Das Drama um „50 Meter weiter laufen“

Bus-Aufruhr

Aufruhr in der Nachbarschaft um den bus stop:
Vorweg: Unsere Nachbarsfamilien sind alle sehr nett und wir kommen gut mit ihnen klar soweit. Aber sie ticken eben manchmal doch anders als wir: Der neue Schulbusfahrer ist ein etwas komischer Kauz und beharrte darauf, nicht dort zu halten, wo wir mit den anderen Leuten gemeinsam warteten, sondern etwa 50 m die Straße hoch, in Richtung unseres Hauses. So stand das angeblich in seiner Anweisung, und viele Amerikaner/innen sind ja sehr law-abiding.

Daraufhin brach ein Entrüstungssturm unter unseren Nachbarsfamilien aus, denn alle wohnen am anderen Ende der Straße und mussten diese Entfernung jetzt noch zusätzlich gehen (es geht um ca. eine Minute zu Fuß, ca. 50 Meter!). Sie schrieben mehrfach Briefe an das Transport-Unternehmen, wir wurden telefonisch befragt, ob wir etwas dagegen hätten, wenn der bus stop wieder zurückverlegt würde, und dann, nach fast vier Wochen Hin und Her überbrachte einer unserer Nachbarn eines Morgens strahlend die Nachricht: „Tomorrow is the big day“ – der Bus hielt jetzt wieder an der alten Stelle.

Jetzt hat alles wieder seine Ordnung und alle sind zufrieden – ich übrigens auch, denn ich bin froh, wenn unsere Kids morgens genau diese 50 Meter mehr laufen dürfen. Ich will, dass sie später nie auf die Idee kommen, das zu machen, was unsere Nachbarin Deborah (zwei Häuser neben uns) gemacht hat – sie ist mit dem Auto zu unserer Einweihungsparty im Februar gekommen!