Theo (9) hat jetzt jeden Mittwochmittag Nachhilfe in Deutsch bei mir, zusammen mit einem anderen Expat-Kind. Mäßige Begeisterung bei Theo, kurze E-Mail an die nurse reichte: „Theo … to brush up his German … bitte schon anderthalb Stunden vor Schulschluss entlassen.“ Antwort: „Klar, kein Problem.“ Also nur noch „halfdays“ am Mittwoch für Theo. Das war einfach. Er liest Harry Potter zum vierten Mal hintereinander weg. Außerdem macht er das erste Mal bei der „Spirit Week“ seiner Schule mit. Montag ist „Miss Match“ Day, den „Pajama Day“ lässt er aus, Mittwoch reitet er auf seinem Besen zur Schule („Costume Day“), Donnerstag ist mein „Special“ („Crazy Hair Day“ – bei Theo nix zu holen), Freitag ist „Spirit Day“ – Theo geht in Gelb (die Farbe seiner Jahrgangsstufe) und Gold (Farbe der Schule). Und dann steht bei ihm wieder die alljährliche „Science Fair“ an, wo die Kids ihre Projekte vorstellen. Ich bin überrascht, denn es gibt sehr viele Umweltschutzprojekte. Einige Erwachsenen äußern sich tatsächlich genervt beim Herumgehen, dass sich so viele Projekte dieses Jahr um den Umweltschutz drehen. Verrückt, oder? Vielleicht gehören sie zu den sogenannten „Climate Change Denialists“, also Leuten, die den Einfluss des Menschen auf die globale Erwärmung für ein Ammenmärchen halten. Theos science-Lehrerin war übrigens bei den amerikanischen Streitkräften, hat einige Zeit im Irak verbracht und erzählt wohl gelegentlich davon – Theo liebt sie. Tim (8), den Armen, hat es mal wieder erwischt: „Strep Throat“. Paul (5) redet immer mehr spontan Englisch mit mir – und ich stur weiter Deutsch mit ihm. Sein Hunger auf Buchstaben ist ungebrochen: Er schnappt sich häufig die sighwords-Karten von Tim und fängt an, sie zu lesen – es ist verrückt, er ist doch gerade mal fünf geworden… Vitoria macht Diät. Sie liebt es zu essen, kocht gerne und auch sehr gut. Und wir genießen es (vom phänomenalen Schokoladenkuchen habe ich ja bereits erzählt). Ich habe ihr schon oft fasziniert beim Frühstück zugeguckt: große Portion Knuspermüsli, dazu frische Bananenscheiben, ordentlich Honig drüber und Milch. Aber jetzt will sie sich frühlingsfit machen – mit Jello-0 (amerikanischer Wackelpudding) und Laufband. Seitdem platzt unser Kühlschrank noch …
Valentine’s Day
Am 14. Februar ist natürlich Valentine’s Day. Bei Theo (9) gibt’s an diesem Tag süße „smencils“ (Duftstifte mit Kaugummi-, Zimt-, tropischer Brise-, Trauben-, Zuckerwatten-, Wassermelonen-, Orangen-, Very Berry- oder Root Beer-Geschmack) und „scented bookmarks“ (duftende Buchzeichen in sieben Duftrichtungen) und bei Tim (8) rote Früchte und „frozen yogurts“ (gefrorener Joghurt – der Hit hier überhaupt). Als einige Kinder in Tims Klasse doch schon die Lutscher auspacken, die eigentlich für zuhause waren, mahnt die Lehrerin sie, diese ganz schnell aufzuessen, bevor die nurse der Schule das entdecken würde – also schnell zerbeißen, kauen und schlucken … 🙂 . In den Geschäften verschwinden die Herz-Dekos nach dem Valentinstag sofort, um Platz für Osterhasen und die grünen Kleeblätter für den St. Patrick’s Day zu machen – außerdem taucht wieder überall das „k“ für koscheres Essen auf.
