Es gibt im Moment zwei Highlights hier: Das ist zum einen die gute Laune der Menschen, die freundlich grüßen, einen anlächeln, die Türe aufhalten und auch mal interessiert beim Smalltalk nachfragen, wo man denn herkommt. Zum anderen ist das die für mich neue Welt der „Nail Shoppes“ – Pediküre und Maniküre stehen hier für viele Frauen genauso auf dem Wochenplan wie Arbeiten gehen, Einkaufen, Kinder abholen …
Ich kenne bisher nur wenige amerikanische Frauen persönlich, aber ich kann sie ziemlich treffsicher von Frauen anderer „Herkunft“ unterscheiden: Ihre Haare sind immer in Form, sie tragen eine große Sonnenbrille, haben weiße, absolut gerade Zähne und makellose Finger- und Fußnägel – zumindest die der weißen Mittelschicht, mit denen wir in New Jersey im Alltag am meisten zu tun haben.
Wenn diese Komponenten stimmen, gibt es bei dem Rest, das heißt der Kleidung, relativ große Freiheiten: Viele Frauen laufen entweder in sweatpants und Fleecejacken oder aber in femininen Kleider herum. Jeans-Trägerinnen sehe ich dagegen kaum. Stimmt eins dieser Merkmale nicht, ist man (meist) eindeutig als Nicht-Inländerin identifiziert. Das bestätigte mir auch eine Finnin, die seit neun Jahren hier lebt und arbeitet.
Ihrer 12-jährigen Tochter war langweilig auf unserem BBQ und sie wollte mit ihrer Freundin zur Maniküre und Pediküre gehen. Da sind meine Mutter und ich dann einfach spontan mitgegangen – ohne Termin rein in eins der unzähligen Studios, in denen sich sehr viele weiblichen Wesen (vom Teenager bis zur alten Frau) regelmäßig die Füße und Hände „machen“ lassen – auch ein sozialer Treffpunkt also. Nach einer Stunde mit Fußbädern, diversen Massagen und dem Lackieren waren wir fertig – eine durchaus entspannende Aktion zu erschwinglichem Preis (30 Dollar). Nagellack an den Fingern ist zwar nichts für mich, aber was die Füße angeht, könnte ich mich dran gewöhnen …