Hier nun ein Brief meiner Schülerin Malin (12 Jahre) an eine Freundin in Deutschland, in dem sie über ihre „Irene-Erlebnisse“ berichtet (das hatte ich meinen Schulkindern an der deutschen Schule als Hausaufgabe aufgegeben – nur die Rechtschreibung ist korrigiert).
Morris Plains, 30. September 2011 Hallo Annika, wie geht es dir? Mir geht es sehr gut. In diesem Brief will ich dir alles über den Hurrikan Irene erzählen, der vor einem Monat uns erwischt hat. Ich habe dir ja gesagt, dass ich dir alles ganz gründlich erzählen werde. Erst mal werde ich dir ein paar Infos über den Hurrikan schreiben. Der Hurrikan, der am 20. August entstanden ist und sich am 29. August aufgelöst hat, hieß Irene. Irene war ein Kategorie-3-Hurrikan. Das ist schon ganz schön stark. Er gibt nämlich fünf Kategorien. Eins ist die schwächste und fünf die stärkste. Später wurde Irene runtergestuft zu einem Kategorie-1-Hurrikan. Dieser Hurrikan ist auch der erste seit 1903, der diese Gegend so stark trifft. Wir haben uns natürlich ganz gut auf den Hurrikan vorbereitet. Als erstes sind wir einkaufen gegangen und haben wichtige Lebensmittel und andere Sachen gekauft. Als wir in einem Supermarkt waren, da haben wir festgestellt, dass viele Sachen schon ausverkauft waren. Zum Beispiel gab es kein Wasser, keine Milch, und Brot gab es auch nicht mehr viel. Glücklicherweise haben wir die letzte Packung Streichhölzer kriegen können. Die Generatoren waren auch alle ausverkauft und an den Tankstellen waren lange Schlangen. Zuhause haben wir alle Taschenlampen und Kerzen zusammengesucht für den Fall, dass wir Stromausfall haben. Draußen haben wir alle Sachen, die wegfliegen können, reingestellt. Irene hat uns in der Nacht vom 26. auf den 27. August getroffen. Das war von Samstag auf Sonntag. Der Wind hat stark geweht und es war sehr laut. Ich bin zum Glück nicht in der Nacht aufgewacht, nämlich dann hätte ich bestimmt nicht mehr einschlafen können. Als ich dann morgens aufgewacht bin, habe ich festgestellt, dass wir Stromausfall hatten. Die betroffenen Gebiete vom Hurrikan Irene waren die Kleinen Antillen, Puerto Rico, Bahamas, Dominikanische Republik und die Ostküste der Vereinigten Staaten. Der Hurrikan hat ganz schön viele Schäden angerichtet. Es gab ungefähr 54 Tote. Die Schäden kosten ungefähr 10,1 Milliarden US-$. Überflutungen und Stromausfälle gab es sehr viele und in allen getroffenen Gebieten. Leider hatten wir auch Stromausfall. Den Strom haben wir um vier Uhr am Sonntagmorgen verloren. Erst am Freitag ungefähr um drei Uhr dreißig hatten wir dann wieder Strom. Unsere Wasserpumpe läuft normalerweise über Strom. Zum Glück läuft sie über Wasser, wenn kein Strom da ist. Das gab uns eine höhere Wasserrechnung, aber keinen überfluteten Keller. Alle unsere Sachen im Eisfach schmolzen und wurden schlecht. Am Mittwoch, glaube ich, hat der Papa dann Eiswürfel gekauft, so dass wir paar Sachen kalt halten konnten. Die Eiswürfel zu finden war auch nicht einfach, weil die auch fast ausverkauft waren. Und was nicht ganz so schlimm war, war, dass wir kein Licht hatten. Ich hoffe, jetzt weißt du mehr über den Hurrikan, der uns getroffen hat. Ich will sowas lieber nicht noch einmal mitkriegen. Wer weiß, wie stark der Hurrikan nächstes Mal sein wird. Du hattest echt Glück, dass du sicher zu Hause warst. Deine Malin |