School stuff
Ole feiert seinen „100th Days of School“-Tag, ein großes Fest für alle „kindergarteners“. Es gibt Papp-Hüte, Ketten, Armbänder und eine Parade durch die preschool mit seinem selbstgemachten „100-board“ – einem selbstgebastelten Poster/Bild, auf dem hundert Dinge befestigt sind, die das Kind sich selber aussuchen darf. Er ist mächtig stolz und genießt diesen Tag sehr. Außerdem gibt es wie jedes Jahr in unserer Deutschen Schule (German School of Morris Country) für die jüngeren Schüler/innen eine Karnevalsparty – mit Kostümen, deutscher Karnevalsmusik und Funkenmariechen-Parade mit großem Finale. Alle landen im Spagat, selbst unsere Schulleiterin macht mit – die Kids sind beeindruckt und klatschen begeistert. Und dann ist für viele wieder Reisezeit – denn am 20. Februar feiern wir Presidents’ Day und da macht die preschool direkt eine ganze Woche zu. Alle kindergartener der Montessori-preschool haben zu einem selbst ausgewählten Präsidenten ein kleines Portrait geschrieben. Sie stellen ihre Werke in einer Bank aus. Ole hat sich Abraham Lincoln ausgesucht. Am Ende des Monats gibt es sogar noch einen Tag gratis, den „Freaky February Day“. Der Grund: Wir haben ein leap year (Schaltjahr).
Zeugnisse für Theo und Tim
Tim und Theo bekommen ihre Zeugnisse – soweit alles okay. Tim hat die Aussicht, am Ende des Schuljahres auf „grade level“ zu sein, also nicht mehr hinterherzuhinken – fast schon blöd, dass wir dann unsere Sachen packen müssen … Theo schreibt in seinem Zeugnisbegleitbrief an uns: „Dear Marc and Britta, 4th grade is cool … Writing really can challenge me to wake up after snack … Math really wakes me up and works my brain …“ Aaha, also Schreiben ist eine Herausforderung nach der Snackzeit und Mathe macht ihn wach. 🙂 Theo bekommt einen Rüffel wegen schlechter Ergebnisse bei den Lernwörtern in letzter Zeit – er hat im Moment nur noch Harry Potter im Kopf. Er liest die sieben Bände nun schon zum dritten Mal (O-Ton: „Ich will einfach jedes Detail verstehen!“). Tim weiß gar nicht, wie ihm geschieht, denn er hat seinen lebenslangen Spielpartner mit einem Mal an den Zauberlehrling verloren. Er schreibt mir einen Brief, dass er mir Geld gibt, wenn ich sie den Film gucken lasse: „Dear Mom, can you let us watch Harry Potter and I pay for it.“ Sein Lesen macht zwar große Fortschritte und reicht für Dr. Seuss, aber für Harry Potter noch lange nicht. Und dann bleibt ihm auch noch ein Stück Staudensellerie im Hals hängen, so dass wir zum Arzt müssen! GOTT SEI DANK ist Marc da – bei „Atemnot-Aktionen“ versage ich komplett. Da falle ich noch schneller in Ohnmacht als bei blutigen Notfällen …
Eine Deutsche Schule mitten in „Upstate New York“
Meine Schulkinder an der Deutschen Schule in Morristown haben Prüfungen – diesmal hochoffiziell: Sie machen das sogenannte „Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz“, das aus einer mündlichen Prüfung und einem schriftlichen Teil besteht. Die Prüfungen werden zentral von Deutschland aus organisiert, aber von den Deutschen Schulen auf der ganzen Welt durchgeführt. Für die gesamte Nordhalbkugel gibt es da tatsächlich nur genau einen Termin für das Schriftliche – das Gleiche gilt für die Südhalbkugel. Als Fachlehrerin nehme ich die mündlichen Prüfungen ab – meine Schüler/innen machen allerdings erst das sogenannte „kleine“ Sprachdiplom. Ort der Prüfung ist die Deutsche