Ich war beim Einkaufen vollkommen überrascht, als diesen Monat auf einmal überall grünes Essen auftauchte – grüne Bagels, grüne Cupcakes und Eier, sogar der Käse war auf einmal grün. Der ganze Zauber hat ursprünglich gar nichts mit Amerika zu tun, sondern mit dem Schutzpatron der Iren, St. Patrick. Er soll am 17. März im fünften Jahrhundert gestorben sein, und seitdem wird jedes Jahr am 17. März in Irland dieses Mannes gedacht und er wird mit Straßenumzügen gefeiert. Im 18. Jahrhundert brachten irische Immigrant/innen den Brauch mit nach Amerika und seitdem steht der März auch hier im Zeichen des irischen Nationalhelden – zumindest überall da, wo Amerikaner/innen mit irischen Wurzeln leben – und das sind immerhin knapp 40 Millionen.
Irland in New Jersey
An vielen Häusern in Morristown hängt zurzeit die irische Fahne (orange, weiß, grün) in trauter Eintracht direkt neben der US-Flagge, viele Leute laufen in grünen Klamotten herum und unsere Nachbarn/innen fragen sich am bus stop gegenseitig: „Are you Irish?“ Es ist sehr sympathisch zu sehen, dass trotz unerschütterlichem Patriotismus eine andere Nationalität hier fröhlich von vielen gefeiert wird – ein neuer Blick aufs Land für mich.
Übrigens färben sie in Chicago gleich den ganzen Fluss grün ein! Und wie wohl ein grünes Bier so schmeckt? Ich hab’s nicht ausprobiert und bin stattdessen beim örtlichen 5-km-St. Patrick-Lauf mitgelaufen – beim Start gab´s für alle Läufer/innen ein T-Shirt mit grünem dreiblättrigem Kleeblatt drauf.
Ostern dagegen ist hier Nebensache, man sieht kaum easter bunnies oder Ostereier in den Läden. Man muss schon selbst dran denken, sonst könnte man es glatt verpassen.
Wir hatten gerade eine Woche spring break (Frühjahrsferien) und morgen, Ostermontag, geht’s für uns alle schon wieder zurück in den Alltag – Schule, preschool, Arbeiten – ungewohnt und komisch.