Sehnsucht nach deutscher Weihnacht

Und wenn man in der Weihnachtszeit unterwegs ist und auf einmal das Gefühl hat, dass man die Schlümpfe singen hört, dann sind das in Wirklichkeit ihre amerikanischen Kolleginnen und Kollegen, die „chipmunks“ (Streifenhörnchen). Mit ihren verzerrten Stimmen sehnen sie Weihnachten herbei – naja, also da schüttelt es mich schon. Den Film dazu erspare ich mir und unseren Kindern. Und zugegeben: Manches Mal erwischt uns die Sehnsucht nach der deutschen Weihnacht doch – das sind dann kurze Momente, wenn man zum Beispiel das erste Mal wieder in deutschen Lebkuchen beißt oder wenn wir deutsche Kinder-Weihnachtslieder anstellen. Da sagt Ole ganz spontan: „Ich werde traurig. Mach die aus.“ Also hören wir diese Saison viel mehr englisch-amerikanische Weihnachtslieder, weil einen das sofort wieder fröhlich macht.   Wem das jetzt alles befremdlich klingt, weil die Feierlichkeit und die Ernsthaftigkeit der Weihnachtszeit hier verlorengegangen scheint: Stimmt, dem kann ich nur zustimmen. Aber dafür ist die Stimmung viel fröhlicher und spaßorientierter. Der Trick ist wohl, sich darauf einzulassen, neugierig zu sein, nicht zu bewerten und mit „deutscher Weihnacht“ zu vergleichen, sondern einfach dabei zu sein. Zugegeben, manchmal muss man schnell weggucken, aber ansonsten ist diese Zeit sehr einladend, feierlich und kann auch sehr besinnlich sein (unten mehr).

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Unsere erste deutsch-amerikanische Weihnacht

Und wie sieht es nun bei uns zu Hause aus? Warten aufs Christkind … oder doch auf den Weihnachtsmann? Während ich ihm gegenüber letztes Jahr innerlich sehr skeptisch eingestellt war und ihn als Konkurrenz zu unserem lieblichen, unsichtbaren Christkind gesehen habe, bin ich dieses Jahr schon offener. Die Kinder stellen weder ihn noch das Christkind in Frage. Und wenn uns mal wieder ein Weihnachtsmann auf der Straße begegnet, sagen die Kids nur, dass das wohl schon wieder so ein „pretend Santa Claus“ war – und „gut is“.   Verwirrung um Tage und Jahreszeit Etwas verwirrender ist für die Kids im Moment der Zeitpunkt der Bescherung. Ihr wisst, dass die Amerikaner/innen am 25. Dezember morgens ihre Geschenke auspacken. Etwas irreführend ist die Bezeichnung der Festtage. Der 25. Dezember ist offiziell „Christmas Day“ (so weit, so gut), während „Christmas Eve“ der Abend des 24. Dezembers ist (und nicht etwa der Abend des 25., der hier nicht mehr so wichtig ist). Ole besteht am Morgen des 24. Dezembers darauf, dass ich sein selbstgebasteltes Geschenk aufmache, weil seine Lehrerin gesagt hatte, dass ich es am Morgen des „Christmas Day“ aufmachen sollte (was zwar eigentlich der 25. Dezember hier ist, aber das versteht er nicht). Genauso funktioniert das mit „New Year’s Eve“ (Abend des 31. Dezembers, bei uns „Silvester“) und „New Year’s Day“ (1. Januar). Wir haben auch ein bisschen gerätselt, was es denn mit den „Twelve Days of Christmas“ auf sich hat, einem beliebten Kinderweihnachtslied. Wieso jetzt auf einmal zwölf? Der Trick ist, dass das ursprünglich aus England (oder Frankreich, da ist man sich nicht einig) stammende Lied nicht die Tage vor Weihnachten, sondern die nach Weihnachten bis zum 6. Januar zählt. Richtig ins Wackeln kommt die Welt unserer Kinder allerdings erst, als Vitoria erzählt, dass in Brasilien der Weihnachtsmann genau um Mitternacht kommt und dass es dort im Moment richtig heiß ist. Das passt noch nicht mal in Theos Kopf: Er kann absolut nicht verstehen, dass es im Dezember irgendwo Sommer ist. Und er fragt immer wieder nach, ob in Brasilien vielleicht nicht doch gerade Juli ist. Also, Weihnachten am Strand mit Shorts …

Wie „begehen“ wir dieses Jahr die Feiertage?

