Zwei Wochen nur für mich! Mein „Ferienprogramm“: Laufen mit Sightseeing, Freunde treffen – grandiose Aussichten. Am Anfang läuft alles nach Plan: entspannter Flug, nur lesen und Filme gucken. Am Flughafen Newark begrüßt mich eine Flughafenangestellte an der „Schnittstelle“ zur Außenwelt: „Welcome home“! Und genau so fühlt es sich auch an – schön, wieder da zu sein! Gut gelaunt mit „Frappuccino“ im cupholder geht´s im Honda zur Carton Road. Vertraute Hitze und endlich wieder das Zirpen der Grillen.
Ich kann es kaum glauben:
- Niemand will morgens um sieben Uhr von mir wissen, wie viele Stunden es noch bis zu seinem nächsten Geburtstag sind.
- Kein Streit beim Abendessen, weil der andere mal wieder gemeinerweise mehr Löcher im Käse hat.
- Die Küche bleibt öfter kalt.
- Es ist kein einziger Legostein weit und breit zu sehen!
- Ich muss mein „Süß“ nicht verstecken.
- Ich brauche statt fünf Gebisse und 100 Finger- und Fußnägel nur meine eigenen pflegen.
- Ich mache quasi nichts im Haushalt und es sieht trotzdem immer top aufgeräumt aus.
- Ich kaufe nur ein, was MIR schmeckt und das direkt für zwei Wochen – trotzdem ist noch der halbe Einkaufswagen leer.
- Die Wasch- und Spülmaschine werden einfach nicht voll.
Das ist schon was für mich – ich muss am Anfang total oft seufzen – Stille im Haus – purer Luxus.
Dann kommt aber doch wieder eine kurze Eingewöhnungsphase: Die Hitze haut mich beim Laufen um, es ist viel bergiger als in Deutschland, und statt Hundehaufen und Nacktschnecken muss ich mich erst mal wieder an die 40 Meilen schnellen Autos gewöhnen, die mit nur einem Meter Abstand an mir vorbeirasen. Ein Unwetter überrascht mich, ich rette mich ins nächste Gebäude, aber auch nach 45 Minuten gibt es keine Besserung. Ich rufe eine Freundin an, die mich mit dem Auto dort abholt – die Blitze schlagen immer noch ein, nur über Umwege kommen wir nach Hause (einige Straßen sind schon wegen Überflutung unpassierbar) – ich hatte ganz vergessen, dass hier öfter mal kurz die Welt untergeht.