So funktionieren snow days

Ein solcher „echter“ snow day fängt früh an …

  • … nämlich um etwa vier Uhr morgens: Das Telefon klingelt und eine weibliche Computerstimme teilt einem recht teilnahmslos und abgehackt mit: „This is a message from the Morris School District. Due to inclement weather all schools will be closed tomorrow, Friday, January 21. All extracurricular activities, the sunrise sunset programs and all community school classes are also cancelled.“ Dann kommt eine freundlichere, flottere Computerstimme (auch weiblich): „To acknowledge this call press 1. To repeat this message press 2”.
  • Erste Reaktion: kurze Freude, denn man kann den Wecker ausmachen und sich noch mal ins warme Bett kuscheln. Aber je mehr Erfahrung man mit snow days hat, desto mehr kommt auch schnell das dumpfe Gefühl: Puh, das wird ein langer Tag! Und unbedingt dran denken: Telefon mit ans Bett nehmen, denn um sechs Uhr kommt der zweite Weckruf. Diesmal ist es eine der class moms von Oles preschool Und da aller guten Dinge drei sind, ruft kurze Zeit später auch noch die class mom von Pauls preschool Gruppe an. So richtig ausschlafen ist also auch nicht …
  • Um etwa sieben Uhr: Erstes Kind wird wach, krabbelt aus dem Bett, guckt aus dem Fenster, freut sich einen Wolf und weckt die anderen, es herrscht Hochstimmung, alle vier spielen zusammen – Frieden!
  •  

  • Im Laufe des Vormittags: Die cleaner sagen ab (super, dann selbst putzen, denn das Haus hat es dringend nötig). Ergotherapie fällt auch aus (also kein Workout für Ole). Die Kinder werden langsam unruhiger, erste Auseinandersetzungen, Ole weigert sich, sich so spät noch anzuziehen. Das Haus sieht immer chaotischer aus, die Kinder sind auf „Frei-haben“ eingestellt. Warum also sich anziehen, aufräumen oder gar rausgehen? Alle werden übermütig, aufmüpfig bis rotzfrech. Da hilft nur eins (auch gegen alle Widerstände): RAUS MIT EUCH!
  •  

  • Einmal draußen: Entspannung – die frische Luft und die Sonne tun gut – allen! Ausflug mit dem Schlitten zu den Freunden, die um die Ecke wohnen, die Straßen sind wie leergefegt, selbst die Hauptstraßen sind noch sehr schneeig. Die Kids haben Spaß mit den Freunden, spielen auf der Straße, alle Geräusche sind gedämpft. Ich halte Ausschau nach den Riesenschneepflügen der Stadt, die man gar nicht so gut herankommen hört, die einfach nur riesig sind und auch ganz schön Tempo drauf haben – die halte ich für die Kids echt für gefährlich.
  •  

  • Irgendwann hat man den Tag dann geschafft und alle Kids sind im Bett – und hoffen natürlich wieder auf einen snow day. Um so größer ist die Enttäuschung – zumindest bei den Kindern – wenn dann am nächsten Tag keiner ist.