Die Zeichen stehen auf Frühling: Draußen spielen die ersten Kids jetzt wieder im T-Shirt Basketball, die Sportangebote für die „Spring Season“ wie Soccer, Tee-Ball, Basketball, Baseball und Softball starten und mir läuft sogar schon das erste Streifenhörnchen über den Weg. Ein Fest jagt jetzt das nächste. Am 2. Februar ist wieder einmal Groundhog Day –glaubt man der Legende nach dem Murmeltier, gibt es weitere sechs Wochen Winter, wenn es an diesem Tag besonders kalt ist. Ansonsten kommt der Frühling. Und dann, am 5. Februar findet wieder DAS Sportereignis der USA statt: der Super Bowl XLVI! An diesem Tag werden angeblich 100 Millionen Hähnchenflügel auf den „Super Bowl Partys“ in den USA verspeist! Würde man sie alle aneinanderreihen, reichten sie mehr als zweimal um den Äquator – enjoy!
It’s Super Sunday again!!!
Vor zwei Jahren haben wir ihn glatt verpasst: den Super Bowl! Das ist ungefähr so, als ob man das Fußball-WM-Endspiel in Deutschland verpasst – wir waren also sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Vor einem Jahr habe ich von unserem Gast beim Endspiel einen Crashkurs in den Grundregeln vom American Football bekommen. Dieses Jahr wollen wir ihn alle zusammen feiern. Da uns niemand eingeladen hat (ist wohl eher eine Sache, die man mit alten Collegefreunden feiert), müssen wir uns allein was überlegen. Beim diesjährigen Finale des Super Bowl in der amerikanischen Footballsaison spielen die „New York Giants“ gegen die „New England Patriots“ (Boston). Schon gewusst? Picknick auf dem Parkplatz? Was ist denn „Tailgating“ zu Sport-Events? Zur Einstimmung schon mal selbst eine Runde laufen … Bevor aber das Spiel nachmittags losgeht, hat Marc seinen großen Auftritt – nach fünf Wochen Training mit Pamela läuft er mit mir gemeinsam den „Super Sunday 4 Miler“ mit. Ein kalter, glasklarer Tag, wie immer Volksfeststimmung, viele Hunde, einige Kinder, einmal rund um Morristown und den Golfplatz herum, sehr beschaulich. Einige Anwohner/innen stehen mit Tischen vor ihren Haustüren und reichen uns Wasser, viele feuern uns Läufer/innen an mit „Keep it up!“ Ein Auto fährt bis unters Dach beladen mit Giants-Luftballons an uns vorbei. Auch wer keine Ahnung von Football hat, kommt nicht um den Superstar das Tages herum: Eli MANNING, gesprochen „Ilai Männing“, der begnadete Quarterback der Giants. Wenn ihr euch einen Namen merken wollt, dann diesen! Alternativ ist es „Brady“ – der Quarterback der anderen Mannschaft. Die Namen der beiden Spieler zieren unzählige T-Shirts der Läufer. Marc kämpft sich durch, es geht zwischendurch ganz schön bergauf, und auf den letzten Kilometern liefern wir uns ein spannendes Rennen mit einem Dreikäsehoch-„Manning-Fan“, seiner rothaarigen Mutter, einer etwas untersetzten grünen Ninja-Turtle und drei ziemlich fitten Typen mit ominösen Rucksäcken (nein, keine Bomben, sondern „bricks“ – Wackersteine zum Kraft- und Muskelaufbau, wie sie uns später verraten). Wir schlagen zumindest die Ninja-Turtle und sind im Ziel. Herzlichen Glückwunsch, Marc!!! … dann vor den Fernseher hocken Während wir noch beim Lauf sind, fangen vielerorts schon die „Super Bowl Partys“ …
Tailgating – Picknick auf dem Parkplatz
Tailgating – eine amerikanische Erfindung – sind Partys, die vor oder nach Sportveranstaltungen auf dem Parkplatz stattfinden. Tailgate heißt wörtlich übersetzt “Kofferraum” – beim tailgating ist dieser mit allem gefüllt, was man für eine Feier braucht: Essen, Trinken und natürlich CAMPINGSTÜHLE. Und wie darf man sich das Ganze vorstellen? Also, die Leute fahren auf den Parkplatz und stimmen sich dann mit aufgeklappten Kofferräumen auf das Spiel ein: Es werden ein paar Bälle geworfen, es gibt Musik und natürlich ein richtig amerikanisches Barbecue (Hot Dogs, Hamburger). Es ist also ein soziales Ereignis, bei dem man unter Gleichgesinnten schnell Kontakte knüpfen kann und so richtig in Stimmung fürs Spiel kommt. Tatsächlich ist es sogar erlaubt, Alkohol zu trinken, was ja sonst in der Öffentlichkeit in den USA verboten ist. Diese tailgating parties gibt es übrigens auch im Rahmen von High School- und Collegesport. Aber Vorsicht „Teekesselchen“: Tailgating im Straßenverkehr bedeutet das Drängeln von Autofahrer/innen auf der Straße.