Schule in White Plains, an der man tatsächlich sein deutsches Abitur ablegen kann. Sie liegt 30 Minuten nördlich von NYC und unterrichtet Kinder vom kindergarten bis zur Oberstufe. Als höchsten Abschluss gibt es direkt zwei Abschlüsse: das NY State High School Diploma und das internationale deutsche Abitur. White Plains liegt eine Stunde nordöstlich von Morristown in „Upstate New York“ (also eben nicht der Stadt NY, sondern dem Bundesstaat NY). Kostenpunkt: über 20.000 Dollar pro Schuljahr. Ich will wieder in die Schule! Es ist schon ziemlich verrückt, so mitten in Amerika eine deutsche Enklave zu entdecken. Die Schilder an der Schule sind auf Deutsch, hier stehen klassische Fächer wie „Mathematik“, „Deutsch“, „Spanisch“ usw. auf dem Plan (keine Spur von „language art“ oder „everyday math“) und die Poster in den Gängen sind zweisprachig. Leider sind keine regulären Schulkinder da, weil Samstag ist – das hätte ich gerne mal live miterlebt. Ich bin jedenfalls hin und weg, als ich die Schule von außen sehe. Und als ich dann das Lehrerzimmer mit seinen typischen Aushängen und den ganzen deutschen Schulbüchern betrete, will ich gar nicht mehr weg! Ich fühle mich sofort heimisch. Würde mir hier jemand einen Job anbieten, wäre ich sofort dabei! Die Prüfungen laufen gut – erst je ein Vortrag der Kids zu einem Thema ihrer Wahl, dann Gespräch (ähnlich wie im Abitur). Ich lerne wieder eine Menge von den Kindern: Zum Beispiel viel über Wien, über den Unterschied zwischen Reiterhöfen in Deutschland und Amerika und über das Leben eines sportlichen middleschoolers, der schon in einer …
Schokoküsse und Frühlingstemperaturen
Tim wird Anfang Januar acht Jahre alt. Er wünscht sich natürlich wie immer Lego. Aber er hat diesmal auch einen ausgefallenen Wunsch: Er will unbedingt Schokoküsse! Warum ausgefallen? Tja, die gibt es hier in normalen Läden nicht, denn das ist etwas typisch Deutsches! Wusstet ihr, dass insgesamt jährlich eine Milliarde davon in Deutschland verkauft werden (laut Wikipedia)? Das macht durchschnittlich zwölf Schokoküsse pro Person! Ich telefoniere einige deutsche Metzgereien durch – nicht wundern, die sind immer eine gute Anlaufstelle für „deutsche“ Sonderwünsche wie z. B. Tortenguss, Überraschungseier u. a. Beim dritten Versuch werde ich fündig, und wir kaufen direkt alle Schaumkuss-Packungen auf, die im Laden zu bekommen sind. Das Personal macht dem Klischee, dass die Deutschen muffelig sind, alle Ehre. Aber die Wurst ist wohl so gut, dass die Kundeninnen und Kunden trotzdem wiederkommen. Uns interessieren ja auch momentan nur die Schokoküsse – Tim und die anderen drei sind happy, ich auch. Klatschen und „one for good luck“ Jedes Land hat seine eigenen Rituale, so auch Amerika. Seitdem wir hier sind, klatschen wir zum Beispiel nach dem Kerzenauspusten in die Hände, bei Tims achtem Geburtstag also neun Mal: „One, two, three, four, five, six, seven, eight – and one for good luck!“ Dieser Brauch ist neu für uns und kommt aus Oles (6) Montessori-preschool – gibt es den in Deutschland eigentlich auch? Und tatsächlich – es klappt: Das erste Mal in seinem Leben kann Tim seinen Kindergeburtstag bei frühlingshaften 16 Grad draußen feiern – und das am 7. Januar! Es ist die höchste Temperatur, die seit Wetteraufzeichnungen an diesem Tag je in New Jersey gemessen wurde.
Wie geht es mit den Kindern in Deutschland weiter?
