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The shindig is coming!

Von einer „shindig“ hatte ich noch nie gehört – die Ankündigung lautete: „We´ll have a hootin´ an a hollerin´ good time! Bring your dancin´ boots and join the fun“ – hat also was mit Tanzen zu tun. Theo sprach zuhause immer vom „Viereckstanz“. Das Erlebnis des „Squaredance“ (ein Volkstanz) ist wirklich etwas für „fortgeschrittene“ Expats: Die Frauen mit Petticoat, die Herren im Westernlook, dazu „Cowboy-Musik“. Vorne steht eine Person, die durchs Mikro die Tanzfiguren ansagt, denen die Tanzgruppe dann folgt. Nach der Vorführung schwingt die ganze Schule das „Squaredance“-Tanzbein. Auch Theo tanzt mit einer Klassenkameradin, wobei sie sichtlich mehr Spaß an der Sache hat als er. Viele Kinder und Lehrerinnen und Lehrer tragen Cowboyhüte und rote Halstücher. Übrigens ist auch hier wieder ein Junge mit Kopfhörern dabei, der zwar etwas anders tanzt als der Rest, aber total engagiert mitmacht. Faszinierend.

Ein letzter Einblick

Der Mai ist hier der Monat der „appreciation“ (Wertschätzung), außerdem gibt es viele musikalische Aktionen zum Ende des Schuljahres. Muttertag Es gibt wieder jede Menge Geschenke für mich – Tim (8) gestaltet zum Beispiel ein ganzes Buch mit Gutscheinen, Bildern und Gedichten – da müssen die Kids viele, viele Stunden in der Schule dran gesessen haben … Teacher Appreciation Week Diese Woche ist wie „Muttertag“ für Lehrer/innen. An Tims Schule wird von der HSA (Home and School Association – Eltern und Lehrkräfte, die durch Spenden organisierte Aktionen für die Kinder oder die Lehrkräfte auf die Beine stellen) ein großes Frühstück organisiert, an der preschool wird jeden Tag ein anderes Geschenk überreicht – das artet schon fast in Stress aus, da Ole (6) und Paul (5) in zwei verschiedenen Klassen sind. Aber zum Glück organisieren die class moms alles. Alles, das ist zum Beispiel: eine Blume von jedem Kind, Kräutertöpfe (von den Kindern bemalt), ein Mittagessen, selbstgebastelte Karten („Why do you love your teacher so much“), eine selbstgebrannte CD mit den Lieblingsliedern aller Kinder, Gutscheine für eine Maniküre und Pediküre und vieles andere mehr. Über die Art und Menge der Geschenke kann man streiten, aber ich finde es wirklich schön, dass man sich mal Zeit nimmt und seine Wertschätzung für die Lehrkräfte ausdrückt – die tun wirklich viel für unsere Kinder! So etwas in der Art fehlt uns in Deutschland leider komplett – generell ist es ja dort mit dem Thema „Wertschätzung“ nicht weit her.   Frühjahrskonzert an Theos Schule An Theos Schule findet das Frühjahrskonzert statt, bei dem diverse Chöre und Bands auftreten. Dazu heißt es: „Remember to wear your ›Sunday Best‹“ – heißt: Jeans, sportliche Oberteile, Logos und Reklame sind nicht erlaubt, sondern „Rausputzen“ ist angesagt. Theo (9) spielt sein Waldhorn mit der Band aus dem 4. Schuljahr und es rührt mich schon, ihn in einem kleinen Orchester zu sehen. Ich bewundere die Lehrerin für ihre Geduld und Gelassenheit – so viele junge Kinder mit ihren Instrumenten auf Kurs zu bringen und tatsächlich etwas Präsentables auf die Beine zu stellen – Hut ab! Außerdem bewundern wir noch einmal die …