Also, das ist unser allererstes Mal, dass wir an Weihnachten nicht zuhause sind. Aber wir sind fast alle guter Laune, nur Theo ist ein bisschen geknickt, weil er seine Freunde und die Oma vermisst. Unsere Weihnachtstage hier sind insgesamt nicht ganz so feierlich gewesen, aber dafür umso gemütlicher und auch ein bisschen fröhlicher als in Deutschland. Wir „begehen“ also weniger, als dass wir uns eine saugemütliche Zeit machen.

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Unser Heiligabend

Am Heiligabend sind wir nachmittags bei Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das heißt, vielmehr zu eggnog und Kuchen. Diese dicke, sehr süße Milch mit aufgeschlagenen Eiern und einer Prise Muskat wird mit bunt gemischten Keksen serviert. Das alte Haus unserer Freunde ist wunderschön renoviert, überall liegen „Hohoho-Kissen“ auf den Sofas, an den Kaminen stehen jeweils ein Meter große Nussknacker und für jedes Familienmitglied hängen dort auch schon dick gefüllte stockings (lange Strümpfe) – ein sehr gemütlicher Einstieg in den Heiligabend.   Kirche mit Funkmikro und goldenen Tellern Kirche gehört für mich auf jeden Fall mit zu Weihnachten, daher suchen wir uns einfach eine von den vielen Gotteshäusern aus, die schon Wochen vorher Plakate aufgestellt haben und einladen, an Weihnachten zum „Carol-Singen“ oder „Krippenspiel“ vorbeizukommen. Wir gehen direkt mit unseren Freunden zu Fuß in die Presbyterianische Kirche am Markplatz in Morristown und der Priester begrüßt uns persönlich mit Handschlag: „Merry Christmas!“ Ein guter Anfang, der Verbindung schafft. In der Kirche steht ein Flügel, eine Stars and Stripes hängt vorne im Chor, überall rote Christrosen und sogar ein Adventskranz mit drei lila Kerzen und einer rosa Kerze. Es ist nicht so überfüllt wie bei uns und die Leute singen kräftig mit. Die Orgel hat einen „Gang“ mehr als bei uns – sie schaltet nicht nur mit jeder Strophe mehr „Fülle“ mit ein, sondern in der letzten Strophe kommt eine sehr angenehme „Glöckchentonstimme“ mit dazu. Damit bringt sie stimmungsvolle Leichtigkeit in die durchaus feierlichen Lieder.   Der Priester führt mit Funkmikro am Kopf durch die Messe. Ähnlich wie in Deutschland gibt es ein von Kindern aufgeführtes Krippenspiel und einen Kinderchor in blauen, wallenden Gewändern. Die Weihnachtsgeschichte wird aus der Kinderbibel vorgelesen, es wird gesungen, die Adventskerzen werden nacheinander angezündet und die Kollekte wird eingesammelt – verrückterweise nicht im „Beutelchen“, sondern auf einem goldenen Teller, wo man genau sehen kann, was die Person vor einem so drauflegt. Alle Kinder sind herausgeputzt, vor allem die Mädchen tragen wieder ihre „Prinzessinnenkleider“. Viele mit nackten Armen – wie halten die das nur aus bei der Kälte? Die Messe war kurzweilig, und am Ausgang bekommen wir – …

Ein Jahr ist zu Ende, nun gebt euch die Hände … (James Krüss)

Unser zweites Jahr in den USA geht zu Ende und es war definitiv angenehmer als das erste Jahr – ohne Frage und ohne Einschränkungen. Unser „Familienballon“ hat endlich eine gute Reisehöhe erreicht, ließ sich besser lenken, wir hatten meist klare Sicht und sogar mal ab und zu Zeit, einige Abstecher zu machen (z. B. nach Florida und Kanada). Im ersten Jahr hier war das noch undenkbar. Da waren wir noch mit einem ziemlich schweren, kaum navigierbaren Ballon öfter im Nebel unterwegs und sind nicht nur ständig an den Baumwipfeln hängengeblieben, sondern auch einige Male richtig runtergekracht. Da mussten wir unseren Ballon zuerst mal wieder flott machen und hochsteigen – keine Zeit für Extravaganzen, reines Alltagsüberleben war angesagt. 2011 war eine verrückte Mischung aus ganz viel Alltag, vielen Highlights mit den Kids, einigen einschneidenden Naturerlebnissen und persönlichen „Bestleistungen“. Die Kids haben sich noch viel mehr an Schule und preschool gewöhnt, und es läuft ja bis auf den gelegentlichen Schluckauf, den man im Leben wohl immer hat, schon verhältnismäßig ruhig.

