Es tut auch gut, einfach mal wieder auf die „Toilette“ gehen zu dürfen – und eben nicht in den „Ruheraum“ (restroom), ins „Badezimmer“ (bathroom), oder den „Puderraum“ (powder room). Das Wort „toilet“ gibt es zwar im Englischen, es wird aber de facto in den USA nie benutzt, um den Raum zu bezeichnen. Selbst die Tiere gehen hier zum „bathroom“. So fragte der Tierwärter die Kinder auf dem Bauernhof: „What does the cow do if it needs to go to the bathroom?“ Dazu eine kleine Anekdote: Theo (damals 7) ist in der ersten Woche in der amerikanischen Schule (im Januar) fast die Blase geplatzt, als er vergeblich versuchte herauszufinden, wo die Toiletten sind: „Who is the toilette?“, hat er gefragt. Klar, das war das falsche Fragepronomen, aber auch das Wort „toilette“ hat einfach keine Glocken klingeln lassen, so dass gegen Mittag vor Schmerzen Tränen flossen, bis sie ihn dann doch noch verstanden haben (armer Kerl). Inzwischen geht die wörtliche Übersetzung genau andersherum, so dass Theo sogar im Deutschen sagt, dass er mal ins Badezimmer muss („I have to go to the bathroom“). Aber das kriegen wir auch wieder hin 🙂 . Zu den Unterschieden zwischen deutschen und amerikanischen „stillen Örtchen“ könnte man glatt einen ganzen Roman schreiben. Zuerst ein technischer Vergleich: Viele Toiletten in New Jersey laufen zuerst ganz voll Wasser und saugen dann im letzten Moment alles ab. Wenn man das nicht kennt, hält man schon mal die Luft an und befürchtet, dass alles überläuft. Womit man auch oft richtig liegt! Denn weil das Abflussrohr einen ziemlich kleinen Durchmesser hat, kommt es öfter zu Blockaden, und dann läuft das Wasser nämlich tatsächlich richtig über! In vielen öffentlichen Toiletten in New Jersey steht daher nicht die Toilettenbürste, sondern der Plömpel neben der Toilette (sinnvollerweise). Auch das Duftspray fehlt hier nie – habe ich in Deutschland bisher eher selten gesehen. Knüddeln oder falten? In diesem Zusammenhang gibt es eine weitere Glaubensfrage: Knüddeln oder falten? Diese Papier-Diskussion trennt tatsächlich einige deutsch-amerikanische Familien. Denn wir Deutschen sind meist „Falter“, d. h. wir falten relativ dickes Toilettenpapier. Die Menschen hier aber haben hauchdünnes …