Kalifornien, Februar 2012
Wie unser Auto in San Francisco fast umkippt und wir zufällig am Tag der Oscar-Verleihung in Los Angeles landen. Und was einem leider den Strandbesuch in Santa Barbara vermiest. Florida? Kanada? Kalifornien! „Wir fahren nach Florida … nach Kanada … wie heißt das noch mal?“ Paul (4) ist verwirrt. Ende Februar geht es los. Wir nehmen die Kinder für fünf Tage aus der Schule. Die nurse winkt uns durch: „Just let the teacher know. She might suggest Tim keeps a journal of his trip. Enjoy.“ Die Messlatte liegt hoch – unsere bisherigen Urlaube in den USA haben tiefen Eindruck bei den Kindern hinterlassen. Ob Kalifornien da mithalten kann? Von New York nach San Francisco Dank „priority seating“ dürfen wir mit als erste Passagiere rein und sitzen sogar zusammen (keine Selbstverständlichkeit bei „domestic flights“, auch nicht bei Familien). So können wir ganz gemütlich den Kampf der anderen Passagiere um die overhead bins anschauen. Der Flug dauert ewig (in die andere Richtung wären wir bis nach Deutschland gekommen), zu essen gibt’s nichts, dafür aber immer wieder Stewardessen, die mit Tüten vorbeilaufen und Müll einsammeln. Also – „domestic flights“ (inneramerikanische Flüge) haben mehr von angegammelten Busfahrten als von erhebenden „Globetrotter-Gefühlen“. Erster Eindruck nach der Landung Erster Kommentar von Ole (6) im Shuttlebus: „Die haben ja sogar Palmen hier.“ Paul meint: „Die Straßen sind hier total gebreitert“ – ja, alles noch eine Nummer größer als in NJ. Mein erster Eindruck: Hier ist komplett anderes Licht, alle Bäume sind zwar grün, aber wachsen nicht in den Himmel wie unsere in New Jersey. Homedepot und Starbucks sorgen für Heimatgefühle. Die gesonderten Parkplätze für „expectant mothers“ finde ich mal richtig klasse – die habe ich in Deutschland vermisst. Ich fand das immer unfair, dass ich mich als Hochschwangere nicht auf die Behindertenparkplätze stellen durfte – zieht euch doch mal eine Gasmaske auf, schnallt einen Bierkasten vor den Bauch und rennt durch die halbe Stadt! Während Theo (9) hin und weg ist vom Hotelbüffet: „Boah, die haben ja alles hier, alle Sorten von Muffins …“, lässt sich Paul nicht täuschen: „Hier ist es nicht so schön …
Mein Kalifornien-Fazit
Kalifornien hat sich dennoch gelohnt und wir haben wieder einen kleinen Stein unseres USA-Puzzles mitgenommen. Aber es war auch ein verdammt anstrengender Trip – das tägliche Ein- und Ausladen plus Schleppen des Gepäcks, viel Zeit im Auto, das mit sechs Leuten, Koffern, Proviant, Spielen und Müll immer proppevoll war. Oles Standardfrage, fünf Minuten nach Abfahrt, danach in 20-Minuten-Intervallen: „Wie lange noch?“ Was für ein Glück, dass es Schneekugeln (snow globes) gibt, die wir an jeder Station als Souvenir kaufen: Sie lenken ihn wunderbar ab, er schüttelt sie unentwegt und betrachtet sie stundenlang. Ansonsten beruhigt er sich mit meinem Timer am Handy, der die noch vor uns liegende Fahrzeit runterzählt (na, da tut sich wenigstens was). Wenig Übereinstimmung gibt es bei uns, was die musikalische Unterhaltung angeht. Marc liebt die Dire Straits, Tim hasst sie: „Mach die schreckliche Musik aus.“ Paul will „The Ants go marching“. Aber gut, wenn es die nicht gibt, beschäftigt er sich eben mit seinen Zahlen: “I´m counting to 1.000!