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Weihnachtsheimatfieber

Die Koffer sind gepackt, die Stimmung ist unglaublich ausgelassen und gleich geht es los nach Hause! Die Tatsache, dass wir in ein paar Minuten schon ins Flugzeug nach Deutschland steigen dürfen, verdanken wir übrigens einer total entspannten Schulpolitik in Bezug auf Beurlaubungen: Bis zu zehn Tage darf man während der Schulzeit im Ausland sein. Theo und Tim werden ganze neun Schultage verpassen (und das unmittelbar vor und nach den amerikanischen Winterferien). Da zucken einige Eltern vielleicht kurz zusammen, aber was sollen wir machen – für eine Woche Deutschland lohnen sich das Packen und der Jetlag nun wirklich nicht (Winterferien sind hier nur vom 23. Dezember bis 1. Januar). Also, alles was erforderlich war, war eine E-Mail an die nurse von Tims Schule (über die muss ich unbedingt mal mehr schreiben 🙂 ) und an die Direktorin von Theo, in der wir darüber informieren, dass wir mit den Kindern vom 21.12. bis 7.1. in Weihnachtsurlaub nach Deutschland fahren. Kein Nachfragen – fertig, genehmigt. Ab dem zehnten Tag Abwesenheit in Folge wird man dann allerdings automatisch von der Schule abgemeldet und muss sich nach der Rückkehr wieder anmelden (und hoffen, dass der Platz noch frei ist). Es ist hier aber durchaus Usus, mitten im Schuljahr für zwei Wochen in die Ferien zu fahren – das machen die Nachbarsfamilien auch. Wenn ich da an diese Regelung in Deutschland denke, wo schon wegen eines einzigen Tages vor den Ferien ein Riesenaufstand gemacht wird (klar, dafür gibt es bestimmt auch gute Gründe, aber irgendwie ist das unglaublich stur: Beurlaubensverbot vor/nach den Ferien, Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit, Paragraph 16 Schulpflichtgesetz mit Geldstrafe bis zu 1.000 Euro!).   Da haben wir es hier im Moment richtig gut und nehmen ein paar Extra-Tage frei. Zum Abschied haben sowohl Theo als auch Tim von ihren Lehrerinnen auch noch ein kleines Geschenk bekommen, und Theos Lehrerin schreibt uns auf die Thank-you Note: „Dear Theo and Family, Thank you for your kindness! Have a great vacation, Merry Christmas and a Happy New Year.“ Gemaltes Herzchen und Unterschrift von Mrs. Ciorcalo. Da bin ich mal wieder sprachlos (also ich habe noch keinem meiner …

Lesenlernen

Neben Thanksgiving gab es noch ein anderes Thema, was uns diesen Monat ziemlich bewegt hat: das Lesenlernen von Tim (6). Er hat sich damit wirklich schwergetan in den letzten Monaten. Dann kam der Elternsprechtag Anfang November und uns ist ein Licht aufgegangen: Das Lesenlernen im Englischen funktioniert einfach komplett anders als das Lesenlernen im Deutschen (Stichwort: sightwords) – aber das hatte uns bisher keiner gesagt und so haben wir es wohl immer falsch angepackt. Mehr im Special „Lesen lernen“.

