Noch keine 21?

Bisher haben mich die Regeln für Leute unter 21 Jahren nicht besonders interessiert, aber das hat sich geändert, seitdem jetzt zwei Leute bei uns wohnen, die noch keine 21 Jahre alt sind: Vitoria (19) und Philipp (20). In Deutschland ist das ja alles ziemlich einfach. Alle Welt wartet auf den 18. Geburtstag (vielleicht die Eltern manchmal sogar noch mehr als die Kids), und danach hat man auf einmal so ziemlich alle Rechte und Pflichten eines Erwachsenen: Autofahren, Wählen und Gewählt-werden dürfen, offiziell rauchen dürfen, geschäftsfähig und strafmündig sein, so lange ausgehen dürfen, wie man will und wohin man will. Und heiraten darf man auch. In einer Beziehung sind viele 18-Jährige in Deutschland allerdings schon alte Hasen: Unter 14 Jahren ist Alkohol zwar grundsätzlich tabu, aber ab 16 Jahren bekommt man Bier, Wein und Sekt legal an der Supermarktkasse. Wer mit Eltern im Restaurant sitzt, darf sogar schon mit 14 Jahren ein Bier bekommen, und ab 18 Jahren ist sowieso alles erlaubt.   Schon gewusst? Was bedeuten die “magischen Geburtstage” für Teenager in den USA (New Jersey)?   Ich bin jedenfalls froh, dass wir hier weg sind, bevor diese Themen (Alkohol, Sex …) für unsere Kinder relevant werden – in Deutschland liegt das Schutzalter übrigens bei 14 Jahren und der Altersunterschied zwischen den Partner/innen spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle.

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Die „magischen“ Teenager-Geburtstage in den USA

Natürlich ist der Geburtstag immer ein wichtiger Tag im Leben eines Kindes oder Jugendlichen. Einige haben in den USA aber eine besondere Bedeutung – die möchte ich hier vorstellen. Los geht’s mit dem 13. Geburtstag Bei den Juden geht’s bereits mit dem 13. Geburtstag los: Bat Mitzwah für die Mädchen, Bar Mitzwah für die Jungs. An der deutschen Schule, wo ich unterrichte, habe ich schon einige Male folgenden Grund auf Entschuldigungen gefunden: “Einladung zur Bar Mitzwah” – da durfte ich zuhause erst mal googeln. Wie mir andere erzählt haben, werden im Anschluss an die Zeremonie im Tempel dann riesige Feste gefeiert, die für Deutsche eher Ausmaße einer Hochzeit haben: die Kids in prunkvollen Kleidern à la Sissy, sehr viele Gäste und das Ganze für unvorstellbare Summen (jedenfalls nach deutschem Verständnis).   15. Geburtstag Bei den Mädels der Hispanics gibt es die erste Aufregung am 15. Geburtstag, wenn sie hier die “Quinceanera” feiern. Die Feier ehrt den Übergang der 15-Jährigen vom Kind zur Frau. Die Mädchen tragen dazu oft sehr aufwändige Kleider, die bei uns eher mit einer Hochzeit assoziiert werden.   16. Geburtstag Der heißt hier “Sweet Sixteen” – weit verbreitet in den USA. Dieser Geburtstag markiert den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen (coming of age). Besondern bei den Mädels werden dann riesige Partys gefeiert, wo sie schick zurechtgemacht (ich würde eher “aufgedonnert” sagen) mit ihren Freundinnen nach Manhattan gehen oder mit den Eltern eine teure Reise machen. Ab 16 Jahren darf man hier (in NJ) Auto fahren mit learner`s permit, d. h. mit bestimmten Einschränkungen ein Auto steuern: in Begleitung eines Erwachsenen, nur zu bestimmten Uhrzeiten und nur mit einer eingeschränkten Anzahl an Passagieren. Und dann ist da die Sache mit dem sogenannten “Age of Consent“ (wörtlich “Zustimmungsalter”, im deutschen Gesetz heißt es “Schutzalter”), das man in New Jersey mit 16 Jahren erreicht. Konkret heißt das, dass man dann juristisch berechtigt ist zu sexuellen Handlungen. Mit 15 hat man diesen legalen Status hier nicht, und daher wird jeder Sex rein rechtlich als “statutory rape” (Unzucht mit Minderjährigen) geahndet (zumindest wenn der/die andere 16 Jahre und älter ist). Um die …

