Philipp (20) ist also unser erster Besucher, der sich hier so einiges abgewöhnen muss, weil er in Deutschland einfach viel mehr darf. Er hat kein Auto, weil er sich keins leihen darf (wäre in Deutschland allerdings auch nicht anders), und muss daher viele Strecken zu Fuß zurücklegen. Da kommt dann im Laufe der Wochen einiges zusammen, aber es hält auch fit 🙂 . Und dem Alkohol muss er auch entsagen, zumindest an öffentlichen Plätzen. Wir sind uns auch nicht so ganz sicher, ob wir ihm im Haus Alkohol geben dürfen, denn was, wenn er mit einem Glas Wein intus die Treppe runterfällt, zum Arzt muss und dann “rauskommt”, dass er Wein getrunken hat – dann sind wir wohl dran. Wir riskieren es 🙂 . Einige Türen von Clubs und Shows in NYC bleiben für ihn geschlossen – das ist bestimmt schon komisch, nach zweieinhalb Jahren Volljährigkeit in Deutschland. Also, mit 20 Jahren in die USA zu reisen, ist manchmal schon ein Rückschlag und ich glaube, Philipp freut sich auf sein Auto in Deutschland und darauf, nächsten Monat wieder „richtig“ volljährig zu sein.
Für Vitoria (19) sieht es in dieser Beziehung noch düsterer aus: Sie muss zwölf Monate durchhalten, bevor sie, wenn sie wieder zurück in ihre Heimat fliegt, ihre alten Rechte aus Brasilien wiederbekommt.