Noch mal davongekommen …

Aber wir sind auch etwas nachdenklich – mir fällt immer das englisch Wort „humble“ dazu ein. „The natural disasters in 2011 were the most expensive ones on record“ schreibt unsere Zeitung im Dezember – und wir waren zumindest zwei Mal mittendrin. Im Hurrikan im Juli und Schneesturm im Oktober sind uns einige Bäume und Äste ziemlich knapp um die Ohren geflogen, wir haben wieder öfter im Dunkeln und Kalten gesessen, und ich habe auch einmal etwas verzweifelt vor leergefegten Supermarktregalen gestanden und Batterien gesucht. Ich habe mehrfach unsere Kinder nachts schlafend ins sicherste Zimmer im Haus gebracht, wenn draußen mal wieder der Wind brauste und der Boden vom Dauerregen total aufgeweicht war. Der Baumstumpf von unserer umgekippten 30 Meter hohen Eiche ist erst vor zwei Wochen von einem Bagger ausgebuddelt worden (nach vier Monaten), und unser Gartenzaun ist immer noch ein Schweizerkäse (keine Leute zu bekommen, weil sie einfach total mit den Reparaturen überlastet sind) – die Rehe und anderen Tiere haben unseren Garten wieder voll als ihr Territorium annektiert. Und dann musste ich vor einigen Tagen die beängstigend mickrigen Überreste eines Flugzeugs aus nächster Nähe betrachten – Hubschraubergeräusche in der Luft lösen bei mir inzwischen leicht mulmige Gefühle in der Magengegend aus. Das waren wohl einige „wake-up calls“ – ja, das Leben ist kostbar und entgegen meiner bisherigen Erkenntnisse nicht selbstverständlich und schon gar nicht endlos.   Aber ihr braucht euch keine Sorgen um uns zu machen – wir sind wohl im Moment in einer „sensiblen Phase“ – mit 40 sieht die Welt anders aus als mit 20 oder 30 Jahren (ja, ja, midlife-crisis 😉 ). Trotz unserer gelegentlichen Nachdenklichkeit nutzen wir die unbeirrbar positive Gelassen- und Sturheit unseres Gastgeberlandes und gucken gespannt aufs nächste Jahr – wir wollen noch einiges von den USA sehen, die verbleibenden Monate hier mit unseren Freunden genießen und uns nicht durch Umzugsstress verrückt machen (soweit der Plan – mal sehen wie es so läuft).   „Wishing you SMILES all through the year!“ (von Tims Winterkonzert). „… stapft fröhlich ins Neujahr und dreht euch nicht um.“ (James Krüss)  

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Der tägliche Familienalltag mit Fundraising

Warum man mit Keksen und Kleingeld Gutes tun und wem Laufen helfen kann. Und wie die Kinder in Preschool und Schule schon früh lernen, was sie später gut gebrauchen können.   Fundraising gehört einfach zur amerikanischen Kultur und hat daher jetzt auch in unserem Alltag und in unserer Stadt einen festen Platz. Hier einige konkrete Beispiele: Preschool: class moms organisieren Fundraising für bedürftige Menschen bei uns in der Region, einen Cookie Sale der Kindergartengruppe, die damit eine Non-Profit-Kinderorganisation unterstützt, die davon wiederum Bücher für bedürftige Kinder kauft.   Ein Klassenkamerad von Tim (7) sammelt von jedem Kind einen Dollar für den „Smile Train“ ein – eine Organisation, die Operationen für Kinder mit Gaumenspalte finanziert. Beim YMCA sammeln sie Spenden, um Bedürftigen in der Gemeinde die Teilnahme am Sport zu ermöglichen. Jede Menge „Drives“ (Kampagnen) wie Book Drive, Food Drive, Pajama Drive u. a., zu denen Bücher oder Schlafanzüge gesammelt oder z. B. Früchte oder Cookies in großem Stil verkauft werden. Aber Vorsicht: Eine Freundin hatte durch ein falsches Kreuzchen auf einmal zwei Kisten Grapefruit vor der Tür stehen. Und wir hatten einmal so viel Cookie-Teig, dass wir über 15 Bleche Kekse backen mussten! 🙂 Diverse Aktionen von Kindern, die für ihre (Sport)gruppe sammeln, z. B. Highschool-Kids fürs Soccer Team. Girl Scouts schieben Einkaufswagen mit ihren Cookies durch die Straßen und stehen schon mit zarten drei Jahren bei den Nachbarsfamilien vor der Tür.   Elterninitiativen oder SNAP (das ist der special needs-sport, wo Ole (6) hingeht) oder die ortsansässige Blindenhund-Organisation „The Seeing Eye“ finanzieren sich nur über Spenden. Unendlich viele Briefe mit Spendengesuchen landen bei uns im Briefkasten – die lokale Feuerwehr, die ein pancake-Frühstück organisiert, die Bibliothek, die einen Spielenachmittag anbietet usw. Noch zahlreicher sind die E-Mails – z. B. vom öffentlich-rechtlichen Sender WNYC, der sich ausschließlich über Spenden finanzieren muss. Weit verbreitet sind Wohltätigkeitswanderungen oder -läufe, bei denen man sich von Familie und Freunden sponsern lässt und das Geld für die Erforschung von Krankheiten oder an Bedürftige weiterleitet – wie z. B. der Aids Walk, bei dem ich schon letztes Jahr mitgemacht habe. Unzählige Leute wandern und laufen hier …

