Sehnsucht nach deutscher Weihnacht

Und wenn man in der Weihnachtszeit unterwegs ist und auf einmal das Gefühl hat, dass man die Schlümpfe singen hört, dann sind das in Wirklichkeit ihre amerikanischen Kolleginnen und Kollegen, die „chipmunks“ (Streifenhörnchen). Mit ihren verzerrten Stimmen sehnen sie Weihnachten herbei – naja, also da schüttelt es mich schon. Den Film dazu erspare ich mir und unseren Kindern.

Und zugegeben: Manches Mal erwischt uns die Sehnsucht nach der deutschen Weihnacht doch – das sind dann kurze Momente, wenn man zum Beispiel das erste Mal wieder in deutschen Lebkuchen beißt oder wenn wir deutsche Kinder-Weihnachtslieder anstellen. Da sagt Ole ganz spontan: „Ich werde traurig. Mach die aus.“ Also hören wir diese Saison viel mehr englisch-amerikanische Weihnachtslieder, weil einen das sofort wieder fröhlich macht.

 

Wem das jetzt alles befremdlich klingt, weil die Feierlichkeit und die Ernsthaftigkeit der Weihnachtszeit hier verlorengegangen scheint: Stimmt, dem kann ich nur zustimmen. Aber dafür ist die Stimmung viel fröhlicher und spaßorientierter. Der Trick ist wohl, sich darauf einzulassen, neugierig zu sein, nicht zu bewerten und mit „deutscher Weihnacht“ zu vergleichen, sondern einfach dabei zu sein. Zugegeben, manchmal muss man schnell weggucken, aber ansonsten ist diese Zeit sehr einladend, feierlich und kann auch sehr besinnlich sein (unten mehr).