Party Nutrition Guidelines

Diese E-Mail erreichte mich von der Class-Mom (vergleichbar mit einer Elternpflegschafts-vorsitzenden) von Tims Klasse: Hi Everyone, We will be having a party on Wed. Nov. 24 at 11:10 in the class room. We are allowed to bring food! I have attached the food guidelines for you. …. Linda Diese Richtlinien sind schon eine Nummer für sich – hier gilt es, sich zuerst schlau zu machen, bevor man das Falsche kauft: keine zuckerhaltigen Getränke, keinen Kuchen oder Kekse, nichts mit Erdnüssen, geschnittenes Gemüse nur fertig aus dem Geschäft, nur fettarmer Mozzarella, generell keine Lebensmittel über acht Gramm Fett pro Portion. Bei Geburtstagsfeiern ist dann Essen direkt komplett verboten („foodless“)! Was man den Kindern (nicht!) mitgeben darf: The following Party Nutrition Guidelines for the Morris School District need to be followed at all parties and celebrations held at school. This includes holidays and any school-wide or classroom celebrations, except for birthday celebrations which are foodless. The Party Nutrition Guidelines are consistent with the Morris School District nutrition policy, as well as Board of Health Guidelines. Please do not send: Foods and drinks with high sugar content or sugar listed as the first ingredient, including: cookies, cakes, cupcakes, candy of any kind, and soda (regular or diet). Peanuts or foods containing peanuts. Foods with more than 8 grams of fat per serving. Here are some ideas for healthier party foods: Fresh fruit: You may bring whole fruit from home. Cut fruit must come from a store. It can be served with yogurt dip. Dried fruit Fruit leathers: No Fruit Rollups or other brands with added sugar. Look for brands that are all natural, with no added sugar. Fruit popsicles: Made with real fruit and/or 100% fruit juice only. Veggies and dip: Cut up vegetables must be purchased from a store, not prepared at home. Whole grain muffins: Fruit may be added. Baked goods can be prepared at home. Mini rice cakes Baked tortilla, pita, potato or bagel chips with salsa or other dip, such as hummus (under 8 grams of fat/serving) Low fat popcorn Pumpkin seeds or Sunflower seeds Pretzels – plain or …

Little Germany mitten in Manhattan

Mit den Kolleginnen von der deutschen Schule gehe ich zu einer Konferenz ins Deutsche Konsulat in New York. Nach der Sicherheitskontrolle weist uns ein Mann ein, wo und wie es weitergeht. Ich bin wie vom Donner gerührt – und das nicht wegen der deutschen Sprache! Sondern wegen des Manns, der so „deutsch“ ist, dass ich geschockt bin und mich gleichzeitig ertappt fühle: Es sind diese muffige Miene, der bierernste und unenthusiastische Tonfall und diese kraftlose Körperhaltung, die so vertraut sind und mich innerhalb von Sekunden nach Deutschland versetzen, aber mich doch auf dem völlig falschen Fuß erwischen (ich bin doch in NYC!).   In Deutschland wäre der Mann gar nicht aufgefallen – aber es ist eben der krasse Unterschied (gerade noch in den USA – jetzt in Deutschland), der einen einfach umhaut. Die drei Ansprachen zu Beginn der Konferenz – z. B. über die Bedeutung von Schüleraustauschen für die Stärkung der deutschen Sprache in der Welt – sind nicht nur langweilig, sondern erinnern auch eher an Klagereden. Puh, man hat das Gefühl, dass dieses ganze Unterfangen einfach nur schrecklich, hoffnungslos und grau ist und geht daher eher gedrückt aus der Einführung. Die Workshops danach sind bis auf eine Ausnahme ebenfalls einfach nur schlecht und die Referent/innen wenig vorbereitet. Ich lerne nur bei einem Vortrag wirklich etwas Neues. Das Geld für diese Konferenz, zu der tatsächlich Deutschkollegen/innen aus den gesamten USA nach NY eingeflogen worden sind, hätte sich wirklich besser einsetzen lassen. Das, was Mrs. Low, die amerikanische Schulleiterin von Theo und Tim, manchmal zu viel hat (wenn sie ihre Schule und die Kollegen über den grünen Klee lobt: „We have the most wonderful teachers for your kids“), das haben wir Deutschen definitiv zu wenig. Was ist bloß los mit uns? Und da schließe ich mich hier mit ein, denn man fällt so schnell wieder in „alte Verhaltensmuster“ zurück. Warum fällt es uns so schwer, einfach mal ein bisschen Optimismus zu verbreiten?

