Die Bäume in Morristown tragen seit einigen Wochen alle dicke rosa Schleifen. Und auch sonst ist Pink überall zu entdecken: Schleifen in allen Größen, Klamotten, Haare, Kuchen, Tüten … selbst einige Männer laufen mit rosa Krawatten, Hemden und Kappen durch die Gegend – Hut ab, das finde ich klasse! Kein Wunder, denn es ist „Breast Cancer Awareness Month“ – eindeutiges Erkennungsmerkmal ist die rosa Schleife. Schon etwas verrückt: Trotz ihrer Prüderie sind die Amerikaner/innen bei diesem Thema – wie auch bei einigen anderen Krankheiten – viel offener und praktischer veranlagt als die Deutschen. Beim Frisör gibt es pinke Haarextensions – der Erlös wird natürlich gespendet. Selbst die Plastiktüten in den Shops sind pink, und auf der Rückseite ist direkt eine Anleitung abgedruckt „How to perform a breast self exam“.
In NYC treffe ich am Ende eines Langlaufs im Central Park auf jede Menge rosa Leute, die teilweise etwas abgekämpft aussehen und sich in den Armen liegen (eine humpelt nur noch) – hier endet der Avon Walk for Breast Cancer – eine gigantische „Wohltätigkeitswanderung“ von 39 Meilen (immerhin 63 km!) – der in verschiedenen Städten der USA stattfindet. Der Erlös geht in die Brustkrebsforschung. Motto ist „In it to end it. Get in. Get empowered. Because every statistics is someone’s best friend.“ Es wird politisch korrekt angespornt: „… knowing that every step you take is helping women and men living with breast cancer“.