Noch mal davongekommen …

Aber wir sind auch etwas nachdenklich – mir fällt immer das englisch Wort „humble“ dazu ein. „The natural disasters in 2011 were the most expensive ones on record“ schreibt unsere Zeitung im Dezember – und wir waren zumindest zwei Mal mittendrin. Im Hurrikan im Juli und Schneesturm im Oktober sind uns einige Bäume und Äste ziemlich knapp um die Ohren geflogen, wir haben wieder öfter im Dunkeln und Kalten gesessen, und ich habe auch einmal etwas verzweifelt vor leergefegten Supermarktregalen gestanden und Batterien gesucht. Ich habe mehrfach unsere Kinder nachts schlafend ins sicherste Zimmer im Haus gebracht, wenn draußen mal wieder der Wind brauste und der Boden vom Dauerregen total aufgeweicht war.

Der Baumstumpf von unserer umgekippten 30 Meter hohen Eiche ist erst vor zwei Wochen von einem Bagger ausgebuddelt worden (nach vier Monaten), und unser Gartenzaun ist immer noch ein Schweizerkäse (keine Leute zu bekommen, weil sie einfach total mit den Reparaturen überlastet sind) – die Rehe und anderen Tiere haben unseren Garten wieder voll als ihr Territorium annektiert. Und dann musste ich vor einigen Tagen die beängstigend mickrigen Überreste eines Flugzeugs aus nächster Nähe betrachten – Hubschraubergeräusche in der Luft lösen bei mir inzwischen leicht mulmige Gefühle in der Magengegend aus. Das waren wohl einige „wake-up calls“ – ja, das Leben ist kostbar und entgegen meiner bisherigen Erkenntnisse nicht selbstverständlich und schon gar nicht endlos.

 

Aber ihr braucht euch keine Sorgen um uns zu machen – wir sind wohl im Moment in einer „sensiblen Phase“ – mit 40 sieht die Welt anders aus als mit 20 oder 30 Jahren (ja, ja, midlife-crisis 😉 ).

Trotz unserer gelegentlichen Nachdenklichkeit nutzen wir die unbeirrbar positive Gelassen- und Sturheit unseres Gastgeberlandes und gucken gespannt aufs nächste Jahr – wir wollen noch einiges von den USA sehen, die verbleibenden Monate hier mit unseren Freunden genießen und uns nicht durch Umzugsstress verrückt machen (soweit der Plan – mal sehen wie es so läuft).

 

„Wishing you SMILES all through the year!“ (von Tims Winterkonzert).
„… stapft fröhlich ins Neujahr und dreht euch nicht um.“ (James Krüss)