Schaut einmal genau hin, was meine Wutausbrüche auslöst. Sie sind übrigens für mich noch schlimmer als für euch – ja, das stimmt, auch wenn ihr mir das jetzt nicht glaubt!
Meine meltdowns treten meist dann auf, wenn mich irgendetwas so sehr überwältigt, dass ich mich nicht mehr kontrollieren kann. Jedes Verhalten – auch mein als “unpassend angesehenes“ – ist eine Form der Kommunikation. Es sagt euch (wenn meine Worte es nicht können), dass gerade etwas in meiner Welt passiert, womit ich überhaupt nicht klarkomme. Das kann eine überwältigende Flut von Sinneseindrücken sein (z. B. eine Menschenmenge mit lauten Geräuschen und Gerüchen), eine veränderte Kleinigkeit in meiner Routine oder eine für mich riesengroße Ungerechtigkeit (z. B. dass Paul den Muschellöffel bekommt und ich nicht. Oder, wenn jemand eine Pommes von meinem Teller nimmt).
Wenn es mal wieder soweit ist, dann hilft es überhaupt nicht, mir mit logischen Argumenten zu kommen, mir Strafe anzudrohen oder mich gar noch lauter anzuschreien als ich bereits schreie – wetten, dass ich immer lauter bin als ihr 🙂 ? Oft ist es am besten, mir einen Rückzugsraum zu bieten und mich in Ruhe zu lassen. Manchmal hilft es auch, mich abzulenken. Auf jeden Fall: Ruhe behalten und nach einer kreativen Lösung suchen!
Und wenn ihr mich und meine Körpersprache gut kennt, dann könnt ihr mir helfen, indem ihr einige Situationen von vorneherein vermeidet (z. B. das „Frittenklauen“) oder eine bevorstehende „Eruption“ durch sensorischen overload frühzeitig erkennt und dann dafür sorgt, dass ich Pause machen kann und gar keinen meltdown bekomme.
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Anregungen zu diesem Text stammen aus dem Buch „Ten Things Every Child with Autism Wishes You Knew” von Ellen Notbohm, 2012