Ready to go – der lange Weg bis zum Abflug

Wer wir sechs eigentlich sind und warum wir überhaupt für zweieinhalb Jahre in die USA zogen. Was unsere Familie und Freunde dazu gesagt haben und warum Marc in Amerika arbeiten wollte. Warum wir uns nach unseren „look and see“-Trips an die Westküste und Ostküste für New Jersey entschieden haben. Was wir in Amerika vorbereiten mussten und wie unser „Letzte-3-Wochen-Countdown“ in Deutschland aussah.

 

 

1. Wer, wie, was?

Paul
(2 Jahre)

Begeisterter Spielgruppengänger, beginnt gerade, komplette deutsche Sätze zu bilden, plaudert wie ein Wasserfall, ist kein „Baby“ mehr, sondern steigt in die „große Liga“ zu den Brüdern auf.

Amerika? Paul begreift natürlich weniger als die anderen, was da eigentlich auf ihn zukommt. Daher ist er gelassen – auch einen Umzug auf den Mars würde er vermutlich nicht verwunderlich finden ...

Ole
(4 Jahre)

Leidenschaftliches Kindergartenkind, ist gern draußen und kommt immer voller Sand nach Hause, liebt den Turnverein und ist großer Fan von Spaghetti-Eis.

Amerika? Ole hat Angst, dass es dort freilaufende Krokodile gibt. Wenn das nicht stimmt, ist es für ihn okay mit dem Umzug ...
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Tim
(6 Jahre)

Liebt Fußball und Leichtathletik, ist gern in der musikalischen Früherziehung und schafft kurz vor der Abreise gerade noch sein Seepferdchen.

Amerika? Tim ist voller Vorfreude auf die amerikanische Schule (kindergarten, eine Art „Vorschuljahr“) ...
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Theo
(7 Jahre)

Hat seit eineinhalb Jahren Englisch in der Grundschule, kennt daher schon einige Wörter, ist begeistert beim Leichtathletik-Verein dabei.

Amerika? Theo hat sehr gemischte Gefühle. Zuerst ist er traurig, weil er seine Freunde zurücklassen muss. Nach dem look and see-Trip nach Morristown, zu unserem künftigen Haus und seiner neuen Schule, ist er aber beruhigt und kann sich besser darauf einlassen ...

Britta
(38 Jahre)

Ich arbeite als Lehrerin an einem Gymnasium (Fächer Englisch und Biologie) und die Arbeit mit den Schulkindern macht mir richtig Spaß. Der Alltag mit unseren vier Jungs und dem Job ist ganz schön turbulent, auch wenn Au-pairs und meine Mutter uns unterstützen. Aber egal, wie viel gerade zuhause los ist – wann immer ich etwas Luft habe, schlüpfe ich in meine Laufschuhe und ab geht’s eine große Runde um den Block. Ein halbes Jahr vor dem Umzug gehe ich in „Voll-Elternzeit“ und kümmere mich „hauptberuflich“ um Umzug, Kinder und Haus.

Amerika? Ich stehe voll dahinter, bin sehr gespannt auf unser Leben dort. Wie es ohne Au-pair und „Oma und Opa“ als Unterstützung laufen wird? Keine Ahnung, aber wir schaffen das schon!

Meine Pläne: Das Leben mit den Kindern auf die Reihe bekommen, vielleicht als Freiwillige bei einer Wohltätigkeitsorganisation arbeiten, den NYC Marathon mitlaufen, die vielen neuen Feste wie Thanksgiving aus erster Hand kennenlernen ...

Marc
(38 Jahre)

Marc ist Telekommunikationsingenieur und leitet eine Firma in Aachen, die weltweit technische Dienstleistungen anbietet. Er hat jetzt die Aufgabe, das US-Geschäft von New Jersey aus aufzubauen. Deshalb zieht er schon vier Monate früher nach New Jersey, spricht mit den Kunden und bereitet unser Haus intensiv vor.

Amerika? Ich freue mich auf das Land und das Neue. Ich mag Herausforderungen, habe aber auch großen Respekt vor den Aufgaben – sowohl vor denen im Beruf als auch vor denen in der Familie. Die Vorbereitungszeit war super anstrengend und die wirklich heftige Zeit kommt ja erst noch …

Amerika? Ich will hier die Internationalisierung meiner Firma weiter vorantreiben, komplett andere Kunden gewinnen, in die Kultur eintauchen und mein Englisch weiter verbessern, vielleicht ein neues Hobby suchen und möglichst viel von den Bundesstaaten sehen, die ich noch nicht kenne ...

Aber bevor wir mit Kind und Kegel sowie mit Sack und Pack tatsächlich in den Flieger nach New York steigen und unser altes Leben hinter uns lassen, gibt es natürlich jede Menge Vorbereitungen.

2. Wieso, weshalb, warum …?

 

Es gibt viele tausend kleine Gründe, warum wir in Deutschland bleiben könnten, aber eben auch einige richtig gute Gründe, genau jetzt die Koffer für Amerika zu packen. Die wichtigsten sind für uns:

  • die guten Erfahrungen, die Marc und ich während unserer Auslandssemester in England und in der Schweiz gemacht haben
  • die Möglichkeit, eine andere Kultur aus erster Hand zu erfahren und viele interessante und nette Leute kennenzulernen
  • Es passt bei Marc geschäftlich genau jetzt besonders gut.
  • Noch sind die Kinder klein, aber bald werden sie alle in der Schule sein – dann würde das „Umsiedeln“ bestimmt noch anstrengender.
  • Ich habe noch vier Jahre Elternzeit.
  • Kurzform: viel Neugierde und ein bisschen Abenteuerlust

Mit den Worten von Peter Bamm gesagt:
„Das Leben ist zu aufregend, als dass man bequem darin herumsitzen dürfte.“

(Quelle: Peter Bamm: Die kleine Weltlaterne, ISBN 9783426001059, Seite 40, Verlag Droemar-Knaur, 1976)

Also, packen wir‘s!