Lady Liberty

Unser erster Besuch auf Liberty Island bei der Freiheitsstatue: Marc bestand darauf, die Beweisfotos für alle Kinder zu zeigen, obwohl es sicherlich vorteilhaftere Perspektiven gibt ;-). Lady Liberty hat bei den Kindern jedenfalls ihren Eindruck hinterlassen, und bis auf Theo malen alle fleißig Bilder zuhause.

Mother’s Day

Eine Rose zum Muttertag – Einmal im Jahr ist es soweit … Ich werde reichlich mit Karten und kleinen Geschenken überrascht – die Schulen legen sehr viel Wert darauf und selbst Theo, der Malen und Basteln überhaupt nicht mag, malt mir eine rote Rose auf die Karte 🙂 .

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Pennsylvania, Mai 2010

Wo es keine Autos und kein Internet gibt und Knöpfe Hochmut bedeuten. Und wie völlig anders ein Nachbarstaat sein kann.   Kinderfrei: ein besonderes Erlebnis Im Mai 2010 haben Marc und ich zum ersten Mal „kinderfrei“! Wir besuchen Pennsylvania, den Staat, der „links“ neben New Jersey liegt und viel größer ist. Unsere erste Station ist Philadelphia (eine Autostunde von Morristown) mit seinen geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten (Besuch der „Liberty Bell“ und der „Independence Hall“). Zweite Station ist Lancaster, wo viele „Amish people“ leben. Schon gewusst? So leben die „Amish people“. Mein Fazit der Reise: Für mich, die sich ja bisher nur im Umkreis von einigen Meilen um Morristown herum bewegt hat, war insbesondere diese Erfahrung der Kurzreise interessant: Ich habe gesehen, dass Pennsylvania ganz anders ist und sich auch anders anfühlt als New Jersey – in Bezug auf die Landschaft, die Leute und die Städte. Und: Man sollte vorsichtig sein mit (vor)schnellen Verallgemeinerungen in Bezug auf „die Amerikaner/innen“ – das werde ich mir ganz dick hinter die Ohren schreiben!  

PS: Prüderie und Sex

Ich habe mich lange gefragt, wo die stillenden Mütter sind, wo es doch so viele Kinder hier gibt. Immerhin, mittlerweile habe ich schon zwei in der YMCA Damenumkleide gehört (unverkennbares Schmatzen). Eine Mutter musste ziemlich tricksen, denn ihre größere Tochter (etwa zwei Jahre) durfte ja eigentlich gar nicht mit in die Damenumkleide: „Adults only, no kids.“ Ich bin nur froh, dass ich keinen Säugling mehr habe, denn das Verstecken in Umkleiden wäre doch ziemlich kompliziert geworden, vor allem mit den drei größeren Brüdern im Schlepptau! Etwas später habe ich dann tatsächlich in der Öffentlichkeit zwei stillende Frauen entdeckt – an einem Spielplatz mit Sandkasten im Nachbarort. Was sich herausstellte: Es waren zwei deutsche Frauen, deren Babys dabei von einer sogenannten „nursuring apron“ (Stillschürze) verdeckt waren. Das ist ein Stofftuch, das die Vorderseite und den halben Rücken der Mutter verdeckt und am Hals der Mutter durch ein Band gehalten wird – vom Kind sieht man allenfalls die Füße. Amerikanische Still-Mamas scheint es keine zu geben – jedenfalls sieht man nur Mütter und Babys mit Fläschchen in der Öffentlichkeit. Bleiben die Stillmütter alle zuhause oder wie machen die das? Auf der anderen Seite gibt es viele Überlandsender (z. B. XM Satellite Radio), die man bei seiner Fahrt quer durch die Staaten durchhören kann, je nach Geschmack und Interesse. Einer dieser Sender ist ein „Sexkanal“, der 24/7 (also nonstop) so offen über diverse Dinge berichtet, dass man „ganz rote Ohren bekommt und immer wieder das Fenster öffnen muss“ (Zitat: Opa Paul). Und dann gibt es in den USA ca. 250.000 Amish People, die ein Leben ohne Auto und Internet führen. Amerika – das Land der Gegensätze!

Ausblick auf den Juni 2010

Star-Wars-Party für Theo (8. Geburtstag), Grillparty bei uns mit vielen Familien. Ferienbeginn für alle Kinder.