Vor zwei Jahren haben wir Theo (7), Tim (6), Ole (4) und Paul (2) aus ihrem Leben „herausgerissen“ und sie nach Amerika verpflanzt. Mittlerweile haben sie Wurzeln geschlagen, finden sich im Alltagsleben gut zurecht, haben neue Freunde und lieben es, freitags nach der Schule vor dem Kamin zu sitzen. Jetzt im Januar, fünf Monate vor unserem Umzug, ändert sich die Blickrichtung für uns wieder Richtung Deutschland. Und auch, wenn sich „äußerlich“ noch nicht so viel tut, finde ich dieses Umschwenken im Kopf ganz schön anstrengend. Wie wird die Anpassung „rückwärts“ wohl werden? Wie wird es mit der Schule und mit Freunden laufen? Ole (6) wird in Deutschland eingeschult. Jetzt gilt es, eine geeignete Schule für ihn zu finden. Wir wollen auf jeden Fall vermeiden, dass er „Schiffbruch“ erleidet, von daher kein „swim or sink“ mehr, wie hier am Anfang – er braucht definitiv mehr Unterstützung als ein „Durchschnittskind“. Daher müssen wir uns Schulen ansehen, die diese Extrabetreuung bieten – kein leichtes Unterfangen, und aus dieser Entfernung schon mal gar nicht. Marc führt einige nächtliche Gespräche (Zeitverschiebung!) mit Grundschulen, denn der E-Mail-Kontakt ist an deutschen Schulen definitiv noch nicht so gut „entwickelt“ wie hier. Das kommt mir vor wie ein „Déjà-vu“, als ich vor zweieinhalb Jahren nachts in Deutschland am Telefon hing und die ersten Termine beim Kinderarzt in den USA zum „annual check“ gemacht habe. Marc fliegt zweimal nach Deutschland, führt Gespräche mit Schulleitungen und guckt sich Schulen an – und eigentlich wäre ich auch gerne mit dabei … aber okay. Außerdem wollen wir die Zeit hier noch nutzen, eine detailliertere Diagnose für Ole zu erhalten als die vor anderthalb Jahren in Deutschland („Verdacht auf ADHS“). Es geht uns nicht ums „Label“, sondern darum, die Therapien besser abstimmen zu können und auch zu schauen, welche Fördermaßnahmen wir an der Schule einfordern können. Eine Testung hier kam bisher nicht in Frage, weil Ole zuerst einmal genug Englisch können muss. Daher stehen nun viele Extratermine für diverse Tests und Gutachten im Child Development Center im Morristown Memorial Hospital an, ich fülle jede Menge dieser endlosen Fragebögen über Oles Entwicklung aus (manche …
„War alles nur Spaß, Jungs! :-) ”
In den letzten zwei Jahren waren wir alle damit beschäftigt, die amerikanische preschool und Schule und die damit verbundenen Aufgaben zu bewältigen. Für Ole war der Übergang wirklich schwierig, und es ist für ihn immer noch sehr anstrengend. Auch Tim musste sich das Lesen- und Schreiben-Lernen ganz schön erkämpfen. Für das Deutsche war da kein Platz – das wäre die totale Überforderung für ihn gewesen. Daher haben wir die Kinder nicht auf die Deutsche Schule geschickt, bei der ich arbeite. Jetzt verschiebt sich überraschend krass der Fokus im schulischen Leben: Warum noch englische “spelling words” pauken – vielleicht doch lieber wieder das Deutschbuch rausholen? In sieben Monaten wird Tim, der weder Deutsch lesen noch schreiben kann – also wirklich überhaupt nicht! – direkt in die dritte Klasse gehen. Theo hat zumindest rudimentäre Deutsch-Kenntnisse vom 1. Schuljahr, er kann Deutsch ganz gut lesen und auch nach englischen Lautregeln schreiben – fragt nur nicht, wie. Uns bleiben noch sieben Monate Zeit, das Deutsch von Theo und Tim aufzupolieren. Daher legen wir seit zwei Wochen am Wochenende eine Deutscheinheit ein. Denn ich finde einen etwas kontrollierten „Angriff“ besser als ein “Abstürzen” in einem halben Jahr, wenn die restliche Umstellung auch noch dazukommt. Es kommen Erinnerungen an unsere erste Zeit hier in Morristown hoch, wo wir mit Theo auch schon sonntags mit den Hausaufgaben angefangen haben, weil es unter der Woche einfach nicht alles zu schaffen