Baby Shower

Meine erste „Baby Shower“

Ich habe meine erste Einladung zu einer „Baby Shower“ bekommen, noch dazu von einer Frau, die ich gar nicht kenne. Da war ich im ersten Moment platt. Was ist das und wie geht das? Also: Bei einer „Baby Shower“ wird nicht etwa ein Baby geduscht – wie man meinen könnte – sondern eine werdende Mutter wird mit Geschenken überschüttet, also „geshowered“. Und das meist, bevor das Baby da ist. Es ist Usus, dass einige gute Freundinnen der Mama in spe zu diesem Event einladen – nämlich deren Bekannte und Freundinnen (deswegen kannte ich die „host“, also die Gastgeberin auch nicht). Die Schwangere hat bei der ganzen Sache nur einen einzigen Job: alle Geschenke vor allen anwesenden Frauen öffnen – und begeistert sein!

Gefeiert wurde in einem „fire department“, anwesend waren etwa 60 Frauen, von denen ich einige vom Pick-up her kannte. Und dann ging´s los: Zuerst gab es Essen – anderthalb Stunden Fingerfood (viele Gäste hatten etwas mitgebracht) und dabei quatschen – nett und gemütlich und lecker.

Dann ging’s ans Geschenke-Auspacken – top organisiert von den „hosts“. Eine Helferin gab der werdenden Mutter die Geschenke vom Geschenketisch an, die sie ausgepackt und allen gezeigt hat, was es ist. Die zweite Helferin packte anschließend alles wieder ein (sie haben ja hier kein Geschenkpapier, sondern „Geschenktüten“ mit Seidenpapier – wie praktisch: dann kann der ältere Sohn, der als „Mann“ bei dieser Veranstaltung nicht dabei sein darf, zuhause auch noch mal alles auspacken). Eine dritte Helferin schrieb dabei genau auf, welches Geschenk von wem ist. Da die meisten den Geschenketisch bei Babies `r us genutzt hatten, gab es wohl keine großen Überraschungen. Zum Abschluss durften wir noch von den phänomenal dekorierten, bunten Cupcakes und Kuchen naschen.

 

Ich fand es schon klasse, einmal mit dabei zu sein. Es ist super, dass sich die Hauptperson um rein gar nichts kümmern muss, sondern nur sitzen und Geschenke auspacken darf. Aber es ist bei den Amerikaner/innen generell viel mehr Sitte als bei uns, für andere die Partys zu organisieren. Einer unserer amerikanischen Freunde äußerte sich einmal total befremdet darüber, dass wir Deutschen unsere Geburtstagspartys immer für uns selber organisieren müssten. Okay, kann ich nachvollziehen – aber für mich wäre diese Auspackerei vor so vielen Gästen gar nichts gewesen – da würde ich mich nur total gestresst fühlen.

Ich war platt von den thematisch perfekt abgestimmten Dekorationen auf dem Tisch und auf dem Essen: blau-weiße M & M’s (es wird ein Junge 🙂 ), auf dem Teller “A new little prince”, auf den Serviettenhaltern steht “Baby”, selbst die Wasserflaschen haben eine personalisierte blau-weiße Papierbanderole mit der Aufschrift “Welcome Baby Russ”. Auf den blau-weißen Cupcakes liegen Mini-Plastik-Schnuller. Da haben sich die Gastgeberinnen auf jeden Fall mächtig ins Zeug gelegt! Vergleiche habe ich ja leider nicht, aber war schon cool.

Und ein neues Wort habe ich auch noch dazu gelernt: „Onezie“ – das ist ein Strampler für Babies. Einen „Twozie“ für Zweijährige gibt es übrigens nicht, wie eine Mutter bei mir am Tisch als Anekdote über ihre Tochter erzählte, die wohl die gleiche Frage wie ich gestellt hatte. 🙂