Halbmarathon durch „Philly“

Halbmarathon durch „Philly“

Sonntag ist Laufen angesagt: Ich laufe den Halbmarathon durch die Stadt und den Park, während Marc mit den Kids zum Anfeuern kommen soll. Bei mir läuft es gut – die Strecke ist schön flach und nicht zu voll. Jede Meile spielt eine Rockband, und dazwischen gibt es viele spannende Dinge auf den T-Shirts der anderen Läuferinnen und Läufer zu lesen („We run for our sons, Duchenne“, „I’m not slow – I’m pregnant“, „Run, walk or crawl – I’ll get there eventually“). Am Rand stehen immer wieder Leute, die einen anfeuern: „Looking good!“, „Good to see you!“, „Keep it up!“, „Almost done!“, „Almost there!“ …

Die Kids stehen mit Marc auch irgendwo an der Strecke, feuern die Läuferinnen und Läufer an und geben „free high five“, während sie darauf warten, dass ich vorbeikomme. Leider verpassen wir uns (Mist, nebenan spielt eine Band, so dass ich ihr Schreien und Rufen nicht höre) – das muss beim Marathon besser klappen. Ich gebe in der zweiten Hälfte noch mal richtig Gas. Nach 1:46 Stunden bin ich am Ziel – und überrascht, dass es schon geschafft ist.

 

Reunion hinter der Finish-Linie: Die Kids sind super schlecht drauf und schlapp. Marcs „travel light“-Strategie (kein Essen/Trinken mitnehmen, alles unterwegs kaufen) ging diesmal nicht ganz auf, denn entlang von Rennstrecken gibt es weder McDonalds noch Cafés, wo man einkehren kann. Ich gebe also meine üppigen post-race-goodies (Power-Riegel, gefrorene Früchte, Banane, salty snacks, Sportdrink, Gel-Power-Jelly-Beans) direkt weiter an halb verhungerte und verdurstete Kids, und Ole und Paul lassen sich nur mit einem „piggyback-ride“ (Huckepack-Nehmen) zum Auto wieder besänftigen (Frage: Sind die Kids vielleicht doch schon zu amerikanischen Couch-Potatoes geworden? Oder war das wirklich zu weit für sie?).

 

Als Entschädigung gibt es während des Fußmarsches zurück zum Auto entlang der Rennstrecke noch einiges zu sehen: zwei joggende Jongleure, eine Gruppe männlicher Läufer in rosafarbenen Tutus, einen Weihnachtsmann und einen Mann mit „Spiralteilen“ unter den Füßen. Wir sehen aber auch die Fußlahmen, die in Miniautos auf offenen Tragen abtransportiert werden.