Wie New Jersey seinem Beinamen „The Garden State“ alle Ehre macht. Warum Montessori hier zwar heißt „Hilf mir, es selbst zu tun“, aber eben auch „Bewege dich wenig und sei nicht allzu kreativ“. Und wie die Bilanz der ersten drei Monate nach unserem „JUMP“ ins kalte USA-Wasser ausfällt.   Unsere Lindt-Osterhasen hatten als deutsche Schokohasen hier in New Jersey schon ein aufregendes Leben: Zunächst wurden ihnen die Glöckchen wegen der erwähnten „Verschluckungsgefahr“ geklaut und dann mussten sie auch noch über 30 Grad aushalten. Sie waren trotzdem lecker und die Kids haben sowohl die Häschen als auch das Wetter genossen. So haben wir schon früh im Jahr einen kleinen Vorgeschmack auf die Temperaturen im hiesigen Sommer bekommen – puh, das kann ja heiß werden …

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Überall bunte Gute-Laune-Inseln

Aber die erste Hitzewelle ist jetzt erst mal vorbei. Zurzeit genießen wir herrliche Frühlingstemperaturen und staunen über die farbenfrohe Blütenpracht, die sich mit aller Macht jeden Tag mehr und überall entfaltet. Besonders die üppigen Magnolien und leuchtend gelben Forsythien verbreiten gute Laune. Für mich waren sie richtige kleine Erholungsinseln auf meinen „Taxidiensten“ zur preschool.   Um diese Jahreszeit bekommt der Beiname von New Jersey als „The Garden State“ tatsächlich eine Bedeutung. Woher dieser Spitzname stammt – der übrigens auch auf unseren Auto-Nummernschildern steht – ist historisch nicht eindeutig geklärt. Aber es gibt hier im Süden außer den erwähnten Blumen und blühenden Sträuchern tatsächlich sehr viele Obst- und Gemüsefarmen. Der Norden New Jerseys ist allerdings eher industriell geprägt.

Los geht’s: Es ist soweit – It´s spring clean time!

Ganz Morristown macht jetzt großen Frühjahrsputz – überall wird frischer Rasen gesät und sorgfältig mit Stroh abgedeckt, die letzten Laubreste vom Vorjahr verschwinden und Freiwillige sammeln fleißig Müll in Stadt und Umgebung. Hut ab – alles ist jetzt „spring-cleaned“ und überall spürt man Aufbruchsstimmung. Auf den großen Sportplätzen sieht man immer mehr Leute, die Sport machen, die Grillsaison ist eröffnet und neben Mückenschutz-Kerzen gibt es jetzt an jeder Ecke die „Stars and Stripes“ (US-Flagge) zu kaufen. Und während Morristown in neuem Glanz erstrahlt, gibt es ganz woanders im Moment richtig dicke Luft: Der Vulkan Ejafjallajökull auf Island spukt im Moment so viel Vulkanasche, dass der Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas diesen Monat zeitweise eingestellt ist – Marcs Kolleginnen und Kollegen können daher nicht zum Meeting nach Morristown fliegen. Das Wall Street Journal titelt: „Volcanic cloud keeps fliers grounded – turning airports into hostels”.

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Specht gegen Rasenmäher

Bei uns im Garten hämmert der Specht jeden Vormittag unbeeindruckt gegen die Armada von motorisierten Gartengeräten an, die die Grundstücke der Nachbarschaft wieder auf Vordermann bringt. Auch in unserem Vorgarten stand eines Samstags plötzlich eine Horde Männer, die fleißig Herbizide und Pestizide versprühte – damit sind die hier nicht zimperlich. Ich konnte gerade noch Schlimmeres im Garten hinter unserem Haus (backyard – verrückt „front yard“ schreibt man getrennt, „backyard“ tatsächlich zusammen) verhindern.  

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Viele Väter, viele Kinder

Die Spielplätze füllen sich und vor allem am Wochenende sieht man sehr, sehr viele Väter, die sich um ihren Nachwuchs kümmern – genau wie beim Eltern-Kind-Turnen von Ole (4) und Paul (3) im YMCA, bei dem ich tatsächlich schon öfter die einzige Frau in der Halle war. Außerdem scheinen wir hier in einer sehr fruchtbaren Gegend zu leben, denn es gibt viel mehr Geschwister-Kinderwagen (mit Sitzplätzen für zwei Kinder) als in Deutschland. Ein Blick auf die Statistik bestätigt meinen Eindruck aus dem Alltag: Während wir in Deutschland durchschnittlich weniger als anderthalb Kinder pro Frau haben, sind es in den USA über zwei Kinder. Das fällt sofort auf und diese Tendenz scheint quer durch alle ethnischen Gruppen zu gehen.