Vieles verboten

Philipp (20) ist also unser erster Besucher, der sich hier so einiges abgewöhnen muss, weil er in Deutschland einfach viel mehr darf. Er hat kein Auto, weil er sich keins leihen darf (wäre in Deutschland allerdings auch nicht anders), und muss daher viele Strecken zu Fuß zurücklegen. Da kommt dann im Laufe der Wochen einiges zusammen, aber es hält auch fit 🙂 . Und dem Alkohol muss er auch entsagen, zumindest an öffentlichen Plätzen. Wir sind uns auch nicht so ganz sicher, ob wir ihm im Haus Alkohol geben dürfen, denn was, wenn er mit einem Glas Wein intus die Treppe runterfällt, zum Arzt muss und dann “rauskommt”, dass er Wein getrunken hat – dann sind wir wohl dran. Wir riskieren es 🙂 . Einige Türen von Clubs und Shows in NYC bleiben für ihn geschlossen – das ist bestimmt schon komisch, nach zweieinhalb Jahren Volljährigkeit in Deutschland. Also, mit 20 Jahren in die USA zu reisen, ist manchmal schon ein Rückschlag und ich glaube, Philipp freut sich auf sein Auto in Deutschland und darauf, nächsten Monat wieder „richtig“ volljährig zu sein. Für Vitoria (19) sieht es in dieser Beziehung noch düsterer aus: Sie muss zwölf Monate durchhalten, bevor sie, wenn sie wieder zurück in ihre Heimat fliegt, ihre alten Rechte aus Brasilien wiederbekommt.

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“It’s a Party!”

Nun zu denen, die noch kein Interesse an Bier haben, aber auch schon Spaß haben wollen: Ole (5) und Paul (4) sind wieder auf diversen Kindergeburtstagen eingeladen, verrückterweise erneut alle in einem Monat wie letztes Jahr. Ob die Kids wirklich alle jetzt Geburtstag haben oder ob es im Moment einfach gut passt? Paul erhält eine Einladung von Mary, einem kleinen Mädchen aus seiner Gruppe. Die Karte erinnert mich an eine amerikanische Version der in Deutschland so beliebten Prinzessin Lillifee. Der Rest der Einladung ist Standard (was, wann, wo). Und dann gibt es die hier gängige Formel “RSVP by April 12” – ja, da greifen die Amerikaner/innen auf die französische Floskel “répondez s’il vous plait” zurück und nehmen einfach das Akronym, das man auch als Verb benutzen kann (“I haven`t RSVPed yet”). Klingt vielleicht komisch, ist aber Standard hier. Der letzte Satz auf der Einladungskarte macht mich allerdings etwas stutzig, denn da heißt es “Dress for mess”, was soviel heißt wie: Man soll sich Kleidung für eine „Sauerei“ anziehen. Marc hat wieder mal die Ehre und fährt mit Paul hin. Zwei Stunden später kommt er geschockt wieder … Der IRRE Kindergeburtstag   Marc erzählt: Britta macht es sich manchmal einfach, denn dann steht ohne weitere Diskussion fest, dass bestimmte Aufgaben mir zufallen. Dazu zählen hier in den USA die Kindergeburtstage. Dazu hatten wir ja schon einmal einen Beitrag 🙂 . Vor einigen Wochen also hatte Paul eine Einladung von einem kleinen Mädchen, und ich hatte die Hoffnung auf den normalen Wahnsinn, so dass ich mich zu Starbucks hätte absetzen und etwas arbeiten können. Aber als wir an der Location ankamen, habe ich von diesem Gedanken sofort Abschied nehmen müssen, denn die Geburtstagsparty für drei- bis vierjährige Kinder fand in einem nachgebauten Filmstudio statt. Hier wurden die Kinder von einem Entertainer durch die Party bzw. Show geleitet! Dabei gab es dann Spiele wie „Rate die Titelmusik der Serie“ (ich habe komplett versagt) bis „Wähle deinen Freund, der kommt dann in die Schleimkammer und wird von oben mit grüner Gülle begossen“. Hinzu kamen Dinge wie „Torte ins Gesicht, wenn du verlierst“ und Ähnliches. …

