Er brauchte schon immer Routine, damit er sich sicher und wohl fühlt. Selbst kleinere Veränderungen wie z. B. ein neuer Pullover, konnten ihn schnell aus der Fassung bringen. Das gilt jetzt noch mehr. Er sagt ganz oft, dass er zurück nach Deutschland möchte und begründet es damit, dass „ich sonst immer jammere, weil ich keine Geduld habe“ (O-Ton Ole). Er braucht mehr Zeit, um Zugang zum Englischen zu finden. Er zupft mich den ganzen Tag am Ärmel und fragt: „Was sagen die? Was hat die gesagt?“ Das tut mir schon leid. Er vermisst seinen deutschen Kindergarten, wo er sich frei bewegen konnte. Seine Versuche, sich mit Eimer und Schaufel am Baseball-Feld zu schaffen zu machen (der einzige Ort, wo man hier Sand finden kann) sind bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen.
Wir tun alles, um ihm zu Hause Stabilität zu geben – es gibt viele Kuschelduschen, fast jeden Tag Kartoffelpüree mit Fischstäbchen, und seit kurzem haben wir ein großes Trampolin und einen kleinen Sandkasten im Garten – beides große Renner und ein bisschen Heimat.