Sieben bis acht Tage feiern die jüdischen Amerikaner/innen die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei. In der Bibel (2. Buch Mose) wird die Geschichte nacherzählt, in der Gott versucht, die jüdischen Sklaven vom ägyptischen Pharao zu befreien. Dafür schickt er zunächst neun Plagen über das Land (einen blutigen Nil, Frösche, Mücken, Hagelstürme, es wird immer schlimmer), aber der Pharao bleibt unbeeindruckt.
Als zehnte und letzte Plage befiehlt Gott den Tod aller männlichen Erstgeborenen in Ägypten. Moses, der Vermittler zwischen Gott und dem Pharao, weist alle Juden an, ihre Türrahmen mit dem Blut eines Junglamms zu bestreichen. Als der Todesengel über das Land kommt, verschont er alle Häuser, an denen die Blutmale zu sehen sind, d. h. alle erstgeborenen jüdischen Kinder überleben, während selbst der Pharao seinen Sohn verliert. Daher kommt auch der Name des Festes “pessach” (hebräisch) oder “Passover” (englisch) = abprallen, auslassen, überspringen“: Gott hat die jüdischen Häuser „übersprungen“ und diese Kinder leben lassen.
Zur Tradition des „Passover“ gehört auch das “unleavened bread” (ungesäuertes Brot). Es geht ebenfalls auf das 2. Buch Mose zurück, in dem beschrieben wird, dass die Israeliten das Land so hastig verließen – vor lauter Angst, der Pharao würde ein zehntes Mal seine Meinung ändern (womit sie ja sogar richtig lagen), – dass sie keine Zeit mehr hatten, das Brot gehen zu lassen und daher ungesäuertes Brot mitnahmen.
Als meine Nachbarin Nancy mir erzählt, dass sie mit ihrer Familie am Wochenende das Passah-Fest gefeiert hat und es dabei natürlich auch „unleavened bread“ gab, kann sie erst mal gar nicht glauben, als ich etwas fragend dreinblicke. Sorry, diesen Begriff hatte ich auf Englisch noch nie gehört. Sie hat es mir dann erklärt und jetzt weiß ich aber Bescheid 😉