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Stürmische Luftwirbel

Welche Tornado Safety-Regeln hier alle kennen sollten Und dann gab es Ende April doch noch ein bisschen Aufregung: eine Tornado-Warnung, die hier einiges in Bewegung brachte. Eigentlich wohnen wir nicht in einer typischen Tornadoregion, weil es hier einfach zu bergig ist und sie daher nicht richtig entstehen können. Aber das Wetter kam von den Südstaaten zu uns heraufgezogen, wo die Unwetter verheerende Folgen hatten (340 Leute sind umgekommen, massive Sachbeschädigungen). Die E-Mail von der preschool, die uns Freitagvormittag geschickt wurde, lautete: “We currently have a tornado warning in effect. In addition to this warning, parents have called in to report some funnel clouds in the local area. This warning is in effect until 12.15 p.m. We have moved the children to the safest location in the building (the lower stairwells) away from the windows …“ “Funnel clouds” (Wolkenschläuche) sind Luftwirbel, die von der Wolke in Richtung Boden hinunterreichen und eine senkrechte Drehachse haben. Wenn sie den Boden erreichen (also bei “touchdown”, wie sie hier sagen) saugen sie alles wie ein Staubsauger nach oben. Am Boden ist meist eine große Wolke von Staub und herumfliegenden Trümmern zu sehen. Die Bilder von den typischen Windhosen hat wohl jeder im Kopf… Die Fujita-Skala gibt die Stärke der Tornados von F0 (leicht) bis F5 (totale Zerstörung) an. Es gibt tatsächlich auch Tornados in Deutschland, allerdings sind die nicht so extrem wie in den USA. Daher nun ein paar Tipps, was ihr so machen solltet, wenn euch ein Tornado überrascht: Tornado Safety Stay away from windows. Go to the lowest floor. Hide in small, windowless room. Lie in ditch, and cover your head. Go to storm shelter. Alle unsere Kids waren während der Zeit des Tornados in der Schule/preschool. Die Kinder werden hier fast wöchentlich für die verschiedenen Extremsituationen „gedrillt” (Feuer, bad-guy-in-the-building und eben auch “inclement weather”) und so hatten sie genug Übung. Sie wurden in Räume gebracht, die keine Fenster hatten (die Schulen haben keine Keller). Ole (5) und Paul (4) mussten 35 Minuten im fensterlosen Treppenhaus verbringen (und haben ihr gesamtes Liederrepertoire dreimal hintereinander durchgesungen, wie die Lehrerin mir hinterher erzählte), Theo (8) …

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Ärztliche Behandlung in New Jersey

Warum es lange dauert, bis man am Telefon einen Termin machen kann und wieso die Patient/innen hier „bitte obenrum freimachen“ nie zu hören bekommen. Und aus welchem Grund einem schließlich bei der Rechnung heftig die Ohren klingeln.   Braucht man ärztlichen Rat in den USA, wird man an vielen Stellen überrascht sein und so manches gewöhnungsbedürftig finden. Mittlerweile haben wir schon etwas Erfahrung gesammelt. Und: Bis auf die Sache mit Oles Handgelenk, das schief angewachsen ist, sind wir bisher zufrieden mit der medizinischen Versorgung hier. Trotzdem gibt es einige Dinge, die grundsätzlich anders sind als in Deutschland. Wir haben die wichtigsten „Vokabeln“ in Bezug auf die alltäglichen Wehwehchen bei Kindern gelernt und sind rein sprachlich für unseren Alltag gut gewappnet: „strep throat“ (Richtung: „eitrige Mandeln“) „pink eye“ (entzündete Augen) „spasmodic laryngitis“ (Pseudo-Krupp) „sinus issues“ (Nasennebenhöhlenprobleme) „chicken pox“ (Windpocken) „annual check“ (die jährliche, von den Schulen geforderte, Routineuntersuchung) Bei Körpertemperaturen, dem Gewicht der Kids und ihrer Größe muss ich bei Fahrenheit, amerikanischen pounds, feet und inches aber immer noch passen – und ohne Umrechnungstabelle bin ich ziemlich verloren. Mit einem Vorurteil kann ich direkt aufräumen: Wir in New Jersey bekommen Antibiotika hier nicht frei im Supermarkt, sondern brauchen dafür auch eine Verschreibung– ohne läuft nichts. Im Unterschied zu Deutschland bekommen die Kids jedoch bei jedem bakteriellen Infekt direkt für zehn Tage ein Antibiotikum verschrieben. Hauptsache gut versichert Zunächst zu unserer Versicherung: Auslandsversicherungen sind billig, solange man nicht länger als 45 Tage im Ausland ist. Die gibt es ja beim ADAC schon für 20 Euro. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man diesen Zeitraum überschreitet. Dann wird es richtig teuer. Und das Gemeine: Wenn man die USA und Kanada mit einschließen will, dann wird es noch mal um ein Vielfaches teurer. Wir haben lange gesucht und sind jetzt bei VanBreda International versichert. Bereits bekannte „Schwachstellen“, wie z. B. Marcs allergisches Asthma, sind von vorneherein ausgeschlossen. So bezahlen wir zurzeit jeden Monat insgesamt 2.500 (!) stolze Euro für unsere Familie nur an Krankenversicherungen! Wir müssen nach der Behandlung in Vorkasse gehen und dann die Belege einreichen, so wie Privatpatient/innen in Deutschland. Der …

