30. Oktober – die Nacht vor Halloween

Warnanruf von einer sehr netten Nachbarin: Wir sollten doch diese Nacht unser Haus hell erleuchtet lassen, um die Jugendlichen zu vertreiben, die sich oft mit rohen Eiern und Toilettenpapier an Häusern und Bäumen zu schaffen machen. Alles klar, machen wir – und abends ist unsere gesamte Carton Road wie ein Christbaum beleuchtet.

View Post

31. Oktober – endlich Halloween!

Der Trick mit dem Licht hat funktioniert – es ist nichts passiert. Am späten Nachmittag geht’s dann endlich los: „Let’s go trick or treating.“ Man sieht überall die Kids, die verkleidet in Gruppen von Haus zu Haus ziehen, kurz klingeln und dann die Süßigkeiten einpacken. Die allermeisten Nachbarsfamilien sind tatsächlich zu Hause, und wer nicht da ist, hat die Schokolade in Eimern vor die Tür gestellt mit kurzer Anweisung, wie viele Teile sich jedes Kind nehmen darf. Unsere Kids sind über zwei Stunden unterwegs und werfen anschließend alle Süßigkeiten zusammen. Am Ende sitzen alle super glücklich vor ihrer Ausbeute. Halloween ist also doch schön!   Wir haben unser erstes Halloween geschafft und es war besser als erwartet. Das hat sich gelohnt. Halloween ist im Gegensatz zu St. Martin ein besseres „Geschäft“: mehr Ausbeute in kürzerer Zeit und das Ganze auch noch ohne Singen! Am nächsten Tag ist dann auch schon wieder alles vorbei und es ist „business as usual“.

Halloween – manchmal auch anders

In einigen Städten New Jerseys läuft Halloween allerdings auch etwas anders ab. Da einige genug von der „Randale“ der Jugendlichen hatten (z. T. waren wohl auch Autos demoliert), gibt es ein polizeilich verordnetes und kontrolliertes Ausgehverbot (curfew) und in einigen Städten ein so genanntes „Trunk-or-treat“ auf einem Parkplatz vor einer Schule oder einer Kirche. Die Idee: Die Leute parken alle im Kreis (mit dem „Hinterteil“ nach innen) und machen ihren Kofferraum (trunk) auf. Der ist entsprechend geschmückt (mit Spinnweben, Kürbissen, Skeletten usw.) und es gibt jede Menge Süßes und Spiele für die Kids. Die Kleinen ziehen dann von Kofferraum zu Kofferraum und holen sich ihr Süßes so ab – eben „trunk or treat“. Manche ländliche Gegenden machen das immer so – „door to door“ wäre da nämlich ein bisschen weit für die Kids. Andere Eltern finden die Variante „Trunk-or-Treat“ einfach sicherer.   Außerdem hat eine Kollegin erzählt, dass ihre Tochter mit Freundinnen auf einen sogenannten „Haunted hay ride“ geht – quasi eine Heuwagentour im Dunkeln, wo unterwegs dann Gespenster aus den Büschen springen oder andere gruselige Dinge passieren.

View Post

Lots of treats

Noch einige Sätze zu den erbeuteten Schätzen: Die Schokolade ist hier ausgesprochen schlecht! Mich wundert’s, dass ein so großes Land nur so schlechte Schokolade herstellen kann. Die hier als Top-Produkt gehandelte Hersheys-Marke ist ebenfalls ungenießbar: zu süß und einfach ohne Schmelz (eher „sandig“). Wer mich kennt, weiß, dass „Süß“ meine große Schwäche ist, aber amerikanische Schokolade lasse selbst ich liegen – und das will wirklich etwas heißen! Sogar in Europa bekannte Schokoriegel, wie z. B. Kitkat, schmecken hier viel süßer und einfach nur schlecht.   Einzige Ausnahme: Reeses Peanut-Butter Cups = Reese’s Erdnussbutter-Schälchen (die orangen Packungen im Bild): Das ist Erdnussbutter innen und Schokolade außen. Daran scheiden sich die Geister: Entweder man liebt sie oder man hasst sie (wegen der Erdnussbutter) – ich liebe sie (leider). Aber als Soforthilfe bei „culture clash“ haben sie mir schon gute Dienste geleistet.