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Schneesturm

Warum Knacken im Garten beunruhigend sein und wann Schlafen vor dem Kamin gefährlich werden kann. Wieso Halloween ausfällt und warum ich endlich verstehe, weshalb so viele Amerikaner/innen lieber ohne Zaun leben.   Schneesturm trifft auf Indian Summer Zwei Tage vor Halloween, genau eine Woche vor dem Marathon, hält komplett überraschend der Winter Einzug und bringt direkt einen Schneesturm mit. Die Leute hier reden von einem „Nor’easter“ – einem großflächigen Sturm mit Winden aus dem Nordosten, der häufig sturmflutartige Regenfälle, in diesem Fall aber einen Schneesturm mit sich bringt. Es trifft alle hier unerwartet – ich habe bisher keine hochmontierten Scheinwerfer, keine Schneemarken in Nachbarsgärten und keine snowploughs gesehen. Was aber schlimmer ist: Die Natur ist nicht darauf vorbereitet ¬– schließlich haben wir hier noch Indian Summer, also recht dicht belaubte Bäume.   Ein Chaoswochenende Ende Oktober   Samstagvormittag, 29.10.2011 Wir sind gerade, wo wir immer sind um diese Zeit: Ole hat Schwimmkurs und schwimmt seine allerallererste Bahn im doggy-style. Ich bin in der deutschen Schule und meine sonst so coolen Schulkinder laufen immer wieder aufgeregt zum Fenster: „It snows? … No, that is no snow! … Yes, it is snow … it sticks, it sticks.“ Und tatsächlich: Schnee! Und er bleibt liegen! Nach zwei Stunden sind es fast 30 Zentimeter! Schlidderfahrt mit Sommerreifen nach Hause. Dort ist Vitoria ganz aus dem Häuschen, denn das ist der allererste Schnee in ihrem Leben! Auch die Kids sind begeistert und wollen direkt mit den Schlitten raus …   Samstagmittag Und dann auf einmal überall ein ungewohntes, unheimliches Knarren und Knacken im Garten. So was habe ich noch nie gehört, aber gut hört sich das nicht an. Es ist das gemeinsame Ächzen der Bäume, die die Schneelast kaum halten können. Die farbigen Blätter sind zum Teil noch unter den Schneehauben zu sehen. Eine ungewohnt bunte Wintermärchenwelt – aber im falschen Moment und nicht ganz geheuer. Marc pfeift die Kids zurück ins Haus – alle haben Ausgehverbot. Kurz danach wird es mit einem Mal dunkler und still im Haus: Stromausfall. Vitorias Bettzeug steckt in der Waschmaschine fest, alle Lampen sind aus und unsere Heizung funktioniert …