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Pillen und Putzmittel aus der Pharmacy

Was man alles in einer amerikanischen Pharmacy kaufen kann, warum jedes Rezept 15 Minuten dauert und wieso Ohrenschmerzen richtig teuer werden können.   Amerikanische pharmacies, wie z. B. Rite Aid, CVS, Walgreens oder auch als integrativer Teil in einem Supermarkt, sind eine Mischung aus deutscher Drogerie, deutscher Apotheke und Gemischtwarenladen. Sie verkaufen Pflegeprodukte, Essen, Süßigkeiten, Bürobedarf, Putzmittel und auch Spielzeug. Im hinteren Teil des Geschäftes stehen die Präparate frei zugänglich zur Selbstbedienung, die man bei uns nur in der Apotheke bekommt, wie z. B. Erkältungspräparate oder Schmerztabletten (Uauh! direkt im 1.000-Pillen-Mega XXL-Sparpack für den Rest des Lebens – oder essen die die hier zum Frühstück?). Und dann wahnsinnig viele Vitaminpräparate – die werfen sich hier super viele Menschen ein, und auch für Kinder ist das bei den meisten Standardprogramm.   Die Auswahl ist überwältigend und man kann sich hier selbst aussuchen, was man so für das Beste hält. Diese Medikamente bekommt man hier also „over the counter“ (OTC), wie sie sagen – einfach ins Regal greifen und zur Kasse gehen. Wenn man ein Rezept hat, dann muss man ganz durch nach hinten ins Geschäft laufen. Dort findet man noch eine Theke mit einer Art Chemielabor dahinter, wo viele Gläser, Becher und Messgeräte stehen. Hier kann man jetzt das Rezept (und seine Adresse und Telefonnummer) abgeben. Der Standardspruch beim Einreichen einer Verschreibung: „Give me 15 minutes.“ Ja – man bekommt das Medikament nicht sofort, sondern es wird erst mal von den „pharmacists“ zubereitet bzw. abgefüllt. Die machen da genau das mit dem Pulver, was man als deutsche Eltern zuhause alleine macht (Wasser bis zur Linie auffüllen – schütteln – wieder auffüllen und fertig). Nach 15 Minuten kann man dann z. B. das Antibiotikum mit individualisiertem Etikett (eigener Name sowie die Dosierungsanweisungen) abholen. Aber auch Tabletten für Erwachsene werden dort nach der Anweisung der Ärztinnen und Ärzte genau abgefüllt und dann in einer kleinen Dose mit „Beipackzettel-Etikett“ überreicht. Wenn man das erste Mal da war, ist man übrigens mit Namen, Adresse und Medikament im Computer gespeichert. Das Thema Datenschutz scheint hier im Alltag niemanden groß zu interessieren und tatsächlich kann dieses Abspeichern …

Eis, das vom Himmel fällt

Zunächst noch einmal zum Februar-Wetter (weniger überraschend, einfach nur nervig): Der Februar fängt so an, wie der Januar aufgehört hat: mit Schnee und – noch schlimmer – mit Eis. Direkt zu Beginn gibt es fiesen Eisregen – eine komplett neue Erfahrung für uns. Das ist kein Schnee und auch kein Hagel, sondern das sind winzig kleine Mini-Eiskristalle, die stundenlang vom Himmel regnen, wild vom Wind aufgepeitscht. Sie hören sich an wie Millionen von Stecknadeln, die auf den Boden fallen. Später wird der Eisregen zu Regen, aber bei eisigen Temperaturen. Bedeutet: Glatteis pur! So wird jeder Meter Fortbewegung zum Abenteuer, und es gibt natürlich wieder einen snow day für die Kids (den fünften dieses Jahr 🙁 ). Über Nacht hat sich alles draußen in eine Eis-Arena verwandelt: Die Kids können über den Schnee schliddern, weil eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht über der 40 Zentimeter dicken alten Schneeschicht liegt. Einen Schlitten brauchen sie nicht mehr – einfach auf den Popo setzen und los geht’s.   Nach dem ersten Spaß aber ist dieses Eis einfach nur nervig. Es ist unvorstellbar hart, wie Beton, und man kann es nicht entfernen – selbst Spaten, Spitzhacke und eine Menge guter Willen und Kraft können da nichts ausrichten. Wem es schwerfällt, das zu glauben, der kann gerne nächstes Jahr vorbeikommen: Unser Gästezimmer ist zwar bis November fast komplett ausgebucht, aber die Wintermonate sind noch frei 🙂 . Schneebälle sind hart wie Stein, selbst kleine Eisbrocken auf der Straße sind so festgefroren, dass man sich eher den Zeh bricht, als das Ding auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Das Schlimmste ist, dass die Kinder fast nirgendwo mehr draußen spielen können: Unser Trampolin biegt sich unter einer mehrere hundert Kilogramm schweren Schnee- und Eisschicht, der ganze Garten ist eine einzige Rutschbahn und die einzig eisfreien Orte – die Straßen – sind nun eben auch nicht gerade geeignet zum Spielen. Selbst ich, die die vier Kids sonst unnachgiebig bei jedem Wetter raussetzt, muss kapitulieren und bin schachmatt gesetzt – es gab genug Verletzte diesen Winter. Und außer Ausrutschen und sich-Wehtun ist nichts mehr drin. Die Folge dieses Extremwetters: Frust, bewegungsdurstige …