“. Er will einfach seine Ruhe haben und fängt bei einer Ablenkung wieder von vorne an. Selbst „Route One“ – die landschaftlich reizvolle, steile Küstenstraße – stößt auf wenig Gegenliebe bei den Kids. Für sie ist sie viel zu langweilig und zu lahm. Aber dann zieht ein Unwetter auf und wir fahren durch tiefliegende graue Wolken, bevor der Starkregen einsetzt. Und schon steigt die Stimmung im Auto senkrecht – jedenfalls auf den hinteren Plätzen. Und als wir bei Sonnenuntergang auf dem superbreiten Highway nach L. A. reinfahren, helfen nach einem Tumult zwischen Theo und Ole nur noch Nenas Schlaflieder zur Herstellung des allgemeinen Friedens. Marc krallt sich am Lenkrad fest, nimmt einen großen Schluck aus an seinem Quad-Venti-Latte und tritt aufs Gas; Theo und Tim beißen sich auf die Lippen, aber Ole und Paul lauschen andächtig und gucken selig aus dem Fenster … Und wenn dann später abends alle Kinder im Auto eingeschlafen und ihre Köpfe zur Seite gekippt sind, dann schweigen Marc und ich und genießen einfach nur die Ruhe – wir wissen, dass die vier ihre Batterien gerade wieder aufladen und bald wieder „fully charged“ …
Eine „Zweitfrau“ als Geburtstagsgeschenk
Bei unserem zweiten Geburtstagskind Marc müssen wir dann doch noch etwas öfter klatschen – 41 Klatscher inklusive dem für Glück: Happy Birthday! Ich habe mir schon etwas Besonderes für diesen runden Geburtstag überlegt. Mein Geschenk heißt Amanda, sieht gut aus und ist fit wie ein Turnschuh. Sie kommt zweimal die Woche ins Haus, und mit ihr darf sich Marc mal so richtig austoben. Na, neugierig? Richtig: eine Personal Trainerin! Beim ersten Treffen wird alles klar gemacht: Zuerst waiver unterschreiben, die rechtliche Verzichtserklärung. Damit ist Amanda nicht haftbar, egal was auch passieren mag. Dann erklärt sie unbeeindruckt: „I’ll push you to the limits. You do what I tell you. I will make you suffer and you will hate me. Don’t mail in, you have to dial in.“ Hui, alles klar – und los geht’s in den Keller zum Trainieren! Sie ist genauso, wie ich mir eine amerikanische Personal Trainerin vorgestellt habe: immer gut gelaunt, mit wippendem Pferdeschwanz, saufreundlich. Aber sie weiß genau, was sie will, kommt auf die Minute und flitzt nach exakt 60 Minuten wieder aus unserer Haustür raus. Eine Personal Trainerin oder einen Trainer zu haben, ist hier übrigens lange nicht so exotisch, snobistisch oder abgedreht wie in Deutschland. Viele gehen ins Fitnessstudio und haben dann dort ihre Trainer/innen, die ihnen ein maßgeschneidertes Fitnessprogramm bieten. Und für die hartnäckigen Fälle gibt es eben auch die, die nach Hause kommen, so wie Amanda. Kostenpunkt: 60 Dollar pro Stunde. Klar, super teuer. Aber wenn das die einzige Möglichkeit ist, Marc zum Sport zu bekommen, dann ist das eben so. Bis 40 bekommt man seine Gesundheit „geschenkt“, danach muss man regelmäßig etwas dafür tun, oder? Amandas Stimme ist so laut, dass man sie aus dem Keller im ganzen Haus hört: Sie gibt an, welche Übungen Marc machen soll, sie zählt mit, hat Hanteln, Bälle etc. dabei, sie feuert ihn an. Und wenn er schlappmacht, tut sie das notfalls auch mit deutschem Akzent, wie sie uns verrät – das hat mit dem Image der Deutschen zu tun, die in amerikanischen Filmen oft die Fieslinge mit starkem deutschen Akzent mimen. Da hört man …
Ausflug zum Christmas Coach
