„This is me riding a dinosaur.” (Ole, 6 Jahre)

Ich brauche Hilfe beim sozialen Miteinander

Mit anderen Menschen zusammen zu sein, ist für mich ganz schön kompliziert, weil ich in diesem sozialen Bereich „blind“ bin. Euren Gesichtsausdruck und eure Körpersprache kann ich nicht richtig deuten und daher erkenne ich oft nicht, was gerade in euch vorgeht und was ihr fühlt, also ob ihr traurig, wütend oder gelangweilt seid. Ihr findet mein Verhalten dann vielleicht komisch, weil es abweicht von dem, was die anderen so tun würden und unhöflich wirkt. Dabei versuche ich wirklich, mich in unserer gemeinsamen Welt mit den vielen Geräuschen, Eindrücken und Menschen zurechtzufinden und dazuzugehören.

Also: Wenn ich wieder mal lache, wenn du dir weh tust, dann mache ich das nicht, weil ich mich darüber freue, dass du dir weh getan hast! Vielleicht sah das einfach komisch aus oder hörte sich lustig an. Ich erkenne in dem Moment nicht, dass du Schmerzen hast und es dir nicht gut geht.

Außerdem weiß ich noch nicht, wie ich mit dir und anderen Kindern reden und spielen soll, damit es euch auch Spaß macht. Oft rede ich zu lange über die Dinge, die mich interessieren und merke nicht, dass dir langweilig wird. Großer Mist – das ist echt schade, denn ich will doch wirklich gerne dir und anderen Kindern spielen.

Bitte denkt dran, dass ich mich nicht so komisch verhalte, um euch zu ärgern oder unhöflich zu behandeln. Ich verstehe die sozialen Zeichen einfach nicht, die ihr ganz intuitiv bei anderen richtig deutet. Daher kann ich Mitgefühl, was ich grundsätzlich empfinden kann, nicht in der richtigen Situation zeigen. Aber das kann ja noch werden – Gesichtsausdrücke und deren Bedeutung kann ich auswendig lernen und dann könnt ihr mir sagen, was man in einer bestimmten Situation sagen sollte, z. B. “Hast du dir wehgetan? Komm, ich helfe dir.“ Dann werde ich das auch bald richtig machen.

 

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Anregungen zu diesem Text stammen aus dem Buch „Ten Things Every Child with Autism Wishes You Knew” von Ellen Notbohm, 2012