Veterans Day

Schon Wochen vor diesem Tag, dem 11. November, werden mehrfach Flugblätter von der Schule nach Hause geschickt, in denen nach Veteran/innen gesucht wird. Der Name der Aktion: „Bring the Veterans to the Kids“ – allein dieses Motto finde ich schon befremdlich. Eine deutsche Bekannte hatte uns gewarnt, dass wir die Kids an diesen Tagen am besten krank melden sollten, denn in den Schulen würden sowohl Dokumentationen diverser Kriege gezeigt als auch zweifelhafte Kriegs“anekdoten“ von Veteran/innen an die Kids weitergegeben – und das Ganze ab „kindergarten“, also der hiesigen Vorschule, wo die 5-Jährigen drinsitzen. Unsere Kids sind dann aber doch an dem Tag zur Schule gegangen, und nachmittags hörte ich Tim direkt begeistert von den Tricks der amerikanischen Soldat/innen in Afghanistan erzählen: „Die Leute da denken, dass das nette Verzierungen für ihr Haus sind und nehmen die Dinger mit und dann drinnen explodieren die. Bummm.“ (Freudestrahlen übers ganze Kindergesicht).   Die deutsche Mutter eines „kindergarteners“ war zufällig mit dabei, als ein amerikanischer Soldat in der Schulbibliothek seine selbstgedrehten Filme aus Afghanistan zeigte. Da gab es zum einen diese Szene, wo amerikanische GIs Bleistifte an afghanische Kinder verteilen; zum anderen gab es einen Soldaten, der in voller Kampfmontur durch einen Fluss watet und dabei sein MG sicher über Kopf hält. Der Sohn dieser Frau ist nach der Vorführung dann auch direkt mit einem aus seinen Fäusten geformten Maschinengewehr aus der Bibliothek gestürmt und hat die vorbeilaufenden Kinder „umgemäht“. Diese Mutter (mit einem Engländer verheiratet) war danach reichlich angesäuert und hat für sich entschieden, dass ihre Kinder nächsten November an diesem Tag zu Hause bleiben.

Sand und Stress

Ole macht sich weiterhin gut. Sein Englisch wird immer besser und er fasst jeden Tag mehr Vertrauen in seine Umgebung. Die Routine hilft ihm sehr. Es gibt sogar endlich Sand auf dem Spielplatz in seiner preschool. Das hat zwar gar nichts mit einem deutschen Sandkastenerlebnis zu tun, aber immerhin bemühen sie sich. Eine Lehrerin ist jetzt immer abgeordnet, um bei den Sandschalen für Ordnung zu sorgen (viele Kids, wenig Sand = Stress). Unglaublich, wieviel Aufruhr zwei Eimer Sand in einem amerikanischen Kindergarten auslösen können. Am wirklich deutschen Sandkasten in unserem eigenen Garten (wo unsere vier Jungs mindestens zwei Stunden brauchen werden, um ihn ein Mal umzugraben) arbeiten wir weiter (schwierig, schwierig, jemanden zu finden, der uns eine große Ladung Sand in den Garten kippt).

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29. Oktober – Halloween in der Schule

Nachdem sie ungeduldig die Tage gezählt haben, ist es am 29. Oktober endlich so weit: Theo und Tim dürfen ihre Kostüme in einer Tüte mit in die Schule nehmen. Waffen und Blut sind grundsätzlich verboten. Ole und Paul dürfen kostümiert in die preschool gehen, aber ohne Kopfbedeckung und Schminke, damit sich niemand erschreckt. In der Schule gibt es zunächst normalen Unterricht, und mittags geht’s dann los mit Kostümanziehen, einer Halloween-Party (sehr gesittet, mit Basteleien, ohne Musik, kleinem Snack). Danach kommt der Höhepunkt: die Halloween-Parade, bei der alle Klassen fünf Mal um die Schule laufen. Viele Eltern stehen mit ihren Kameras bereit, während die Kids stolz ihre Kostüme präsentieren. Auch einige Lehrer/innen sind im Kostüm zur Schule gekommen. Dazu gibt es dann auch zum Glück auch mal Musik (v. a. „Ghostbusters“) – das hebt endlich die Stimmung. Die allermeisten Kinder haben wirklich nette, z. T. auch selbstgebastelte Kostüme an – also von Halloween-Horror keine Spur. Es ist eher wie Kinderkarneval. Ich bin positiv überrascht.

