Am zweiten Weihnachtstag gibt es dann das Kontrastprogramm: Wir gehen mit den Kids ins Ballett, es wird der Nussknacker aufgeführt – „The Nutcracker“. Der hat hier Tradition und gehört so fest zu Weihnachten wie Santa Claus – dass das alles Importware aus Europa ist, wissen wahrscheinlich die wenigsten (Kinder). Das Theater ist voll mit Familien, Omas und Opas sind auch oft dabei, die Kids sind rausgeputzt, und wir genießen die wirklich tolle Inszenierung, die Tänze, die Farben und die Musik.
Unsere Kinder kennen die Geschichte aus einem Kinderbuch und wissen daher, worum es geht. Wir sind überrascht, denn alle vier halten super bis zum Ende durch – den Kampf des Mäusekönigs mit dem Nussknacker finden sie natürlich am besten! Paul (4) wundert sich, dass die Tänzerinnen alle Schwimmflügel anhaben (die farbigen Tutus an den Armen), Ole (6) bewundert die Tänzer, weil die so stark sind, dass sie die Tänzerinnen tragen können, und Tim (7) vermutet Springspiralen unter den Füßen der Tänzer. Das amerikanische Publikum aber liebt besonders eine Rolle: den Kosaken, der in großen Sprüngen in Kreisen auf der Bühne herumspringt. „Bravo, Bravo!“ rufen sie jedes Mal, wenn der Hüne mit den langen blonden Haaren seinen Auftritt hat, und sie klatschen begeistert. Also, ich fand den Rest mindestens genauso gut. Bin aber keine Ballettexpertin 🙂 .
Am Ende gibt es tosenden Applaus, aber das Ensemble muss sich mit der zweiten Verbeugung schon fast beeilen, weil die Leute – wie schon öfter erlebt – hier wenig Ausdauer beim Applaudieren haben. Das Klatschen erstirbt, noch während die Tänzer/innen auf der Bühne sind und alles stürmt raus. Schade.