St. Paddy’s Day – Karnevalszug, Blumenkorso und Schützenfest

Am 17. März ist wieder St. Patrick’s Day. Zur Erinnerung: St. Patrick war der christliche Missionar, der das Christentum im 5. Jahrhundert nach Irland brachte und dort seitdem als Nationalheiliger verehrt wird. Da viele Amerikaner/innen irisches Blut haben, wird auch hier kräftig gefeiert. Wie schon letztes Jahr färben die Menschen alles grün, und die irische Flagge flattert direkt neben der Stars and Stripes auch auf den offiziellen Plätzen. Außerdem sieht man überall das dreiblättrige Kleeblatt, das St. Patrick benutzte, um den irischen Leuten damals die Dreifaltigkeit („Trinity“: Vater, Sohn, Heiliger Geist) zu erklären. Seitdem wird es mit ihm und mit Irland assoziiert. Es wird auf Englisch als „Shamrock“ bezeichnet und hat nichts mit dem vierblättrigen Kleeblatt zu tun, das in vielen Ländern, so auch hier, als Glücksbringer behandelt wird („four-leafed clover“) – also nicht verwechseln!

 

Um den St. Patrick’s Day gibt es in vielen Städten Paraden, bei denen ganz verschiedene Gruppen mit Musik durch die Straßen ziehen: Dudelsackgruppen, irische Tanzschulen, Polizei- und Feuerwehrstationen, verschiedene Militärgruppen, die Bürgermeister/innen der umliegenden Städte, viele Schulen, die ortsansässige Blindenhund-Organisation („The seeing eye“), die Boy und Girl Scouts (eine Art Pfadfinder auf Amerikanisch), Büchereien, Hotels, Banken, Hundegruppen … alle können mitmachen, solange sie dem Thema „Think Irish“ treu bleiben.

Da die St. Patrick’s Parade in New York ziemlich wüst sein soll (New York ist zwar nah neben NJ, aber hat wenig mit dem „uptight“ prüden NJ gemein), habe ich mir die Parade in Morristown anguckt. Statt Bier trinken hier viele Zuschauer „Root Beer“, einige Wagen werfen tatsächlich Bonbons für die Kids, und den meisten Applaus bekommen die diversen Militärgruppen. Mich erinnert der Umzug an eine Mischung aus Karnevalszug, Blumenkorso und Schützenfest – jecke Leute, fröhliche Stimmung und allemal interessant, allerdings ohne „Kamelle“ und Alkohol. Die Stimmung war super, die Leute alle „gut drauf“, und was die Kopfbedeckungen bzw. die Accessoires angeht, ist alles erlaubt, was gefällt.

Schon gewusst?
Was ist denn eigentlich Root Beer?