Jeden Morgen wartet er mit uns am bus stop, mit seinen 13 Jahren erreicht er jetzt die religiöse Mündigkeit im Judentum und darf an diesem Tag auch zum ersten Mal aus der Thora lesen. Nach der Zeremonie in der Synagoge wird mit 171 Gästen groß gefeiert und Benjamins Mutter – meine sonst so coole Nachbarin (voll berufstätig und immer unterwegs) – ist schon seit Wochen gestresst wegen der Vorbereitungen. Ihr Mann ist übrigens nicht jüdisch – sie sind eine „interfaith“ marriage, wie sie mir erklärt. „We belong to the Reform Jewish movement“ – aha. Und ich bin auch eingeladen, kann aber leider nicht hingehen, weil ich in der Zeit zum Ausmisten in Deutschland bin. Ich kann es nicht glauben! Ich hätte so gerne einmal eine Bar Mitzwa miterlebt – so eine Chance bekomme ich bestimmt nicht so schnell wieder …