Halloween fällt aus

„Morristown and Morristownship police strongly discourage allowing children to trick or treat door to door.“ Da überall noch lose Äste herabhängen, gibt’s in diesem Jahr also keine Halloween-Süßigkeiten auf unserer Straße für unsere Kids. Auch die Schulen haben alle Aktivitäten ersatzlos gestrichen. Mist, unser letztes Halloween fällt also aus – die Jungs sind super enttäuscht.   Wieder betten wir die Kids nachts um in das sicherste Zimmer – und die wundern sich gar nicht mehr drüber, sondern haben sich schon daran gewöhnt, morgens an anderer Stelle aufzuwachen. Es ist also kein Wunder, dass die Leute hier so viel entspannter mit diesem Thema umgehen – die kennen das eben schon von Kindesbeinen an. Vielleicht sind sie ja auch als Kinder von ihren Eltern nachts durchs Haus getragen worden?   Die Schlagzeile in der Tageszeitung: „Winter pays early call to Northeast“. Für Montag, Dienstag (1.11.) und Mittwoch (2.11) ist die Schule abgesagt („hazardous road conditions“, Tims Schule ist ohne Strom). Super, jetzt haben wir schon vier snowdays dieses Jahr gehabt und es ist gerade mal Anfang November! Ich muss im Moment mal wieder viel an die Siedler/innen damals denken – Schneesturm, heißes Wetter, Hurrikans … Die mussten ganz schön kämpfen hier. Also kein Wunder, dass die Leute in den USA anders ticken als wir in Europa. Oder habt ihr mit euren Kindern schon mal „homework by candlelight“ machen müssen? Und dann geht mir noch das Licht auf, warum hier so wenige Leute einen Zaun um ihr Haus haben. Die Natur ist viel zu wild in dieser Gegend – man spart eine Menge Geld und Zeit, wenn man sich erst gar keinen zulegt. Wir sind gerade mal anderthalb Jahre hier und haben schon dreimal den Zaun richtig kaputt gehabt – und damit meine ich nicht „ein bisschen kaputt“, sondern einige drei bis vier Meter lange Löcher!   Wir gehen also etwas lädiert in den November: Unser Garten ist verwüstet, und über unserem driveway baumelt ein dicker Ast immer noch an einigen Fasern (keine Sorge, haben wir abgesperrt!). Also hoffen wir, dass die tree guys bald die schlimmsten Notfälle abgearbeitet haben und zu uns …

Gelöbnisse

Das Gute: Wir starten mit komplett anderen Vorzeichen als letztes Jahr: Damals gab es noch Chaos und viele Fragezeichen, ob wir wirklich hier bleiben – dieses Jahr läuft alles fast wie am Schnürchen, selbst Ole startet mit Routine und bleibt bis drei Uhr nachmittags in der preschool. Vitoria hat die „school-snack-Produktion“ fest im Griff und wir fräsen uns recht routiniert durch den „paperwork“-Berg von Schulen und preschool. Sogar das „Gelöbnis auf die Parkregeln“ unterschreibe ich recht gelassen: „I agree to abide by the following special parking rules and regulations, which may be modified from time to time: 1) During the hours of picking up and dropping off my child, I will park my motor vehicle only in the areas stipulated in the Parent Handbook. 2) I will exercise appropriate caution when entering, driving in, and exiting the parking lot. 3) I will not park … 4) I will not …“ “Ich stimme zu, mich an folgende besonderen Parkregeln und Parkvorschriften zu halten, welche von Zeit zu Zeit verändert werden können: 1) Während der Zeit des Abholens und Ablieferns meines Kindes werde ich mein Auto nur in den Bereichen parken, die im Elternhandbuch festgeschrieben sind. 2) Ich werde mit Vorsicht handeln, wenn ich auf den Parkplatz, ihn überquere und ihn verlasse 3) Ich werde nicht parken … 4) Ich werde nicht …“ An dieser Stelle: Gelöbnisse (pledges) sind hier an der Tagesordnung – selbst die „Officer of Customs and Border Protection“ (die misstrauischen Officer bei der Einreise) legen einen „pledge to our visitors“ ab, wie z. B. dass sie geloben, die Gäste mit Freundlichkeit und Respekt zu behandeln (so steht es an ihren Kabinen). Und auch der IPM Coordinator („Integrated Pest Management Coordinator“ – der „integrierte Schädlingsmanagement-Koordinator“) ist ernannt und kommt wieder in Schule und preschool vorbei – na dann frohes Pestizid-Versprühen … Der „Honeymoon“ nach der Rückkehr der Kinder (ich war ja zwei Wochen vor ihnen nach New Jersey zurückgekommen) ist jetzt übrigens endgültig vorbei. Mama gehört wieder fest zum Inventar, die Zeit der üppigen Liebesbekundungen ist abgelaufen. Jetzt heißt es „getting back into the groove“ – wieder in den …