war. Mit Theo arbeite ich jetzt Themen aus dem Deutschbuch der 2. Klasse durch (obwohl er hier in der 4. Klasse ist), Tim muss sich erst mal mit der deutschen Schreibschrift anfreunden. Das sogenannte „cursive” ist hier ein absolutes Stiefkind, wenig beachtet und kaum geübt. Meine Schulkinder an der deutschen Schule haben sogar Schwierigkeiten, meine Tafelanschriebe in Schreibschrift zu lesen. Ich staune, wie viele Fehler man in einem Wort machen kann (z. B. „lekeres flysh“ – leckeres Fleisch). Eine Mischung aus vereinfachter Ausgangsschrift und englischer Schreibweise. Der Trick bei „flysh“ ist, laut wie ein/e Amerikaner/in zu lesen – dann versteht man es. So trivial, wie ich gedacht habe, ist die deutsche Rechtschreibung eben auch nicht, wenn man …
Falsches Schubsen
Anfang Dezember bin ich dann dran: Ich bekomme morgens einen Anruf von Theos (9) Schulleiterin. Von Oles (6) preschool bin ich solche Telefonate ja schon gewöhnt, aber von der Schule? Das ist neu. Mrs. Bell ist sehr höflich und klärt mich auf: Theo habe ein Mädchen im Schulbus geschubst. Sie habe den Fall schon ausführlich mit Theo besprochen, es täte ihm sehr leid und er hätte auch geweint (hm … kommt mir komisch vor). Ja, das Mädchen habe ihm wohl mit einem Spielkrokodil immer wieder in den Bauch geknufft und auch nach wiederholten Bitten von Theo nicht damit aufgehört. Von daher sei sein Verhalten (Schubsen) zwar verständlich, aber dennoch nicht akzeptabel (stimmt, ich bin derselben Meinung). Sie teilt mir weiterhin mit, dass sie schon mit Theos Lehrerin über sein Fehlverhalten gesprochen habe und er wohl schon öfter durch Schubsen aufgefallen sei (hm, das sieht Theo gar nicht ähnlich … aber gut). Weiterhin seien die Schulleiterin und die Klassenlehrerin des Mädchens bereits unterrichtet (Uauh! Alle sind unterrichtet – was Mrs. Bell macht, macht sie gründlich). Ich höre die ganze Zeit zu und warte auf die Verkündigung der Konsequenzen: Nachsitzen, Verwarnung oder noch schlimmer? Komisch, ich hätte Theo gar nicht so eingeschätzt. Am meisten irritiert mich, dass sie die ganze Zeit den Namen von Theos alter Lehrerin verwendet (hier wechseln ja jedes Jahr die Lehrkräfte für die Klassen). Als ich am Ende der Predigt in dieser Sache vorsichtig nachhake, ist auf einmal Schweigen am anderen Ende der Leitung (einige lange Sekunden). Und dann kommt ein wiederholtes „Oh, I’m so sorry“. Auflösung: Ich war die „falsche Mutter“! Es ging tatsächlich um einen Theo aus Polen, der genau wie unser Theo letztes Jahr, jetzt im dritten Schuljahr bei Mrs. Ciorcalo Unterricht hat! So kann es gehen, zweimal „Theo“ aus dem Ausland bei gleicher Lehrerin. Für mich eine erfreuliche Antiklimax, aber auch eine klare Ansage, was hier passiert, wenn eine Schülerin oder ein Schüler körperlich wird (es ging wohlgemerkt „nur“ um Schubsen). Ich frage mich, was Mrs. Bell zu tun hätte, wenn sie einen Tag mit einer deutschen Schulleitung den Job tauschen würde – …
„Candy of the month“
Ganz, ganz wichtig hier ist der „Candy Cane“, eine rot-weiß gestreifte Zuckerstange, die oben wie ein Spazierstock gebogen ist. Das Typische daran: Candy Canes sind sowohl Süßigkeit als auch Dekoration. Man findet sie beleuchtet in Vorgärten, viele Leute hängen sie aber ebenso als Dekoration in den Weihnachtsbaum. Paul (4) bastelt mit Pfeifenputzern und roten und weißen Perlen jeden Tag einen Candy Cane in der preschool, und die Zuckerstangen sind auch das typische „Mitbringsel“ für Kinder in der Weihnachtszeit. Die Ursprünge dieser Süßigkeit lassen sich übrigens bis ins 17. Jahrhundert nach Köln zurückverfolgen, wo der Chormeister sie seinen jungen Sängern in die Hand drückte, damit sie während der langen Messe ruhig auf ihren Sitzen blieben (steht zumindest so auf einer der Packungen).