Erst mal beschweren

Aus meiner Sicht werden auch die Kinder hier sehr früh darüber aufgeklärt (im Prinzip ja gut) und darauf „gedrillt“, sich bei „Benachteiligungen“ sofort bei offiziellen Stellen zu beschweren, ohne zunächst mal eine Lösung im Kleinen zu probieren. Als Theo in der letzten Woche von einem Jungen in der Schule ein paar Bemerkungen einstecken musste, wollte er sofort eine „bully note“ schreiben. So eine „bully Note“ (Mitteilung übers Mobben) geht ohne Umweg ganz bis nach oben zur Direktorin, die dann die „Übeltäterin“ oder den „Übeltäter“ vorlädt und zur Rede stellt. Ich konnte Theo gerade noch davon abhalten, diese Mitteilung zu schreiben, und wir haben die Sache ganz in Ruhe mit dem Jungen und seiner Mutter geklärt. Der „offizielle“ Klärungsweg hätte so unglaublich viel mehr Wirbel verursacht und vielleicht sogar einen Kollateralschaden angerichtet. Der Hintergrund dieser „zero tolerance“ policy gegenüber dem Mobben ist sicherlich auch der Freitod einiger minderjähriger Schüler/innen in den letzten Monaten in den USA, die massiven Schikanen durch Mitschüler/innen ausgesetzt waren. Das Thema „Mobbing an Schulen“ und effektive Gegenstrategien sind aber sicherlich ein eigenes Kapitel. In Deutschland habe ich an meiner Schule bisher die gegenteilige Erfahrung gemacht: Da spielt das Thema überhaupt keine Rolle, und die Anregung einiger engagierter Lehrerinnen und Lehrer, doch ein Schülerschlichtungsprogramm aufzubauen, wurde jahrelang von einer mächtigen Lehrerfraktion immer wieder mit dem Argument abgelehnt, dass wir dann ja offiziell zugeben würden, dass es an unsere Schule Probleme unter den Schulkindern gäbe. Das macht mich auch zornig und mir stehen auch die Haare zu Berge! Was lernen wir von diesen Vorfällen? Vorsicht mit flapsigen Bemerkungen – das gilt sowohl für unsere Kinder (die ja auch sonst auf einmal bei den Schulleiter/innen vorgeladen werden könnten), als auch für uns in Beruf (auch für mich als Lehrerin) und Privatleben. Hier gelten einfach andere Regeln als in Europa.

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Pledge of Allegiance und die Stars und Stripes als „gesellschaftlicher Klebstoff“

