In New Jersey ist es verboten selbst zu tanken

Tanken, parken, einkaufen

… zuerst zur Tankstelle
Tanken funktioniert hier so: Scheibe runterkurbeln, auf die Tankhilfe (bisher bei mir nur Männer) warten, Kreditkarte/Bargeld/EC-Karte (debit card) rausreichen und sagen, was man will z. B. „Fill it up with regular, please.“ Hier in New Jersey ist es tatsächlich verboten, selbst zu tanken (genau wie in Oregon).
Sehr bequem, vor allem im Winter – da kann man schön mollig im Warmen sitzen bleiben und macht sich auch die Hände nicht schmutzig. Dafür gibt es wohl verschiedene Gründe, u. a. die Sicherung von Arbeitsplätzen (laut der Befürworter dieses Gesetzes).

 

… dann Parkplatz suchen
Generell braucht man sich wenig Sorgen ums Parken zu machen, denn die Parkbuchten sind alle komfortabel groß. Vor den Supermärkten – auch in Morristown – gibt es riesige Parkplätze. Aber Vorsicht: Trotz der breiten Fahrwege gibt es oft Einbahnstraßen-Systeme. Die Amis lieben eben Ordnung – das muss man als Deutsche nicht verstehen. In der Innenstadt gibt es oft noch die altmodischen „parking meters“, die man mit 25 Cent Stücken (quarters) füttern muss – finde ich richtig nett, wenn es auch nicht immer praktisch ist.

Beim kostenlosen, wenn auch zeitlich begrenzten Parken im Nachbarort in Madison braucht man übrigens keine Parkscheibe auszulegen. Die parking officer machen mit Kreide Zeichen an die Reifen und erkennen so beim Zurückkommen an ihrem Zeichen, wie lange man schon da steht – klingt verrückt, aber funktioniert: Ich habe jedenfalls auf diese Art und Weise schon ein Ticket bekommen (über 25 Dollar).

 

Als ich anfangs über die Parkplätze gegangen bin, war ich erstaunt: Überall parken Autos mit laufendem Motor. Das ist wirklich eine weit verbreitete Unart der Leute hier, die mich ziemlich auf die Palme bringt. Ob vor dem Einkaufszentrum oder beim Abholen der Kinder von Kindergarten und Schule: unzählige „idle cars“ – und das für viele Minuten und mit einer großen Selbstverständlichkeit, obwohl alles über drei Minuten verboten ist. Klar, dann kann man zu jeder Jahreszeit bequem bei angenehmen Temperaturen weiter telefonieren oder Radio hören oder warten oder auch seinen Mittagsschlaf machen (habe ich schon gesehen). Obwohl die Menschen hier doch sonst so „law-abiding“ im Alltagsleben sind, also alle Regeln und Gesetze streng befolgen, setzen sie sich in diesem Falle einfach darüber hinweg.

Ich mache da trotzdem nicht mit: Ich stelle artig meinen Motor aus, ziehe den Zündschlüssel ab (sicher ist sicher – ihr erinnert euch an die schwache Batterie vom Honda?) und warte geduldig und ohne Musik, Klimaanlage oder Uhrzeit im Auto.
Es wäre doch einmal interessant herauszubekommen, wie viel Benzin durch „idle cars“ in den USA jährlich völlig unnütz verbrannt und in die Luft gepustet wird …