Family Bits and Pieces Oktober 2010

Garten-Zelten Nach intensivem „Connie geht zelten“-Hörspielgenuss gibt es keinen Ausweg mehr: Die Kinder grillen im Garten Marshmallows und zelten auch draußen – es wird ziemlich schattig (3°C), aber alle haben Spaß. Mit Mütze, Schal und vielen Decken war es dann doch kuschelig warm. Nachts dann allerdings Pauls verzweifelter Ruf übers Babyphone: „Meine Bakterien sind leer!“ Seine Taschenlampe hatte den Geist aufgegeben 🙂 …  

Sandy Hook

Bei unserem spontanen Ausflug an den Strand gibt es die perfekte Temperatur, nur wenige Leute, viele Muscheln und natürlich endlich einmal ganz, ganz viel Sand! Die Amis sind besser ausgerüstet als wir: Mit Klappstühlen, Kühltasche, Transistorradio (aber leise) genießen sie die Wellen. Im Hintergrund ein toller Ausblick für uns alle: die Skyline von New York (auf dem Foto leider kaum zu sehen).

Mini-Auszeit auf dem Delaware

An unserem freien Tag gehen Marc und ich auf dem Delaware River paddeln. Ein paar Stromschnellen sind das Aufregendste, ansonsten herrscht wohltuende Ruhe. Abends haben wir aber glühende Köpfe, weil wir die Sonnenkraft unterschätzt haben.  

Besuch von Tante Debbie

Marcs Schwester kommt. Die Kids freuen sich schon vorher, Ole und Paul sind sich aber nicht ganz sicher: „Kann die auch Deutsch reden?“ (Warum? Sie hat ihr ganzes Leben lang in Deutschland gelebt!). Sie genießt den Tapetenwechsel und berichtet, dass bei einem Film im Flugzeug die Stillszene einer Mutter mit Baby rausgeschnitten war (sie kannte den Film schon aus Deutschland). Na bitte, habe ich mir das also bisher nicht nur eingebildet. Ich halte weiterhin meine Augen offen nach der ersten amerikanischen weißen Frau, die öffentlich stillt.

Auto Nummer Zwo

Wir haben jetzt ein zweites Auto gebraucht gekauft, damit wir über die Runden kommen, einen BMW X5. Morena braucht ja auch ein Auto, um zur Sprachschule zu kommen. Es macht Spaß, mal wieder in einem deutschen Auto zu sitzen: kein Sofagefühl beim Hinsetzen, viel weniger cupholder, dafür aber eine starke Batterie. Und es hupt nicht beim Abschließen wie unser Honda (man muss sich also gut merken, wo das Auto steht).   Er wird uns mit Allradantrieb im Winter gute Dienste leisten. Aber eins weiß ich jetzt schon: Nach Deutschland kommt der bestimmt nicht mit – da passt der nämlich nicht hin (schluckt Benzin ohne Ende, fällt zu sehr auf, zu groß für Parklücken).  

Ein Fast-Unfall

Die einzig wirklich negative Erfahrung in diesem Monat: Paul ist auf einem Parkplatz fast von einem rückwärts fahrenden Auto angefahren worden! Nur ein kräftiger Tritt von mir gegen die Stoßstange brachte die Frau dazu, ihr Auto anzuhalten. Wir waren geschockt, sie auch. Aber sie verteidigte sich, sie hätte doch beim Einsteigen ins Auto noch geguckt … Na toll, und dann fährt sie rückwärts, ohne nach hinten zu gucken? Tja, solche Typen gibt es halt überall auf der Welt, nur hier sind wir einfach viel mehr auf Parkplätzen mit riesigen Autos unterwegs – nach dieser Erfahrung gibt es jetzt für unsere Kids absolute „Halsbandpflicht“.