Die squirrels sind los und huschen einem wieder über den Weg. Ich frohlocke innerlich, dass es dieses Jahr tatsächlich noch keine Schneetage für die Kinder gab – aber zu früh gefreut. Mich erwischen sie am Ende doch noch auf dem falschen Fuß … allerdings nicht in Form von Schnee. Was das Wetter angeht, muss ich sagen, dass sich Murmeltier Phil in Punxsutawney am Groundhog Day (mal wieder) vertan hat dieses Jahr, denn es gab keine sechs Wochen Kälte mehr – Gott sei Dank!
Mitte März wird die Uhr auf „light saving time“ gestellt, und es ist auf einen Schlag bis 18.30 Uhr hell – wie schön! In den nächsten Tagen kommen mir unsere Nachbarinnen und Nachbarn wieder in ihren Cabriolets entgegen und man sieht in unserem Wohngebiet die großen Trucks der „landscaping“-Firmen vor den Häusern stehen. Es wird wieder laut draußen, und die stinkigen Laubpuster befreien die Gärten der Nachbarsfamilien erneut vom Winterpelz. Während wir letztes Jahr im März/April in einem Regenloch versumpft sind, lässt sich der Frühling bisher also gut an.
Wir räumen unsere Luftbefeuchter weg und misten die Kleiderschränke aus. Die Kinder entdecken bunte Frühlingsblüher im Garten 🙂 und die Rehe, die jetzt oft am frühen Morgen hinter unserem Garten vorbeiziehen, fressen direkt die ersten grün sprießenden Triebe ab 🙁 . Als Autofahrerin teile ich die Straße auf einmal wieder mit super vielen „Geher/innen“ (aber bitte ohne Stöcke, sonst gibt’s „blöde“ Kommentare: „Did you forget your ski?“ – haha) und Joggerinnen und Joggern (mit ziemlich wenig an). Und ich sehe so viele Radfahrer/innen wie noch nie in unserer Zeit hier (von denen viele gegen die Fahrtrichtung fahren! Bringt man denen das hier so bei wie beim Laufen?).
Der pestcontrol-Wagen steht wieder unangemeldet vor der Tür, entfernt direkt ein Wespennest und spritzt unsere Hauswände ein. Von einem Nachbarn weht der süßliche Pestizid- und Herbizidgeruch herüber, einige Raubvögel drehen laut kreischend Pirouetten über unserem Haus, Theo (9) imitiert ihr Geschrei ziemlich gut und geht uns damit wahnsinnig auf die Nerven! Auf den Sportplätzen der Schulen kann man wieder die „Schmetterlingsnetz“-Ballspiele sehen (heißt offiziell „Lacrosse“ – vielleicht hätte ich es doch mal ausprobieren sollen). Morgens beim Laufen sehe ich viele middleschool-Kids mit diesem einzigartigen Spielgerät über der Schulter – sieht aus wie eine Kreuzung aus Wischmob und Schmetterlingsnetz (und das meine ich nicht negativ, sondern einfach beschreibend).
|
Das Einheits-Graubraun der Vegetation bekommt von Tag zu Tag endlich wieder Farbe. Zunächst sieht man an ganz vielen Bäumen dieses rote Schimmern der winzigen rot-braunen Blüten an den Spitzen. Die ersten japanischen Kirschen blühen zartrosa und weiß, die leuchtend gelben Forsythien kommen raus, die beeindruckenden Magnolien stehen in den Startlöchern und bilden dann auf einmal ganze Wälder in weißer Blüte – das ist schon ein Traum! Nur jetzt bloß kein Regen bitte …
Stattdessen gibt es – unverhofft – Frost. So ein Mist.