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Hindernisparcour

Mit dem Auto muss man im Slalom um die unzähligen, teils mächtig tiefen Schlaglöcher fahren. Bei Nachtfahrten erlebt man hier jede Menge unschöne Überraschungen – es gibt jedes Mal einen lauten Rums, wenn die Karosserie auf den Boden aufsetzt und man durchgeschüttelt wird. Wer jetzt mit tiefliegenden Sportwagen fährt, ist selber schuld. Ab Mitte Februar gibt es dann zwar keinen neuen Schneefall mehr, aber das Eis liegt immer noch überall herum, obwohl seine Zeit eigentlich längst abgelaufen ist – das Gefühl teilen hier jedenfalls alle: Es ist überall nur noch schmutzig und hässlich. Das Eis ist wie Beton, blockiert Parkplätze, verhindert die Sicht an Kreuzungen und verengt Straßen und Bürgersteige. Aber die Leute gehen unbeirrbar praktisch damit um und wissen sich zu helfen: Mit gigantischen Eisfräsen brechen sie die Eisblöcke auf und transportieren sie mit Lastern ab. Tagelang arbeiten die Maschinen sich Stück für Stück durch die Straßen von Morristown und Madison, bis kein Eis mehr zu sehen ist.   Vor unserer Einfahrt kommt leider keine Fräse vorbei und so droht uns unser Postbote, die Post nicht mehr auszuliefern. Er hat sein Lenkrad auf der „falschen“, der rechten Seite, fährt ganz nah an die Briefkästen heran und steckt die Post in die Mailboxen, ohne auszusteigen. Bei uns war dort allerdings noch eine 15 Zentimeter dicke Eisschicht, so dass er mit dem Auto nicht drankam. Wir hackten das Eis Stück für Stück weg – harte Arbeit und nur bei Tauwetter möglich. Selbst unser neuer Dauergast Martin (Marcs Cousin), „Fitnessstudio-gestählt“, kam dabei schnell an seine Grenzen.

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Was vom Schnee übrig bleibt

Als der Schnee überall zu schmelzen beginnt, kommt vieles zum Vorschein, was von diversen Schneestürmen während der letzten zwei Monate zugedeckt wurde, bevor man es wegräumen konnte. Theo (8) kommentiert die große Schneeschmelze: „Boa, ist das hier aber alles dreckig!“ und er hat recht. Jede Menge Müll, verlorene Handschuhe, Spielzeug im Garten, Äste von den Winterstürmen, ausrangierte und vergilbte Weihnachtsbäume, Marcs Bluetooth Headset und sogar unser aufblasbarer Riesenweihnachtsmann, der Mitte Dezember zusammengesunken und dann am Boden festgefroren war, tauchen auf. Und siehe da: Ende Februar ist nach wochenlanger Schneeblockade endlich auch wieder der Weg zu unserer Haustür sichtbar und begehbar – lange Zeit ging es für alle ja nur durch die Garage rein und raus.   Als die Rasenflächen endlich wieder zum Vorschein kommen, lassen sich unzählige, ziemlich abgemagerte squirrels auf ihnen nieder und futtern, futtern, futtern. Sie lassen sich von nichts erschrecken – perfekte Zeit, um Fotos zu machen! Endlich funktioniert auch ihre Tarnfarbe wieder – im Schnee waren sie ja doch sehr auffällig und die unzähligen Raubvögel hatten ein leichtes Spiel mit ihnen.