Eine Frage des Sommers

An den Schulen ist eine Menge los – so findet im April der alljährliche „Take your kids to work-Day“ statt, an dem man die Kinder für einen Tag mit zur Arbeit nehmen darf. Außerdem muss Theo (9) wie alle anderen Schulkinder an dem staatsweiten Test „NJ ASK“ (New Jersey Assessment of Skills and Knowledge) teilnehmen. Alle Lehrer/innen sind super nervös, denn schlechte Ergebnisse fallen zu 100 Prozent auf sie zurück. Außerdem gab es in Theos Schule diesen Monat den Höhepunkt und Abschluss der „Coins for a Cause“-Aktion, für die die Kinder schon seit vielen Monaten Kleingeld (also „coins“) gesammelt und zur Schule gebracht haben. Es standen insgesamt drei gemeinnützige Organisationen als Empfänger zur Wahl: The Seeing Eye (Blindenhunde), The Neighborhood House (Hilfe für Familien mit geringem Einkommen) und The Interfaith Food Pantry (Essenshilfe für bedürftige Menschen in der Nachbarschaft). Am Tag der Wahl haben sich diese drei Organisationen in der Aula der Schule vorgestellt und anschließend hat jedes Kind in geheimer Wahl eine dieser Gruppen gewählt. Am Nachmittag wurde der Gewinner im Rahmen eines sogenannten „ice cream social“ verkündet, d. h. es gab kostenlose Eiscreme für alle Anwesenden und Spiele auf dem Schulhof. Super Aktion „gelebter Demokratie“ für Grundschulkinder, wie ich finde: Alle Kinder engagieren sich, sammeln kleines Geld für einen guten Zweck, machen sich schlau, was die Organisationen eigentlich tun und entscheiden dann erst, welche Organisation sie wählen. Dieses Jahr hatten die meisten Kinder die Blindenhunde-Organisation gewählt. Uns flattern wieder die „guidelines for appropriate school clothing“ (u. a. kein Schmuck, keine Muskelshirts, keine Mützen o. ä. …) ins Haus, ebenso die ersten summercamp- und pool-Angebote (die sogenannte „Early Bird Discount Registration“ – je früher desto billiger). Alles landet bei uns sofort im Altpapier, geht mich nichts mehr an – aber ich bin auch nicht wirklich traurig drum, denn es gab ja doch eine Menge Krisengespräche zwischen Marc und mir über die Gestaltung der ewig langen Sommerferien in den letzten zwei Jahren. Sechs Wochen Sommerferien statt zwölf Wochen „summer“ ist eins der Dinge, auf das ich mich in Deutschland uneingeschränkt freue 😉 .   Am 22. April wird hier der …

Die Kids und Vitoria

Theo (9) hat jetzt jeden Mittwochmittag Nachhilfe in Deutsch bei mir, zusammen mit einem anderen Expat-Kind. Mäßige Begeisterung bei Theo, kurze E-Mail an die nurse reichte: „Theo … to brush up his German … bitte schon anderthalb Stunden vor Schulschluss entlassen.“ Antwort: „Klar, kein Problem.“ Also nur noch „halfdays“ am Mittwoch für Theo. Das war einfach. Er liest Harry Potter zum vierten Mal hintereinander weg. Außerdem macht er das erste Mal bei der „Spirit Week“ seiner Schule mit. Montag ist „Miss Match“ Day, den „Pajama Day“ lässt er aus, Mittwoch reitet er auf seinem Besen zur Schule („Costume Day“), Donnerstag ist mein „Special“ („Crazy Hair Day“ – bei Theo nix zu holen), Freitag ist „Spirit Day“ – Theo geht in Gelb (die Farbe seiner Jahrgangsstufe) und Gold (Farbe der Schule).   Und dann steht bei ihm wieder die alljährliche „Science Fair“ an, wo die Kids ihre Projekte vorstellen. Ich bin überrascht, denn es gibt sehr viele Umweltschutzprojekte. Einige Erwachsenen äußern sich tatsächlich genervt beim Herumgehen, dass sich so viele Projekte dieses Jahr um den Umweltschutz drehen. Verrückt, oder? Vielleicht gehören sie zu den sogenannten „Climate Change Denialists“, also Leuten, die den Einfluss des Menschen auf die globale Erwärmung für ein Ammenmärchen halten. Theos science-Lehrerin war übrigens bei den amerikanischen Streitkräften, hat einige Zeit im Irak verbracht und erzählt wohl gelegentlich davon – Theo liebt sie. Tim (8), den Armen, hat es mal wieder erwischt: „Strep Throat“. Paul (5) redet immer mehr spontan Englisch mit mir – und ich stur weiter Deutsch mit ihm. Sein Hunger auf Buchstaben ist ungebrochen: Er schnappt sich häufig die sighwords-Karten von Tim und fängt an, sie zu lesen – es ist verrückt, er ist doch gerade mal fünf geworden…   Vitoria macht Diät. Sie liebt es zu essen, kocht gerne und auch sehr gut. Und wir genießen es (vom phänomenalen Schokoladenkuchen habe ich ja bereits erzählt). Ich habe ihr schon oft fasziniert beim Frühstück zugeguckt: große Portion Knuspermüsli, dazu frische Bananenscheiben, ordentlich Honig drüber und Milch. Aber jetzt will sie sich frühlingsfit machen – mit Jello-0 (amerikanischer Wackelpudding) und Laufband. Seitdem platzt unser Kühlschrank noch …

