, denn er bezieht sich nur auf die amerikanischen Vereine. Ihr Heimstadion, das „Yankee Stadium“, liegt in der Bronx in NYC, ist kaum zu übersehen und brandneu.   Mit diesem Infostand sind Marc und ich also zum Yankees Spiel gefahren. Das Stadion ist riesig. Mich erinnert das Spielfeld an ein Stück, das man aus der Pizza rausgezogen hat 🙂 . Auf der Rücklehne der Sitze von JEDEM der über 4.300 Plätze ist die Warnung angebracht: „Be alert for Bats and/or Balls“. Und ja, während des Spiels fliegen tatsächlich etliche Bälle in die Zuschauer, jedes Mal unter großem Raunen.   Von Homeruns, Strikes und Outs Wir kaufen Erdnüsse und Hot Dogs (die gehören einfach dazu) und dann geht es los. Vier (!) Stunden später müssen wir leider aufbrechen, bevor das Spiel vorbei ist (die Babysitterin ruft). Wir sind aber nicht die einzigen, die gehen – da ist ein ständiges Kommen und Gehen. Unser Fazit: Es war echt spannend und wir wären gerne noch länger geblieben! Was das Spiel betrifft: Unsere Lernkurve war ziemlich steil. Nach und nach und nach haben wir sogar verstanden, wann sich was bei der Anzeigetafel verändert (balls, strikes, outs). Da die meiste Zeit „nichts“ passiert, stand uns mehr als genug „Lernzeit“ zur Verfügung. Das 1:0 gab es erst nach 90 Minuten (fast wie beim Fußball) und bei unserem ersten „homerun“ hat Marc so richtig losgejubelt (haha, und zu spät gemerkt, dass es das „falsche“ Team war). Zugegeben: Das Spiel scheint streckenweise wenig dynamisch (jedenfalls verglichen mit Fußball), weil von den 18 Leuten auf dem Platz immer nur drei bis vier sichtbar beschäftigt sind, und es eben immer viele „outs“ gibt, die dann jede Dynamik wieder im Keim ersticken. Langweilig fanden wir es aber trotzdem nicht, weil …