Letztes Jahr sind wir nur ins Nachbarstädtchen nach Whippany zum „Santa Claus Special“ gefahren (https://www.whippanythepolarexpressride.com, seit 2016 „Polar Express Train“). Aber diesmal wollen wir zu einer echten Dampflok – es geht also ins Amishland in Pennsylvania nach Strasburg. (https://www.strasburgrailroad.com/christmas-trains). Die lange Fahrt hat sich gelohnt – es gibt eine verwunschene Weihnachtstimmung mit einem Hauch Nostalgie. Auf dem Bahnsteig begrüßen uns „carolsingers“ in traditioneller Kleidung und singen fröhliche Weihnachtslieder, dahinter steht die größte Dampflok, die wir je gesehen haben: echte Kohleöfen in den Waggons, blaue Samtbezüge, das Holz innen auf Hochglanz poliert, alles top in Schuss. Und los geht die Fahrt – mit dicken Rauchschwaden: Santa steigt auf offener Strecke mit Elfen ein: „Say cheese“ – jeder bekommt ein Foto mit Santa. Tatsächlich wird „Engel auf den Feldern singen“ (auf Deutsch!) im Zug gespielt! Der letzte Waggon ist der „story telling caboose“ – am Kohleofen sitzt eine in einen Poncho gehüllte „Oma“ mitten in Büchern: “What would you like next“ – der perfekte Platz zum Aufwärmen und Zuhören.
Mein ganz persönliches Sommermärchen
Warum die Vorbereitung für den Marathon ein bisschen wie das Kinderkriegen ist. Wie sehr ich die grüne und unglaublich lebendige Oase Central Park im Großstadtdschungel genieße. Und wie es kommt, dass die Leute mich oft für eine Einheimische gehalten haben. Der Marathon ist vorbei. Und ich bin am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein quer durch alle fünf Stadtbezirke von New York gelaufen, mitten in einer bunten Welle aus Läufer/innen aus aller Welt. Leider ohne Fotoapparat, sonst könnte ich jetzt die Bilder in Ruhe angucken und alles noch einmal rekapitulieren. Ich habe beim Nachtreffen am Dienstag meine Teamkolleg/innen auf meinem gelben Team-T-Shirt unterschreiben lassen und alle übrig gebliebenen Powerriegel und Energie-Gummibärchen an die Leute verschenkt, die das Laufen weiter intensiv betreiben wollen. Jetzt heißt es nur noch, Danksagungen an alle Sponsoren/innen zu schreiben, um sich ordentlich für die Unterstützung zu bedanken. Marathon und Kinderkriegen, die dritte Es ist Zeit für mich, gedanklich noch einmal an den Anfang der Reise zurückzukehren. Zu dem Moment, als sie uns eingeschworen haben auf die 26,2 Meilen: „You are a marathoner now … for many people it will be the hardest thing they´ll ever do in their lives … It´s a life changing journey for runners. If you can finish a marathon you can do anything.“ Ich bin noch zu nah dran, um das Ganze „abschließend zu betrachten“. Diesen Lauf auf dieselbe Ebene zu stellen wie einschneidende Erlebnisse wie „Kinder und Heiraten“ (so wie in der Einführungsveranstaltung im Juni gesagt wurde), kann ich mir nicht vorstellen, auch wenn es wirklich ein Hammer war. Aber dennoch ist an meinen „Anfangs-Assoziationen“, dass ein Marathon schon Ähnlichkeit mit Schwangerschaft und Kind-bekommen hat, doch was dran: großer Spannungsaufbau bis zum Tag X, d. h. die Zeit läuft in diesen Monaten rückwärts die vielen kleinen Wehwehchen, wie z. B. schwere Beine und heiße „dicke“ Finger, müde Füße, Hüft- und Knieschmerzen, Atemnot Solidarität unter den ganzen „first timers“ – man hat sich immer etwas zu erzählen viele Fragen und viele Tipps, aber am Ende müssen alle selber ihre Erfahrungen machen großes Interesse der Außenwelt und immer ein sehr dankbares Thema für spontane Unterhaltungen, …
Der NYC Marathon 2011 „by the number“