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Valentine’s Day

Am 14. Februar ist natürlich Valentine’s Day. Bei Theo (9) gibt’s an diesem Tag süße „smencils“ (Duftstifte mit Kaugummi-, Zimt-, tropischer Brise-, Trauben-, Zuckerwatten-, Wassermelonen-, Orangen-, Very Berry- oder Root Beer-Geschmack) und „scented bookmarks“ (duftende Buchzeichen in sieben Duftrichtungen) und bei Tim (8) rote Früchte und „frozen yogurts“ (gefrorener Joghurt – der Hit hier überhaupt). Als einige Kinder in Tims Klasse doch schon die Lutscher auspacken, die eigentlich für zuhause waren, mahnt die Lehrerin sie, diese ganz schnell aufzuessen, bevor die nurse der Schule das entdecken würde – also schnell zerbeißen, kauen und schlucken … 🙂 .   In den Geschäften verschwinden die Herz-Dekos nach dem Valentinstag sofort, um Platz für Osterhasen und die grünen Kleeblätter für den St. Patrick’s Day zu machen – außerdem taucht wieder überall das „k“ für koscheres Essen auf.

School stuff

Ole feiert seinen „100th Days of School“-Tag, ein großes Fest für alle „kindergarteners“. Es gibt Papp-Hüte, Ketten, Armbänder und eine Parade durch die preschool mit seinem selbstgemachten „100-board“ – einem selbstgebastelten Poster/Bild, auf dem hundert Dinge befestigt sind, die das Kind sich selber aussuchen darf. Er ist mächtig stolz und genießt diesen Tag sehr.   Außerdem gibt es wie jedes Jahr in unserer Deutschen Schule (German School of Morris Country) für die jüngeren Schüler/innen eine Karnevalsparty – mit Kostümen, deutscher Karnevalsmusik und Funkenmariechen-Parade mit großem Finale. Alle landen im Spagat, selbst unsere Schulleiterin macht mit – die Kids sind beeindruckt und klatschen begeistert.   Und dann ist für viele wieder Reisezeit – denn am 20. Februar feiern wir Presidents’ Day und da macht die preschool direkt eine ganze Woche zu. Alle kindergartener der Montessori-preschool haben zu einem selbst ausgewählten Präsidenten ein kleines Portrait geschrieben. Sie stellen ihre Werke in einer Bank aus. Ole hat sich Abraham Lincoln ausgesucht.   Am Ende des Monats gibt es sogar noch einen Tag gratis, den „Freaky February Day“. Der Grund: Wir haben ein leap year (Schaltjahr).

Winterkonzerte an den Schulen

Wie letztes Jahr bereiten die Kids in den Grundschulen für Dezember ein Konzert vor. Die Musikschullehrerin von Theo und Tim hat also die Aufgabe, ein Programm auf die Beine zu stellen, das alle Eltern zufriedenstellt und keinem auf die Füße tritt. Und sie schafft es: Diese eine Stunde in der Aula ist wieder ein ziemlich beeindruckendes Multikulti-Spektakel, was die kulturelle Vielfalt dieser Festzeit gut widerspiegelt. Die Kinder, wie immer in „bunt gemischten“ Hautfarben und unheimlich diszipliniert auf der Bühne (bei Tim steht die gesamte Schülerschar – über 300 Kinder! – auf einmal auf der Bühne – WAHNSINN) und präsentieren für 45 Minuten, was sie geübt haben.  

Holiday und Pajama Parties

Wenn die Winterferien näher rücken, wird auch in preschool und Schule gefeiert – die Frage ist nur: Was? Theo feiert in seiner Klasse eine „Holiday Party“, bei der es Pizza, Popcorn, Gemüse und „low-calorie“-Saucen gibt. Sie basteln dabei Schneeflocken aus Papier – dagegen kann niemand was haben. Bei Tim gibt es Pizza und sie dekorieren gingerbread-Kekse (die sind schon grenzwertig, weil bei der Dekoration Rot und Weiß, also weihnachtliche Farben, überwiegen). „It’s so christmassy“, beschwerte sich kürzlich eine jüdische Mutter.   Tim und Ole haben beide eine Pajama Party. Bei Ole liegen alle Kinder mit pajama auf Matten, Kuscheltier unterm Arm und heißem Kakao in der Hand, und gucken sich einen „holiday favorite“ im Fernsehen an. Ole strahlt, als ich ihn abhole, und seine Lehrerinnen sagen mir, dass er die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd gegrinst hat und zu ihnen meinte: „I never thought that Kindergarten could be that much fun.“ Schön, ihn mal so happy zu sehen. Paul hat dieses Jahr wieder beides – zuerst Hanukkah-Party mit Latkes und Dreidel und dann ein paar Tage später „Christmas lunch“.

