Schon gewusst?

Was bitteschön ist Fundraising?

Was Fundraising überhaupt ist und warum es in den USA viel mehr zum Alltag gehört als bei uns in Deutschland.

 

 

Die einfache Definition:
Fundraising heißt „Geld oder Sachmittel einsammeln“ für einen (guten) Zweck. Es heißt also übersetzt Geld-/Mittelbeschaffung.

Die ausführliche Definition:
Der Begriff Fundraising stammt ursprünglich aus dem Englischen und setzt sich aus den Wörtern „fund“ (Kapital/Mittel) und „raising“ (beschaffen) zusammen. Fundraising bedeutet so viel wie Mittel- und Kapitalbeschaffung. Es umfasst alle Aktivitäten einer Non-Profit-Organisation, die zum Ziel haben, kostenfrei benötigte Ressourcen zu beschaffen. Unter dem Begriff „Non-Profit-Organisation“ sind alle Organisationen zusammengefasst, die keine erwerbswirtschaftlichen Ziele verfolgen, also z. B. öffentliche Institutionen (Ämter, Schulen, Museen …) oder auch sehr unterschiedliche private Vereinigungen (z. B. gemeinnützige Organisationen, Parteien, Stiftungen, Bürgerinitiativen, Selbsthilfegruppen …).
Gemeinnützige Organisationen sind im Rahmen von Fundraising bemüht, Ressourcen kostenfrei beziehungsweise ohne Gegenleistung zu erhalten, um sie für ihre Satzungszwecke einzusetzen. Fundraising ist eine komplexe Marketing-Aufgabe, die Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle der Maßnahmen umfasst. Zielgruppen sind Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen oder staatliche Institutionen. Zu den Fundraising-Methoden gehören der klassische Kontakt übers Telefon, das persönliche Gespräch, Mailings, Messen, Eventmarketing oder auch das Internet. Hier spielt das Crowdfunding (Schwarm- oder Gruppenfinanzierung) in der letzten Zeit eine zunehmend bedeutende Rolle.

Fundraising in den USA
In den USA gehört Fundraising zum Alltag eines jeden Menschen. Es fängt schon bei Kindern an, die in preschool oder Schule Geld für einen guten Zweck, ihre Sportmannschaft oder ihren Verein (z. B. Girl/Boy Scouts) sammeln. Auch später ziehen sich Fundraiser wie ein roter Faden durch das Leben der Amerikanerinnen und Amerikaner. Fundraising ist ein durchweg positiv besetztes Konzept, sozial gut angesehen und gehört – wie die amerikanische Flagge und die Nationalhymne – zum Alltag. Eng damit verbunden ist sicherlich, dass es Teil des amerikanischen Kanons der bürgerlichen Tugenden ist, sich ehrenamtlich zu betätigen und etwas für andere Menschen zu tun.

 

Fundraising in Deutschland
In Deutschland wird Fundraising vor allem von großen Hilfsorganisationen, Stiftungen und Parteien verwendet, die mit meist professionellen Fundraisern zusammenarbeiten. Als fest institutionalisierte Fundraising-Aktionen sind die von vielen Schulen durchgeführten „Wohltätigkeitswanderungen“ und Schulfeste bzw. Weihnachtsbasare, sowie die Spendengesuche von Hilfsorganisationen und gemeinnützigen Vereinen (z. B. Unicef und Deutsches Rotes Kreuz) zu nennen. Es gehört (bisher) aber nicht zum deutschen Alltagsleben, selbst aktiv Geld zu sammeln. Der Aspekt des „Sammelns“ ist deutlich weniger positiv besetzt, sondern hat eher etwas vom sozial wenig akzeptierten „Betteln“.