Flora in New Jersey

Flora in New Jersey

Warum die Riesenbäume hier manchmal ganz schon schlagkräftig sind. Von pastellfarbenem Frühling und knallbuntem Indian Summer. Und weshalb man einen großen Bogen um poison ivy machen sollte.

 
Nun ein kleiner Beitrag zur heimischen Flora. Vor allem im Landesinneren sowie im südlichen Teil von New Jersey prägen dichte Wälder die Landschaft – wenn man im Flugzeug darüber fliegt, dann sieht man dichten „Dschungel“ mit ein paar Siedlungen und Orten, die sich „dazwischen“geschoben haben. Und auch wenn die Pflanzenwelt nicht „herumlaufen“ kann wie die Tiere, so greift sie uns doch gelegentlich an.

Woods
Es gibt hier ziemlich viel Wald mit vielen Sträuchern und unheimlich hohen Bäumen. Die Kronen der Bäume in unserem Garten kann man von drinnen nur sehen, wenn man direkt hinter der Scheibe steht und den Kopf in den Nacken legt. Sie wachsen kreuz und quer und stehen oft direkt an der Straße, so dass die Stromleitungen mitten durch das Laub der Bäume gehen.

 

Bei Sturm brechen häufig dicke Äste von den Bäumen ab oder die Bäume fallen direkt komplett um. Manchmal wird der fallende Baum dann von einer der Stromleitungen „abgefangen“ – zumindest ein praktischer Nutzen der überirdischen Stromversorgung 😉 . Die dadurch verursachten häufigen Stromausfälle kennen wir ja schon zur Genüge und wir haben mittlerweile Übung darin, einfach unter diesen gewagten Konstruktionen (Stromleitung mit Baum) drunterherzufahren. Die Leute leben sehr entspannt mit dieser Gefahr und sie gehört hier einfach zum Leben dazu. Ich bin hin- und hergerissen: Auf der einen Seite finde ich diese majestätischen Bäume wirklich faszinierend: Sie geben uns Schatten im Garten und bieten so vielen Tieren Lebensraum. Aber auf der anderen Seite, wenn es mal wieder nur regnet und stürmt, stressen sie mich ganz schön. Nachdem uns mittlerweile zwei Bäume bei Stürmen in den Garten geknallt sind (Hurrikan Irene), traue ich ihnen bei diesem Wetter nicht mehr über den Weg und habe vor allem Angst um die Kinder. Aber sie gehören hier einfach dazu – das muss man akzeptieren.

 

Als „Ausgleich“ für die Gefahr gibt’s ein pastellfarbenes Blütenmeer im Frühling und einen knallbunten Indian Summer: Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, leuchten die Blätter vieler Bäume gelb, orange und rot. Die Leute benutzen in diesem Zusammenhang meist das Wort foliage, also z. B. „beautiful fall foliage“ (schönes Herbstlaub). Wenn man das nicht selber gesehen hat, kann man es kaum glauben. Der Herbst ist wirklich die beste Jahreszeit (meine Meinung – noch schön warm und sehr bunt).

 

Poison ivy
Nun zu etwas weniger Schlagkräftigem: Es gibt hier zwar keine Brennesseln (zumindest haben wir noch kein Exemplar gefunden), dafür gibt es aber das poison ivy (Giftefeu). Es ist botanisch eigentlich kein Efeu, kann aber ziemliche Hautirritationen auslösen, wenn man damit in Berührung kommt. Wer Pech hat und allergisch reagiert, bekommt Ausschlag und Blasen, die sich dann über den ganzen Körper ausbreiten und ziemlich jucken. Auch davor haben die Leute hier ziemlichen Respekt, und sie verbieten ihren Kindern, ins Gebüsch zu gehen, weil da eben dieses poison ivy sein könnte. Bisher sind wir davon verschont geblieben.