„I’m happy because I got a Lego-Set.” (Ole, 6 Jahre)

Zeigen statt sagen und Klartext reden!

Ich sehe mir die Sachen in meiner Umgebung sehr genau an und habe ein ausgezeichnetes so genanntes „visuelles“ Gedächtnis. Daher kann ich auch so gut Legos konstruieren. Wenn ihr etwas von mir wollt, funktioniert das oft viel besser, wenn ihr mir zeigt, wie es geht, als wenn ihr es mir nur mit Worten erklärt.

Wenn ihr mir quer durch den Raum etwas zuruft, verstehe ich oft nur Bahnhof. Es ist nicht so, dass ich euch nicht zuhöre, aber ich verstehe es trotzdem nicht. Kommt lieber direkt zu mir, fasst mich sanft an die Schulter oder an den Händen und sprecht Klartext mit mir: “Setz dich bitte an den Tisch, Ole. Es gibt Mittagessen.” Dann verstehe ich genau, was ich tun soll und was als nächstes passiert. Und so ist es viel einfacher für mich, mitzumachen und zu folgen.

Pläne mit Bildern, z. B. wie mein Tag abläuft oder was in der Woche passiert, helfen mir unheimlich. Dann verstehe ich viel besser, wann mich was erwartet und kann mich besser drauf einstellen.

Ihr würdet euch wundern: Wenn ich weiß, was als nächstes kommt, dann bin ich sogar ein richtig folgsames Kind (na ja, meistens jedenfalls 🙂 ). Denn ich freue mich wirklich, wenn ich etwas richtig machen kann. Aber wenn ich überfordert bin oder nicht verstanden habe, was man von mir will, dann mache ich oft gar nichts oder protestiere lautstark – in dem Moment “kann ich einfach nicht”. Und das liegt häufig weniger am “Nicht-folgen-Wollen”.

 

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Anregungen zu diesem Text stammen aus dem Buch „Ten Things Every Child with Autism Wishes You Knew” von Ellen Notbohm, 2012