Über die Allgegenwärtigkeit der amerikanischen Flagge habe ich schon oft genug geschrieben, ebenso über den überwältigenden Stolz, den die Amerikaner/innen für ihr Land empfinden und der einem als Nicht-Amerikaner/in manchmal ganz schön auf die Nerven geht. Und dann ist da auch noch der Fahneneid: Jeden Morgen sprechen etwa 70 Millionen Kinder und Jugendliche – die sich in vielerlei Hinsicht mehr voneinander unterscheiden als viele in Deutschland lebende Kinder – gemeinsam mit Blick auf die amerikanische Flagge den Spruch: „I pledge allegiance to the flag of the United States of America, and to the republic for which it stands, one nation under God, with liberty and justice for all.“ Alle Kids, egal welche Hautfarbe, welche Religion, welche Muttersprache – alle schwören auf die Flagge. In vielen Staaten ist das sogar Pflicht, so auch bei uns in New Jersey! Das ist für unser Empfinden und im Hinblick auf unsere deutsche Geschichte etwas sehr Befremdliches: diese Uniformität, die Pflicht, das Annehmen einer bestimmten Pose (Hand aufs Herz, Blick zur Flagge) von Kindern, das Nachsprechen bzw. Herunterbeten eines nationalen Gelübdes – nein, so etwas kann uns Deutschen nicht so recht schmecken und muss verdächtig wirken.   So funktioniert Gemeinschaft Aber (und das ist ein dickes ABER) vielleicht darf man das nicht mit deutschen Augen sehen, sondern muss es durch die Brille der heterogenen amerikanischen Gesellschaft sehen?! Im Hinblick auf die vielen verschiedenen Komponenten, aus denen sich die amerikanische Gesellschaft zusammensetzt, sind die Amerikaner/innen vielleicht darauf angewiesen, mit verschiedenen Ritualen ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln, das stärker ist als die Diversität ihrer Bürger/innen und Bürger, die ja sicherlich auch Fliehkräfte verursacht. Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit, und es ist wichtig, dass die Menschen hier, die ihre eigene Kultur weiter ausleben, sich auch einem größeren Ganzen zugehörig fühlen und eben nicht nur ihrer ursprünglichen Identität. Ansonsten bestünde sehr schnell die Gefahr, dass das Ganze zerfasert und in viele kleine Einzelteile zerfällt, die dann nicht mehr als Gemeinschaft funktionieren könnten. Da macht es also vielleicht wirklich Sinn, im Interesse der Stabilität der gesamten Nation solche Maßnahmen wie den Fahneneid fest zu „installieren“ und auch zu forcieren, …

Embracing diversity: Offenheit und Neugierde mit Respekt für das Andersartige

Was mich hier bei uns in Morristown beeindruckt, ist die Einstellung der Menschen, diese Vielfalt zu „umarmen“ und sie auf positive Weise in ihr Leben zu integrieren. Entsprechend sind die Umgangsformen der Menschen untereinander und miteinander. „Where do you come from?“ Ich habe in „Kennenlernsituationen“ noch nie das Gefühl gehabt, dass die Leute mir mit Skepsis begegnen. Im Gegenteil, viele Leute („bunt“ gemischt) fragen eher neugierig nach, wenn sie meinen Akzent bemerken. Eine Frau, die in der Bäckerei neben mir wartete, fragte mich: „Where does your lovely accent come from?“ Dann fragte sie, warum wir hier seien, seit wann, wie es uns gefiele und woher genau wir in Deutschland kämen – solche Gespräche laufen mal eben nebenbei beim Einkaufen. Und wenn die Leute schon einmal in Deutschland gewesen sind, erzählen sie dann, was sie erlebt und gesehen haben – oft positive Dinge oder eben für sie Erstaunliches, ob beim Urlaub oder bei der Armee. Bisher hat mich noch niemand als „foreigner“ bezeichnet – das Wort habe ich kein einziges Mal gehört. Es ist fast so, als ob es das hier im Vokabular gar nicht gäbe. Ich muss natürlich sagen, dass das meine Erfahrungen als weiße Person sind. Ob es anders wäre, wenn ich anders aussähe, kann ich natürlich nicht sagen. Sprachvielfalt In Morristown hört man sehr viele verschiedene Sprachen – allen voran natürlich Englisch und Spanisch – aber auch viele andere (europäische) Sprachen. Die meisten deutschen Expats sprechen ausschließlich Deutsch in der Familie, während in amerikanischen Familien, in denen der Vater oder die Mutter eine andere Muttersprache hat, auch die zweite Sprache aktiv benutzt wird – selbst wenn alle Familienmitglieder fließend Englisch sprechen.Und wenn die Leute nicht wissen, was man da redet, dann fragen sie nach: Für mich sehr einprägsam war eine Begegnung mit einer orthodoxen Jüdin im Zoo, die Jiddisch mit ihrer Familie sprach. Sie drehte sich plötzlich zu uns um und wollte wissen, was das denn für eine Sprache sei, die wir sprechen. Vielleicht hat sie uns ja sogar verstanden, denn Jiddisch und Deutsch sind sich an einigen Stellen ähnlich – jedenfalls habe ich einige Brocken von dem, …