Los geht’s … … für alle am Fuße der Verrazano-Narrows-Brücke. Um 8.30 Uhr starten die Rollstuhl-Fahrer/innen und um 19 Uhr ist das Rennen offiziell zu Ende. Manche laufen die Strecke in etwas über zwei Stunden, andere sind viele Stunden unterwegs. Der sogenannte „sweep bus“ fährt hinter der letzten Startgruppe mit einem Marathontempo von 6,5 Stundenkilometern her – Fußlahme können gerne aufspringen. Hinter dem „Kehrbus“ werden die Straßen wieder für den normalen Verkehr geöffnet. Also, hopp hopp hopp! Insgesamt 650.000 US-Dollar… … betragen die Preisgelder für die Gewinner: Die Siegerin und der Sieger erhalten jeweils 130.000 Dollar. 34 Millionen Dollar … … wurden beim NYC Marathon 2011 für Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt (zum Beispiel für mein Team for Kids). Viele Läufer/innen sammeln im Vorfeld des Marathons jede Menge Geld für die verschiedensten Wohltätigkeitsorganisationen, hier einmal für „Autism speaks“ (setzt sich für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung ein) und für „DetermiNation“ (eine Organisation, die Mittel für die Krebsforschung sammelt). 18 und 84 Jahre … … waren der jüngste Läufer und die älteste Läuferin alt. In meiner Altersgruppe (40-44 Jahre) gab es 2.996 Frauen und 5.857 Männer. Mehr als 2 Millionen Zuschauer … … standen am Rand der Strecke und feuerten die Läufer/innen an. 47.438 … … angemeldete Läufer/innen waren insgesamt auf der Strecke, davon 30.166 Männer und 17.272 Frauen. Etwa 640 von ihnen sind unterwegs ausgestiegen, der Rest ist durchgekommen! Der schnellste 80-Jährige aus Japan braucht 3:56 Stunden, die schnellste Frau in meiner Gruppe (40-46 Jahre) aus Belgien kommt nach 2:52 Stunden an.
Marathon-Countdown, November 2011 – noch sechs Tage bis zur Ziellinie!
Sonntag, 31.10.: We are off! Der Marathon Kick-off (5 miles) – „We are off“ – wird abgesagt, weil der Central Park nach dem Schneesturm voller entwurzelter Bäume liegt (besser jetzt als in einer Woche, oder?). Also laufe ich allein in Morristown um Schneehaufen, umgefallene Bäume und abgebrochene Äste herum. Unser Haus ist ohne Strom, dunkel und saukalt (zehn Grad). Ich bin total enttäuscht, weil ich mich so auf diesen Spaßlauf gefreut und mir sogar extra ein Kostüm besorgt hatte (wegen Halloween). Mittwoch, 2.11.: Happy Birthday Happy Birthday to me – jetzt bin ich 40 Jahre alt! Letzter Trainingslauf (6,5 Kilometer) mit dem Team for Kids im Central Park. Ich bekomme von den anderen ein Geburtstagsständchen auf Englisch, Spanisch und Deutsch. Den heutigen Tipp: „What to eat and drink this week“ – mit einer Warnung „avoid overeating, junk food …“ – ignoriere ich: Meine dicke schokoladige Geburtstagtorte spendet mir Trost in dieser chaotischen Woche. Donnerstag, 3.11.: Bib pick-up „Bib pick-up“ mit offizieller baggage bag (durchsichtig wegen der Angst vor Terroranschlägen). Freitag, 4.11.: letzter Übungslauf in Morristown (drei Kilometer) Samstag, 5.11.: Ab nach New York City … Mit guten Wünschen im Gepäck geht es morgens mit dem Zug nach NYC. „I will be thinking of you Sunday as you are running through Central Park and New York City. Best wishes for a successful run. Remember to wear sth bright and unique so your family will recognize you. Sincerely Carol“ (Wunsch unserer Nachbarin). Ich froh, dass ich endlich meine Ruhe habe, denn eine chaotische Woche liegt hinter uns. In New York ist an dem Tag super viel los und kaum ein Taxi zu bekommen. Mein Hotel: 54th street, 6th avenue, direkt neben dem Team for Kids-Sammelplatz für die Busse am Marathon-Tag. Im Central Park steht ein großes beheiztes Zelt vom Team und ich treffe die Coachs und eine Deutsche, die gerade aus Deutschland angereist, auch über das TfK ins Rennen gekommen und total gerührt ist. Alle seien so nett hier, sagt sie, die Stimmung im Park sei richtig super und international, viele Tourist/innen seien zufällig da, hätten keine Ahnung vom Marathon, …