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Drittklässler-Poolparty

Theo hat „Poolparty“. Mit anderen Worten: Tagesausflug aller dritten Schuljahre seiner Schule zum Freibad. Die anderen Mütter und ich helfen beim Aufbau des Buffets. Ein amerikanischer Pool ist wie ein deutsches Freibad – aber nur auf den ersten Blick. Klarer Unterschied: Die große Anzahl von „Bademeistern“, hier „lifeguards“ genannt. Das sind meist Highschool-Kids, die wie Schiedsrichter/innen beim Tennis auf erhöhten Sitzen hocken und ihre Köpfe wie beim Ballwechsel rhythmisch hin und her bewegen, die rote Schwimmhilfe unter den Arm geklemmt und allzeit bereit, Leben zu retten. Hier geht niemand unbemerkt unter – im mittelgroßen Pool beobachten einen direkt 6 (ja, SECHS) lifeguards!!!   Probeschwimmen mit und ohne Donner Während die freiwilligen Mütter das Essen und die Getränke (Capri-Sonne, Wasser, Popcorn, Cracker, Melonen, Kuchen) organisieren, müssen die Kinder zunächst alle zum Vorschwimmen. Also: Ab in die lange, lange Schlange, und dann schwimmt ein Kind nach dem anderen eine Bahn vor. Die meisten schwimmen von astreinem Kraul bis hin zu wildem Freistil, jeder irgendwie anders. Theos Brustschwimmen kommt schon wieder nicht gut an, der Highschool-lifeguard stoppt ihn („no doggy style!“ – was soll das denn heißen?) und auch er muss nochmal zurück, bekommt noch eine Chance: Theo krault wild los, Wasser spritzt überall – na bitte, zufriedenes Nicken beim lifeguard – er hat bestanden. Ich bin platt: Was soll der Quatsch? Theo ist gut geschwommen beim ersten Mal und hat eindeutig gezeigt, dass er sich koordiniert über Wasser halten konnte – warum soll er dann in diesen doch ziemlich unkoordinierten Kraulstil wie die anderen verfallen? Nach bestandenem Test gibt es ein farbiges Bändchen ums Handgelenk – damit darf er ins tiefe Becken und auch von den Türmen springen. Übrigens gibt es sowohl im Pool als auch bei Fußballspielen draußen die Regel: Wenn es donnert, müssen alle für 30 Minuten aus dem Wasser raus. Die halbe-Stunden-Regel beginnt mit jedem Donnergrollen wieder von neuem und wird absolut pedantisch eingehalten. Nach dem Schwimmtest machen die Kids in den anschließenden Stunden wohl das, was auch deutsche Kids im Freibad machen: Sie quatschen, sitzen auf ihren Badehandtüchern, essen und spielen Ballspiele.

Ausflug zum „Edison Lab“

Thomas Edison (1847-1931) war ein amerikanischer Erfinder, der viele bedeutende Entdeckungen auf dem Gebiet der Elektrizität gemacht hat. Eins seiner Labore liegt direkt hier um die Ecke, und Theos Klasse macht einen Ausflug dorthin. Ich konnte als Begleitperson mit. Die erste praktisch nutzbare Glühbirne (nicht jedoch die erste überhaupt) hat Edison in jahrelanger Arbeit entwickelt. Im September 1882 gingen zum allerersten Mal in Lower Manhattan die Lichter an – das war der Anfang des Elektrozeitalters. Weitere Erfindungen Edisons: Der Phonograph, die erste Maschine, die Geräusche bzw. Musik aufzeichnete und abspielte, gespeichert auf einer Zinnfolie. Edison war also der erste Mensch, der eine Aufzeichnung seiner eigenen Stimme hörte! Beim Museumsbesuch durften wir Musik lauschen, die vor 130 Jahren aufgezeichnet worden war – einfach beeindruckend und krass.